Ja, genauso ist es!

7. März: Mamas & Papas. Der erste Kita-Winter ist der Horror

Als ich Ihre Kolumne gelesen habe, war ich nicht nur berührt, ich hätte die ganze Zeit „Jaaaa, genauso ist es!“ schreien können. Unsere Tochter ist jetzt 2,5 Jahre alt, und auch uns hat der Kita-Winter (und ja, es gibt auch einen Kita-Sommer mit anderen Wehwehchen) voll im Griff. Mittlerweile habe ich schon meinen Job verloren, und von Menschen außerhalb des Kita-Universums wird vermutet, dass bei uns irgendetwas unter dem Teppich liegt, unser Immunsystem durch falsche Lebensführung geschwächt ist oder aber irgendwo ein Fehler in – unserem – System ist. Zu gerne würde ich diesen Menschen Ihre Kolumne vorlegen. Ich hoffe jetzt einfach einmal, dass unsere Umwelt Ihre Kolumne ebenfalls liest und in Zukunft vielleicht ein wenig verständnisvoller auf die Situation blickt.

Angelika Kopf, per E-Mail

Große Männer namens Karl

7. März: Jeder fünfte Schüler muss Hamburgs Gymnasien verlassen

Als es bei mir um den Besuch einer weiterführenden Schule ging (1952), gab es die wissenschaftliche, technische und praktische Oberschule, je nachdem, was einmal beruflich angestrebt werden sollte und was sich die Familie leisten konnte. Wir Schüler mussten zum Urteil des Klassenlehrers noch eine Prüfung machen, die recht anspruchsvoll war. Danach gingen nur Schüler zur „wissenschaftlichen“ Oberschule, denen man ein späteres Studium zutraute. Schulabbrüche dort waren im Vergleich zu heute selten. Die Schulausbildung auf der technischen, aber auch praktischen Oberschule war, ebenfalls im Vergleich mit heute, solide. Es waren keine „Restschulen“. Jeder Absolvent konnte zuverlässig orthografisch schreiben, lesen, rechnen und hatte brauchbare Kenntnisse seiner Heimat und der Geografie sowie naturkundliche und praktische Fähigkeiten. Und Karl der Große wurde nicht mit Lotto King Karl verwechselt.

Mark Gudow, per E-Mail

Nachdenken

7. März: So sucht die Stadt nach Un­ter­künf­ten

Ein Hauptproblem, freie Flächen für Flüchtlingsunterkünfte zu finden, liegt am Königssteiner Schlüssel, der Stadtstaaten vor kaum lösbare Aufgaben stellt, weil er nur die Wirtschaftskraft berücksichtigt. Hier lohnt es sich, zumindest mal über einen Nordstaat nachzudenken, da die jetzige Krise nicht die letzte sein wird. Zum anderen sollte auch nachgedacht werden, ob es politisch klug war, Russland, das eine Schlüsselrolle durch die Unterstützung von Assad im Syrienkrieg einnimmt, ins völlige Abseits zu stellen, und stattdessen auf die menschenrechtsverletzende Türkei zu bauen, die für ihre Hilfe in der Flüchtlingskrise anstrebt, die Mitgliedschaft in der EU zu erzwingen.

Dr. Dietger Heitele, Hamburg

Natürliche Grenzen

5./6. März: Die Krise als Chance: ­Planer wollen neue Wege gehen

Ganz sicher muss die Hamburger Politik bei der Unterbringung von Flüchtlingen neue stadtplanerische Wege gehen, insofern liegen darin auch neue Chancen. Allerdings erwarte ich von Stadtplanern auch, dass sie Qualitätsstandards für Hamburgs Bürger im Blick behalten. In der Tat kann man daran denken, Hafenareale (Kleiner Grasbrook) sowohl für Gewerbe wie auch für den Wohnungsbau zu erschließen. Es darf aber nicht sein, dass baurechtliche Bedingungen schlicht außer Kraft gesetzt werden, weil der Druck zur Wohnraumbeschaffung so immens ist. Welche Antworten soll es denn auf Ansinnen geben, irgendwann auch Naturschutzgebiete oder gar den Stadtpark zur Bebauung freizugeben? Hamburg ist stolz auf seine grünen Lungen, auch gerade weil sie der Naherholung der Bürger dienen. Oder wird dies in Zeiten der Flüchtlingskrise obsolet? Ein Stadtstaat wie Hamburg hat natürliche Grenzen, was seine Ressourcen an bebauungsfähigen Flächen angeht. Damit schließt sich extensive Bebauung in naher Zukunft aus; eine Bebauungsverdichtung verändert allerdings die Lebensqualität in Hamburg nachhaltig.

Thomas Reuter, Hamburg

Die Zupfer gehören dazu

4. März: ?Geige, Gitarre, Schlagzeug – was passt am besten

Ich finde, dass der Artikel sehr gut ist, und ich bin froh, dass es Unterstützung gibt, um Kindern das Musizieren beizubringen. Ich selber bin Zupfer. Ich spiele Mandola im Norddeutschen Zupforchester, und habe dort mit der Gitarre begonnen, als ich zwölf Jahre alt war. Wohl deshalb hat es mich betrübt, dass in dem Artikel zwar die Gitarre erwähnt wird, aber ansonsten nur von Bläsern und Streichern gesprochen wird und nicht von Zupfern. Im Rahmen des Projektes „Kultur macht stark“ haben wir an einer Grundschule folgende Erfahrung gemacht: Wir bieten den Kindern in der 2. Klasse die Möglichkeit, sowohl die Mandoline als auch die Gitarre kennenzulernen und auszuprobieren.

Karin Dürmeyer, per E-Mail

Tolle Hamburg-Serie

5./6. März: Wie Hamburg baut. Serie, Teil 2. Gründerjahre einer Metropole

Vielen Dank für die ausgezeichnete Hamburg-Serie. Man wird aber auch nachdenklich. Hätte es die heutigen Denkmalschutzbestimmungen damals schon gegeben, wären dann die Speicherstadt und das Chilehaus gebaut worden? Vermutlich nicht, und Hamburg hätte kein Weltkulturerbe.

Dr. Helmut Kuper, per E-Mail

Armselig

7. März: Ankara bringt Zeitung auf ­Linie

Wenn jetzt nicht bald ein paar deutliche Worte unserer Bundesregierung kommen, dann verliere ich sämtlichen Glauben an sie. Dann verhält sie sich genauso opportunistisch wie andere Staatsführungen und tritt die Grundrechte mit den Füßen. Dieses ewige Zaudern und Hin- und Hertaktieren bei dem Flüchtlingsproblem in den letzten Monaten ist nichts anderes als die Angst vor wirtschaftlichen Einbußen, im Falle der Türkei oder im Falle anderer Öl produzierender Länder. Ich finde es wirklich so armselig.

Dr. Martin Grau, per E-Mail