Grenzen schließen

23. März: Terror in Brüssel.
Anschlag auf das Herz Europas

Wann wird die europäische Politik endlich begreifen, dass es zumindest für einige Jahre wieder Grenzzäune und Grenzkontrollen geben muss, damit die Terroristengefahr eingeschränkt werden kann? Unsere Freiheit wird ausgenutzt, und diese Fanatiker werden immer mehr. Ich genieße unser freies Europa, aber in diesen Zeiten müssen wir umdenken. Wer unsere Grundwerte nicht akzeptiert, soll „draußen“ bleiben. Auch Gesichtsverschleierung und Frauenunterdrückung haben hier keinen Platz. Es gibt genug Staaten, die dies dulden, also bitte: Sollen sie dorthin gehen.

Anke Petersen, Reinbek

Die Politik hat versagt

Wann endlich, so frage ich mich, wird auch nur ein Politiker sagen, dass sie, die Politiker, es sind, die diesen Terror erst ermöglicht haben. Dadurch, dass die Personaldecke der Sicherheitsorgane seit ca. 15 Jahren systematisch abgebaut wird, die technische Ausstattung jeder Beschreibung spottet etc. Die Politik sollte einfach mal öffentlich zugeben, dass sie hier vollständig versagt hat. Das wäre ein Neuanfang. Alle nun hektisch angeschobenen Maßnahmen sind nichts weiter als purer Aktionismus. Zehntausende von Sicherheitskräften werden benötigt und müssen aufwendig ausgebildet werden. All das sind Versäumnisse und Planungsfehler, die die Politik zu verantworten hat. Terrorakte wie in Belgien müssten Westeuropa endlich klarmachen, wie erbärmlich schlecht und hilflos wir dem gegenüberstehen.

Manfred Deubler, per E-Mail

Wertlose Freiheit

Ich bin über die Terrorserie in Brüssel tief bestürzt und trauere mit den Angehörigen der vielen unschuldigen Opfer. Der Terror will das freie und offene Europa vernichten. Was hat Europa versäumt? Die Grenzen wurden für alles und jeden durchgängig gemacht, und die Politiker predigen Humanität. Nach jedem Terroranschlag denkt man, jetzt wird gehandelt. Aber es folgt nichts außer Betroffenheit. Eine Freiheit ohne Sicherheit ist wertlos.

Peter Groth, Ellerau

Markantes Ensemble

23. März: City-Hoch­häu­ser
vor dem Abriss

Eitelkeit und Kurzsichtigkeit sind es wohl, die den Weg geebnet haben für den Verkauf und damit den Abriss der City-Hochhäuser. Dieses markante Ensemble, für das es einen ansehnlichen Renovierungsplan gibt, gegen ein beliebiges Bauvorhaben einzutauschen – bei dem obendrein der Welterbe-Status in Gefahr gebracht wird – ist in höchstem Maße bedauerlich. Sehr schade.

Britta Hueck-Ehmer, Hamburg

Nicht zu viel HafenCity

Wenn Herr Walter sagt, dass „die City-Höfe längst vergangenen städtebaulichen Konzepten“ folgen, dann kann man zukünftig in Hamburg alles abreißen, was nicht unter der Führung des jetzigen Oberbaudirektors geplant wurde. Das ist, selbst in der Freien und Abriss-Stadt Hamburg, immer noch viel. Ich glaube nicht, dass die Hamburger das gut finden und in einer der HafenCity angeglichenen Stadt leben möchten.

Jutta Kodrzynski, Hamburg​

Mehr Courage!

21. März: Kircher wünscht sich
Vi­deo­be­weis. Der Schiedsrichter befeuert die Diskussion über neue Hilfsmittel

Als ehemaliger niedersächsischer Verbands-Schiedsrichter bin ich über das Geschehen in der Fußball-Bundesliga bestürzt. Dass sich jetzt auch noch die Schiedsrichter einen Videobeweis wünschen, ist geradezu eine Tragödie und ein Beleg für deren Feigheit, unpopuläre Entscheidungen treffen zu müssen. Nicht der Videobeweis fehlt, sondern es fehlen couragierte Referees. Ängstlichkeit, das Hinbiegen von Entscheidungen und die Suche nach Ausgleichsmöglichkeiten sind peinlich. Die Freude der Beteiligten (auch der Zuschauer) am Spiel wird erheblich beeinträchtigt. Während die Fußball­regeln nicht neu formuliert wurden, veränderten die Schiedsrichter deren Auslegung, beispielsweise beim Handspiel. Die Entwicklung macht mich traurig und wütend zugleich. Unsere Bundesliga-Schiedsrichter sind ungeeignet. Es muss etwas geschehen, um den ansonsten attraktiven Bundesliga-Fußball nicht weiter zu schädigen.

Hans-Wilhelm Stehnken, Buchholz

Chaos auf Hamburgs Straßen

19./20. März: Hamburg schließt
ein ,Bündnis für den Radverkehr‘

Nichts gegen Radfahrer – ich war auch einer. Aber auf den Fahrbahnen? Oder ist es wirklich so reizvoll und sicher, wenn die alleinerziehende Mutter mit Kind Seite an Seite neben 40-Tonner-Sattelschleppern oder Gelenkbussen dahinradelt? Dabei genießt sie dann auch noch die Stickoxide der Dieselfahrzeuge aus allernächster Nähe. Da wäre ich doch lieber auf einem sicheren und abgesetzten Radfahrweg unterwegs. Besser, man gibt die Millionen für die Sanierung der seit vielen Jahren von Senat und Bezirksämtern ver­nachlässigten Radwege aus. Darüber hinaus prophezeie ich ein zunehmendes Chaos auf den Multifunktionsstraßen. Schließlich zählen viele Radfahrer leider zu den undiszipliniertesten Verkehrsteilnehmern überhaupt.

Erwin Rein, Hamburg