Türkei am Wendepunkt

19. Februar: Die Türkei, der instabile Partner

Als Ministerpräsident hat Erdogan die Türkei erfolgreich zu einem wirtschaftlich und militärisch stabilen Partner gemacht, aber jetzt steht die Türkei an einem Wendepunkt. „Sultan“ Erdogan hat einen Vielfrontenkrieg begonnen. indem er zunächst einen russischen Kampfjet abschießen ließ, was zu erheblichen Spannungen zwischen Moskau und Ankara führte, und was zur Folge hatte, dass die russische Regierung die Einreise in die Türkei verbot. Nach dem Anschlag in Istanbul sind die Türkei-Buchungen in Deutschland erheblich zurückgegangen. Beides schadet der türkischen Wirtschaft erheblich, denn der Tourismus ist eine der Säulen der türkischen Wirtschaft. Das militärische Engagement in der Osttürkei, in Syrien und im Irak gegen die Kurden stärkt den IS und ist kontraproduktiv zu den Interessen des Westens. Der Krieg wird dadurch verlängert mit allen Folgen für die Zivilbevölkerung und den Flüchtlingsstrom. Die Türkei soll den Flüchtlingsstrom nach Europa aufhalten oder zumindest begrenzen. Zur Zeit tut die Türkei das Gegenteil. Angela Merkel hat einen unberechenbaren Partner, der nur eigene Interessen verfolgt und mit dem die Flüchtlingskrise nicht zu lösen ist.

Reinhard von Kamptz, per E-Mail

Verzaubert

17. Februar: Der Laeiszhof – versteckt mitten in Hamburg

Vielen herzlichen Dank für Ihren Artikel über den Laeiszhof. Und ich kenne ihn gar nicht, obwohl ich schon so oft die Willy-Brandt-Straße gefahren bin. Schon lange habe ich nicht so eine liebevolle Beschreibung eines Gebäudes gelesen. Was muss es für ein Haus sein, das Sie da besucht haben! Gelockt haben Sie mich mit dem Foto des Treppenhauses, weil ich schöne Treppenhäuser liebe, aber dann, dann haben Sie mich entführt. Ich war im Laeiszhof, ich habe alle diese schönen Dinge gesehen, und ich habe Ihre Begeisterung gefühlt. Zauberei!

Eva Maria Schlenther, per E-Mail

Einspruch

18. Februar: Hamburg Marketing: Kausch hört auf

Sie zitieren in dem Artikel den CDU-Landesvorsitzenden Roland Heintze mit den Worten: (Kausch) „hat viele gute Projekte wie die Cruise Days auf den Weg gebracht.“ Dieser Aussage muss der Wahrheit zuliebe widersprochen werden. Die Hamburg Cruise Days habe ich erfunden und entwickelt. Die ersten drei Veranstaltungen haben Michael Batz, Axel Gernert (cjp) und ich organisiert und auf den Weg gebracht. Die Hamburg Marketing GmbH (HMG) hat lediglich einen bescheidenen Sponsorbeitrag geleistet.

Karl-Heinz Blumenberg, per E-Mail

Steuergeld zum Spielgeld

19. Februar: Flücht­lings­heim mit 728 Plätzen soll 24 Wohnungen weichen

Der Steuerzahler schüttelt zutiefst ­verärgert unwillig den Kopf. Wieder einmal findet er bestätigt, dass für die Politiker seine schwer erarbeiteten Steuergelder nur Spielgeld sind. Verantwortung für deren ordentliche Verwendung? Fehlanzeige. Es ist ja nicht ihr Geld. Elbphilharmonie, Olympia (glücklicherweise gescheitert) und ­G20-Gipfel lassen grüßen.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Eigentlich selbstverständlich

18. Februar: Beiersdorfer will wieder unter die besten fünf. Neues Unternehmensleitbild des HSV für zehn Jahre

Wie katastrophal muss es um den HSV stehen, wenn eine 15-köpfige Arbeitsgruppe und eine kostspielige Agentur nötig sind, um die Ziele für die kommende Jahre zu definieren und ein Leitbild zur Orientierung im täglichen Leben festzulegen. Zumal die meisten davon eigentlich Selbstverständlichkeiten in einem ordentlich geführten Verein sein sollten. Offenbar aber sind Herr Beiersdorfer und der übrige Vorstand bisher nicht in der Lage gewesen, diese Werte zu vermitteln oder im Verein zu leben. Man kann nur hoffen, dass die weiterhin bestehende Arbeitsgruppe den Fortgang des Prozesses auch wirklich ernsthaft kontrollieren wird.

Rudi Schrader, Hamburg

Politik für das Volk

19. Februar: Stärkung der Industrie ist so wichtig wie die Klimaziele

Sicherlich ist eine Stärkung der Indus­trie wichtig. Dennoch hat diese Haltung der Wirtschaftsminister in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass die Wirtschaft immer weiter gestärkt wurde, die Klimaschutzziele aber weit verfehlt wurden. Was das bedeutet, erleben die armen Staaten am stärksten: Hunger, Durst, Dürre, Überschwemmungen. Bei uns sind die letzten Monate und Jahre wärmer gewesen als die früheren Vergleichsmonate. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob es den Politikern ernst damit ist, auch das Klima zu schützen, oder ob sie doch nur auf die Wirtschaft und deren Interessen schauen. Gerade die Skandale in der Automobilindustrie haben gezeigt, dass Politiker ihren eigentlichen Auftrag, Politik für die Bevölkerung zu machen und zu kontrollieren, zugunsten der Industrie immer mehr aus den Augen verlieren. Auch das Verschwinden von Grünflächen und das Nachdenken darüber, die Naturschutzflächen umzuwidmen, zeugt von diesem Geist.

Rüdiger Ramm, per E-Mail