Millionen wollen kommen

29. März: Immer weniger Flücht­linge kommen an

Es ist doch allzu natürlich, dass der Zustrom momentan vehement abgeklungen ist. Es kann aber nicht verdrängt werden, dass sich die Flüchtenden zurzeit nur woanders anstauen bzw. sich neue Wege suchen oder vorerst das Wetter abwarten. Vor nicht allzu langer Zeit hieß es noch in den täglichen Debatten, es würden Millionen kommen. Daran hat sich nichts geändert.

Rainer Kranzusch, per E-Mail

Verschwendung ohnegleichen

26./27./28. März: Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Minister fordert Jo­ghurt­be­cher mit Chips für Halt­bar­keit

Ich hoffe, dass es Herrn Minister Schmidt gelingt, dieses unsägliche Haltbarkeitsdatum abzuschaffen. Es bewirkt eine Lebensmittelverschwendung ohnegleichen – und dies, obwohl Millionen von Menschen auf der Welt hungern. Auf das Haltbarkeitsdatum achte ich selbst gar nicht mehr. Solange es nicht riecht oder verschimmelt ist, esse ich das Lebensmittel. Habe bereits Bier getrunken, bei dem das Haltbarkeitsdatum seit zehn Jahren abgelaufen war. Und was soll ich sagen, es hat hervorragend geschmeckt.

Gorm Jordan, Halstenbek

Dem Verbraucher vertrauen

Minister Schmidt setzt auf „intelligente Verpackungen“. Wie wäre es, wenn er auf intelligente und kundige Verbraucher setzen würde. Jede Verderbnis bei Lebensmitteln geht doch einher mit äußeren Anzeichen. Die Verpackungen sind ja eigentlich schon intelligent – sie blähen sich bei verdorbenem Inhalt auf. Das nächste Kriterium wäre: Wie riecht die Ware? Und, im letzten Zweifel: Wie schmeckt sie? Bei selbst hergestellten Speisen müssen wir uns ja auch auf unsere Nase und den gesunden Menschenverstand verlassen. Wer schreibt auf den selbst gemachten Kartoffelsalat ein Mindesthaltbarkeitsdatum? Es wäre fatal, würde man den Menschen das Vertrauen auf die eigenen Sinne abtrainieren. Der richtige Weg ist Aufklärung und Wissen um Grundregeln der Lebensmittelhygiene. Was meine Generation noch von den Müttern selbstverständlich beim täglichen Kochen gelernt hat, muss der Staat nun eben im Schulunterricht vermitteln. Das kostet natürlich Geld. Es wird unterschätzt, was Mütter im Alltag an Wissen an ihre Kinder weitergegeben haben. Kostenlos.

Dörte Lauerbach, per E-Mail

In Sorge um den Hafen

26./27./28. März: Na­tur­schüt­zer lehnen auch neue Elb­ver­tie­fungs­pläne ab. Umweltverbände warnen vor ,Bagatellisierung‘ der Auswirkungen des Projekts

Ich bin für die Elbvertiefung, und im Gegensatz zu Manfred Braasch mache ich mir große Sorgen um den Fortbestand unseres Hafens und das Wohlergehen unserer Heimatstadt Hamburg mit ihren vielen Menschen, Familien und Firmen, die von unserer Hafenwirtschaft abhängig sind. Im Gegensatz zur Löffelente und den 212 angeblich bedrohten Pflanzen, die dem BUND kein Mandat gegeben haben, hat unser Wirtschaftssenator Horch das demokratische Mandat, sich um das Wohlergehen der Stadt zu kümmern. Ich hoffe, dass auch die Richter die Proportionen in dieser Auseinandersetzung gerecht werten und meine Stadt sich nicht von einer Minderheit majorisieren lassen muss.

Thomas Schwieger, Hamburg

Haltestelle Kaiserkai fehlt

24. März: Linie 5. Hamburgs neue U-Bahn fährt ohne Zugführer

Gute Nachricht: Hamburgs U-Bahn-Netz soll erweitert werden. Die U 4 soll bis zu den Elbbrücken verlängert werden, in eine Gegend, in der in absehbarer Zeit niemand wohnt. Doch das Wichtigste haben Politik und Hochbahn unterlassen: eine Haltestelle Kaiserkai zu errichten. So hätten nicht nur die Bewohner und Arbeitnehmer in diesem Teil der HafenCity Anschluss an das Netz gehabt, sondern auch die 2200 Besucher der Veranstaltungen in der Elbphilharmonie. Sie werden künftig nach Konzertschluss im Regen oder auf Glatteis stehen gelassen.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Geschichte bewahren

24. März: Was den City-Hof und die Elb­chaus­see verbindet

Gewiss sind die City-Höfe zurzeit ein trauriger Anblick, doch das war ja nicht immer so. Warum hat man es so weit kommen lassen? Warum wurden so viele städtebauliche Fehler gemacht? Hamburg hat mit der Speicherstadt ein Stück Weltkulturerbe in seinen Grenzen. Wie es scheint, hat man nur darum gekämpft, um den Tourismus weiter anzukurbeln, nicht aus der Überzeugung heraus, damit Geschichte bewahren zu können. Anders ist die Ignoranz gegenüber den Bedenken der Unesco, die sich gegen den Abriss der denkmalgeschützten City-Höfe und Ersatz durch einen massiven Betonriegel stemmt, nicht zu verstehen – zumal dieser aus einem obskuren Wettbewerb hervorgegangen ist, bei dem nicht der Beste gewonnen hat, sondern der, der den höchsten Gewinn versprach. Wodurch hebt sich Hamburg noch von anderen Städten ab? Bestimmt nicht durch den „Würfelhusten“ des jetzigen Oberbaudirektors.

Gerda Böhm, Hamburg

Vierte Startbahn nutzen

24. März: Elf neue Flugziele ab Hamburg. Hamburgs Flughafen weitet sein Angebot deutlich aus

Eigentlich müsste man sich ja mit Herrn Eggenschwiler über die vielen neuen Ziele ab Hamburg freuen. Freuen müsste man sich auch für die Stadt Hamburg, die ja einen großen Anteil am Flughafen Hamburg hält. Leider liegt dieser Flughafen inmitten dieser Stadt. Von daher wird sich die Freude der fluglärm- und abgasgeplagten Anwohner in Grenzen halten. Ich frage mich deshalb, ob es in Anbetracht der vielen möglichen Flugziele dieser Welt eine Obergrenze der Flugbewegungen für Hamburg gibt. Ferner stellt sich mir die Frage, ob nicht auch die vierte Start- und Landebahn Richtung Süden, im Rahmen der gerechteren Verteilung der Lärmbelastung, genutzt werden sollte. Dieses wäre ein kleines Zeichen an die Lärmgeplagten, dass man auch diese im Fokus hat.

Jochen Kalleicher, Hamburg