Arme Schweine

9. März: Die Wahrheit über Schweinefleisch

Sonne, Wiese, aktive, neugierige Schweine im Schweinehimmel. So weit Ihr Titelbild. Wenn der Verzehr von Schweinefleisch thematisiert wird, dann sollte eine Illustration dazu auch das freudlose, elende Leben der vielen armen Schweine zeigen, die dort eingepfercht vegetieren müssen, wo nie ein Sonnenstrahl hinkommt und kein einziger Grashalm wächst. Kein Schwein aus Massentierhaltung sieht je den blauen Himmel. Und dabei sind sie so klug wie unsere Hunde und uns so ähnlich, dass wir ihre Herzklappen nutzen.

Brigitte Stöber, per E-Mail

Verführerische Rezension

9. März: Nigel Kennedys falsches Spiel mit Vivaldi

Rezensionen über Kunst – Malerei und Musik – zu schreiben, das ist meistens mit Emotionen verbunden, die nicht immer logisch oder nachvollziehbar sind. Ilja Stephan hat über den Auftritt von Nigel Kennedy eine Meisterleistung vollbracht, indem er eine bildhafte Illustration mit Worten komponierte. Wortwahl, Vergleiche, Rückblicke und Momentaufnahmen auf die Entwicklung des Künstlers sind nicht nur beeindruckend, sondern bewundernswert. Die subjektive Darstellung dieses Konzertes zaubert nicht nur ein Schmunzeln herbei, sondern sie verführt auch zum Mehrfachlesen.

Dietmar Johnen-Kluge, per E-Mail

Gier nach Gewinn

8. März: Kein Ta­rif ­mehr: Asklepios gliedert Personal aus

Die Mitarbeiter sollen bei gleicher Arbeit jetzt schlechter bezahlt werden – und das Ganze unter dem Motto „Erhalt der Arbeitsplätze“. Die Gewinngier der Unternehmen kennt kaum noch Grenzen. Durch Buchungstricks werden die einzelnen Krankenhäuser als finanzschwach dargestellt, die Asklepios-Holding ist aber hochprofitabel. Der Asklepios-Besitzer Broermann lamentiert öffentlichkeitswirksam über die Finanznot der Krankenhäuser und dass seine Mitarbeiter an der Arbeitsverdichtung kaputtgehen; andererseits erwirtschaftet der Konzern offenbar so viel Geld, dass er gar nicht weiß, wohin damit und sich das noble Hotel Atlantic einverleibt. Die breite Masse der Arbeitnehmer verarmt immer mehr. Asklepios ist nur ein Beispiel von ganz vielen in unserer Republik.

Harald Danck, per E-Mail

Schuss nicht gehört

8. März: Dieser Schuss ging nach hinten los. Die Guillaume-Tell-Premiere in der Staatsoper

Ihrem Kulturredakteur Herrn Mischke sei Dank für den brillanten Verriss der Regiearbeit von Roger Vontobel. Der hat nämlich den legendären Schuss nicht nur herausinszeniert, sondern er hat ihn auch nicht gehört: Wilhelm Tell war und bleibt nun mal ein Freiheitskämpfer und kein Wutbürger. Auch wenn man den Schweizer Regisseur vielleicht in der Schule mit dem Stoff genervt hat, ist das kein Grund, eine so geschmacklose und verquere Inszenierung abzuliefern, wie wir sie seit Jahren in der Staatsoper nicht mehr gesehen haben.

Frauke und Christian Hofert, Hamburg

Deutliche Ansagen

9. März: Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel

Es wird jetzt höchste Zeit für Frau Merkel, allen Wählern sehr deutlich zu sagen, dass sie im Falle einer Übereinkunft der EU mit der Türkei am 18. März bereit ist, für einen unbestimmten Zeitraum die finanziellen Forderungen der Türkei zu erfüllen. Wichtig wäre auch, wie etwa von Horst Seehofer und dem österreichischen Bundeskanzler Faymann gefordert, eine vernünftige Flüchtlingsobergrenze pro Jahr zu benennen. Und zwar unabhängig von der Bereitschaft anderer EU-Länder, wie viele Flüchtlinge sie bereit sind aufzunehmen.

Dieter Clausen, per E-Mail

Einfallslos an der Elbchaussee

9. März: Neues Glashaus ersetzt alte Elbvilla

Die gesichtslose und austauschbare „Bauklotz-Architektur“ der HafenCity wird nun leider auch an der Elbchaussee fortgesetzt – einfallslos und trist.

Peter von Elm, Lüdersburg

Wie im Kindergarten

9. März: Busfahrt zu Wasser und an Land: Der HafenCity RiverBus

Mit Verlaub, aber ich zähle mich zu den Hamburgern, die Freunden aus aller Welt einen peinlichen Blödsinn mehr erklären müssen. Ist ja wie im Kindergarten, so ein Quatsch.

Rainer Kranzusch, per E-Mail

Was passiert bei Havarie?

Es ist schon erstaunlich, was sich dort auf dem Wasser für ein Schwachsinn bewegt. Im Hafen treten gelegentlich große Schiffswellen auf. Das Foto dokumentiert, wie das Fahrwasser bei relativ geringem Wellengang mit Gewalt gegen die Frontscheibe drückt. Auch das Freibordverhalten, Wasserlinie Unterkante Fenster, lässt zu wünschen übrig. Wie sieht es mit Rettungsmitteln aus? Für die Bergung stehen nur zwei kleine Dachluken zur Verfügung. Was passiert bei einem Antriebsausfall? Wo sind Festmachermöglichkeiten? Dieses Fahrzeug kann an einem Ponton oder an einem Schiff seitlich nicht festmachen, es sind keine Schutzvorrichtungen vorhanden. Das dünne Blech und die Fenster würden bei einer Bergung beschädigt werden. Lächerlich ist auch, dass das Fahrzeug bis zu 6 Windstärken auf Tour gehen darf. Die Elbe ist kein Ententeich. Ein Problem ist auch das Einwässern auf der Rampe in Rothenburgsort. Die Rampe ist viel zu steil. Die Verantwortlichen für die Genehmigung sollten sich im Klaren sein, welche Verantwortung sie tragen.

Reinhard Steltzer, Kapitän und Havariekommissar

Elbe-Bus hätte gereicht

Natürlich muss diese neue Attraktion wieder einen englischen Namen bekommen: „HafenCity River Bus“. Dank an die „Hamburg Port Authority“! „Elbe-Bus“ wäre ja zu profan gewesen.

Walter Spremberg, per E-Mail