Vorbild Ruanda

30. März: Der weltweite Kampf gegen die Plas­tik­tüte

In dem afrikanischen Land Ruanda sind seit 2008 Plastiktüten verboten. Das ehemalige Bürgerkriegsland ist eines der saubersten und fortschrittlichsten Länder in Afrika. Wer bei einer Kontrolle erwischt wird, muss Strafe zahlen. Schon in den Schulen wird den Kindern die hohe Umweltbelastung der Tragetaschen aus Polyethylen vermittelt. Sogar das in Plastiktüten verpackte Toastbrot wird in Papiertüten umsortiert. Die Industriestaaten könnten sich an den angeblichen Entwicklungsländern ein Beispiel nehmen.

Gisela Reimer, per E-Mail

Lebensmittel für Bedürftige

26./27./28. März: Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Minister fordert Jo­ghurt­be­cher mit Chips für die Halt­bar­keit

Natürlich halten Lebensmittel wie Reis, Nudeln und Konservendosen viel länger als auf der Verpackung angegeben. Das wissen die meisten Haushalte auch und benutzen sie lange über das Haltbarkeitsdatum hinaus. Die Handelsketten und Discounter aber nehmen alle Waren kurz vor dem Ablauf des Haltbarkeitsdatums aus den Regalen. Die werden dann aber nicht weggeschmissen, sondern landen bei den zuständigen Tafeln vor Ort. Die Tafeln sortieren die Waren und geben sie dann an bedürftige Personen weiter. Wenn die Verpackungen für Wurstwaren, Käse, Fisch, Fleisch, Milchprodukte etc. kein Haltbarkeitsdatum mehr haben, wie soll der Verbraucher dann an der Verpackung erkennen, dass er keine frische Ware in der Hand hält? Doch erst, wenn er die Ware zu Hause öffnet und am Geruch feststellt, dass er wieder ins Geschäft muss, um sie zu tauschen. Was sich über lange Zeit bewährt hat und auch gut für den Verbraucher ist, sollte man belassen. Für einige wenige könnte man Aufklärung betreiben. Aber bitte nicht das Rad für die Lobbyisten zurückdrehen.

Rolf Jantzen, per E-Mail

Überall Stau

29. März: Deutlich mehr Ver­spä­tun­gen bei Bahnen und Bussen in Hamburg. Kunden des Verkehrsverbunds HVV müssen immer häufiger warten

Kann denn niemand mehr eins und eins zusammenzählen? Endlose Baustellen auf vielen Straßen und aufgrund von Fahrradstreifen entfallene Fahrspuren für Autos; es staut sich überall. Und da sollen die Busse noch pünktlich sein können?

Kay Dohnke, Hamburg

Nadelöhr Frohmestraße

Auch ich muss feststellen, dass der Bus, mit dem ich oft fahre, häufig verspätet kommt. Es handelt sich hier um die Metrobuslinie 5, die meistfrequentierte Linie in Hamburg, auf der überwiegend XXL-Gelenkbusse eingesetzt werden. In Fahrtrichtung ZOB müssen die Busse anfangs gleich das kleine Geschäftsviertel von Schnelsen in der Frohme-straße durchfahren. Ein ausgesprochenes Nadelöhr. Schon ein Fahrzeug, das halb auf der Straße parkt, reicht aus, um den Verkehr dort zum Erliegen zu bringen, weil die Fahrbahn recht schmal ist und die großen Gelenkbusse nicht mehr durchkommen. An dieser Situation lässt sich aufgrund der Lage vor Ort nicht viel ändern. Fest steht allerdings, dass der Bus an dieser Engstelle häufig mehr Zeit verliert, als er durch die millionenteure Busbeschleunigung im weiteren Verlauf der Streckenführung gewinnen kann. Die so hoch gelobte Busbeschleunigung hat auf dieser Strecke nicht viel erreicht. Ausgegeben wurden Millionen für einen fragwürdigen Zeitgewinn, der sich nur zu oft als theoretisch erweist.

Klaus Steffen, Hamburg

Keine große Leistung

30. März: Hamburg pflanzt wieder mehr Stra­ßen­bäume. Ausgaben werden verdreifacht, um mehrere Hundert Bäume zusätzlich anzuschaffen

Die Ankündigung, noch in diesem Frühjahr 600 neue Straßenbäume pflanzen zu wollen, ist in Anbetracht von 2718 gefällten Straßenbäumen keine herausragende Leistung, die besonders hervorgehoben werden sollte, zumal die Anzahl gefällter Bäume in Grünanlagen und auf anderen öffentlichen Flächen noch um ein Vielfaches höher liegt. Vor dem Hintergrund der vollmundigen Ankündigungen unserer gewählten Volksvertreter, den anthropogenen Klimawandel ernst zu nehmen und diesem wirksame Maßnahmen entgegensetzen zu wollen, ist diese Ankündigung eher als Farce zu bezeichnen. Es bleibt zu hoffen, dass im Herbst noch einmal 2200 Neupflanzungen von Straßenbäumen hinzukommen.

Uwe Terzenbach, Hamburg

Geistige Herausforderung

29. März: Gren­zer­fah­rung in der Wüste. Marathon des Sables in der Sahara. 257 Kilometer innerhalb von sieben Tagen bei 45 Grad. Warum?

Laufen ist faszinierend, und die Herausforderungen, die der Marathon des Sables an den Menschen in seiner Gesamtheit stellt – geistig, körperlich, seelisch –, sind für das eigene Leben ein unschätzbarer Erfahrungsschatz. Für alle, die dieses Thema interessiert, hier zwei Buchempfehlungen: „The Woman who was the desert dream“ von William Coles und „Born to run. The hidden ­tribe, the ultra-runners and the greatest race“ von Christopher McDougall. Herrn Erdönmez wünsche ich von ganzem Herzen, dass er es schafft. Meine eigenen Ansprüche sind sehr viel geringer, aber ich bin froh, letztes Jahr mit 70 Jahren noch eine zehn Kilometer lange Wanderung sowie ein Schwimmen zwischen zwei Inseln (1543 Meter) – beides in Griechenland – mit guten Zeiten im vorderen Drittel geschafft zu haben. Man sollte nie aufhören, sich selber herauszufordern.

Ingrid Kotsopoulos, per E-Mail

Treffende Analyse

24. März: Gastbeitrag zum Denkmalschutz-Streit. Was den City-Hof und die Elbchaussee verbindet

Selten habe ich eine so treffende Analyse zum Denkmalschutz in Hamburg und insbesondere zur (Nicht-)Qualität der City-Hof-Bebauung gelesen. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich habe diese vier aufgesockelten banalen Scheiben immer für einen baulichen Schandfleck an diesem Ort gehalten.

Dr. Ralf Wegner, Hamburg