Eiserne Geldreserve

23. Februar: CDU will Flücht­lin­gen ans Geld

Das wenige, was Flüchtlinge haben, sollte ihnen gelassen werden. Die Flüchtlinge müssen viele Wochen oder Monate auf ihr Verfahren warten. Ohne eiserne Reserve sind keine Telefonkarten zu erwerben, um mit der Familie in Kontakt zu bleiben. Sollen die Flüchtlinge betteln oder Straftaten begehen, um an Geld zu kommen? Die personellen Kosten für die Durchsuchung aller Flüchtlinge liegen sicherlich höher als die konfiszierten Gelder. Es gäbe schon jetzt Möglichkeiten, Flüchtlinge an den „Kosten für die Unterbringung“ zu beteiligen: Sie könnten in den Aufnahmelagern bei den täglich anfallenden Arbeiten mithelfen. Das würde den Staat und die freiwilligen Helfer entlasten und darüber hinaus die Langeweile der Flüchtlinge verkürzen.

Dietmar Johnen-Kluge, per E-Mail

Überfällige Überlegung

Diese Überlegung ist längst überfällig. Wertgegenstände und Bargeld müssen zur Finanzierung der Unterkunft herangezogen werden, bevor unsere Sozialsysteme greifen. Geld und Wert­sachen sind bei einigen Flüchtlingen sicher vorhanden, wie werden sonst die Zwischenschleuser bezahlt, die die Personen z. B. von Deutschland nach Dänemark bringen? Jeder Hartz-IV-Empfänger ist verpflichtet, Auskunft über seine Vermögenssituation zu geben. Also gleiches Recht für alle. Nur der Glaube an eine Durchsetzung fehlt mir.

Matthias Müller, per E-Mail

Erschreckende Reaktionen

22. Februar: ,Das sind keine Menschen, die so was tun.‘ Ministerpräsident verurteilt fremdenfeindliche Übergriffe

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber die verbalen Ausfälle der Politiker heutzutage erschrecken mich zutiefst. Was ist denn passiert: Wurden Menschen getötet oder schwer verletzt oder von einem Mob durch die Straßen gejagt? Nein, es wurde – offensichtlich ohne Gewalt – gegen einen Flüchtlingsbus demonstriert und einige Betrunkene waren von dem Brand eines neuen Flüchtlingsheims begeistert. Wie immer man das einordnen mag, die Reaktionen darauf sprengen jedenfalls den Rahmen. Hier ist jedes Maß, jeder Anstand verloren gegangen. Gleichzeitig wird von denselben Politikern der „Verbalradikalismus“ kritisiert – das ist einfach nur noch grotesk. Weit und breit ist keine Stimme der Mäßigung oder der Vernunft zu hören. Und dann wundert man sich, dass die Radikalisierung in der Gesellschaft immer mehr zunimmt. Hier wird jede Kultur des Zusammenlebens mit Füßen getreten.

Gerhard Leuner, per E-Mail

Eingeständnis der Unfähigkeit

22. Februar: Fall Tayler: Das Versagen des Ju­gend­amts

Dass Mitarbeiter des Jugendamts zugeben, dass ihnen der „notwendige Sachverstand“ fehlt, ist ein erschreckendes Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit. Die Mitarbeiter sollten wissen, dass jede Mutter bestrebt ist, die Verantwortlichkeit für an einem Kleinkind festgestellte Verletzungen abzustreiten. Das ist eine elementare Erkenntnis, zu der es nicht einmal einer besonderen Sachkenntnis bedarf, vielmehr Menschenkenntnis, einer Eigenschaft, die Mitarbeiter des Jungendamts besitzen sollten. Man kann nur hoffen, dass in künftigen Fällen eine kritische Würdigung auch der Aussagen der für das Kindeswohl Verantwortlichen erfolgt.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Personalsituation ändern

Und wieder ist ein Säugling in Hamburg gestorben, und wieder vermutet man ein Versagen der städtischen Mitarbeiter beim Jugendamt, obwohl die Personalsituation in den Jugendämtern schon seit Jahren zu wünschen übrig lässt. Laut Bedarfsberechnungen soll ein Jugendamtsmitarbeiter etwa 28 Kinder regelmäßig betreuen, in Hamburg ist jedoch die Betreuung von 90 Kindern keine Seltenheit. Dass bei diesen Zahlen keine vernünftige Betreuung mehr möglich ist, dürfte auf der Hand liegen. Solange sich an dieser Stellensituation nichts ändert, ist zu befürchten, dass wir ähnliche Berichte wie hier im Fall Tayler wohl auch in Zukunft zu lesen bekommen werden.

Udo Langmann, Hamburg-Schnelsen

Uniformen sind zu dunkel

20./21. Februar: Si­gnal­wes­ten fürs Si­cher­heits­ge­fühl. Polizeibeamte werden auf Streife künftig Neonjacken tragen

Dass die Hamburger Polizei künftig über ihren Uniformen noch Signalwesten tragen soll, ist doch wohl eher als Posse zu bezeichnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Westen die Beamten nicht behindern werden oder dass sie zumindest nicht als lästig empfunden werden. Wenn Herr Grote von einer „einfachen und sinnvollen Idee“ spricht, frage ich mich auch, warum niemand auf diese einfache Idee gekommen ist, als im Jahr 2005 für zig Millionen Steuergelder die hellen Polizeiuniformen gegen nahezu schwarze Uniformen getauscht wurden. Damals hieß es auch, dass diese dunklen Uniformen modisch und zweckmäßig seien. Aber leider wird auch für diese Steuergeldverschwendung wieder niemand zur Rechenschaft gezogen.

Uwe Terzenbach, Hamburg

Gründe nicht nachvollziehbar

19. Februar: Leh­rer­aus­bil­dung wird re­for­miert

Die Realisierung der Reformvorschläge würde die in den 70er-Jahren bereits überwundene Trennung der Lehrerausbildung im Bereich der Grund-, Haupt- und Realschulen wieder einführen, ohne dass es dafür einen nachvollziehbaren Grund gäbe. Im Gegenteil: Die Stärkung der fachlichen Qualifikation, die Herr Rabe für die Grundschullehrer anstrebt, ist ja ein Beweis für die gemeinsame Basis aller Lehrämter und ein Argument gegen die Reformpläne. Auch die Gründe für ein gesondertes Lehramt für die Stadtteilschulen sprechen gegen sein Reformvorhaben. Stadtteilschulen, so das Argument, haben eine stark heterogene Schülerschaft. Das erfordere eine spezielle pädagogische Arbeitsweise, für die er die Lehrer der Stadtteilschulen vorbereiten wolle. Aber auch Grundschullehrer müssen die Bandbreite der Fähigkeiten ihrer Schüler pädagogisch bewältigen. Als Pädagogen dürften dem Senator die seine Argumente konterkarierenden Fakten eigentlich bekannt sein.

Dr. Gerold Schmidt-Callsen, per E-Mail