Fataler Umgang mit der Natur

17. Februar: Hamburg – die grüne Stadt wird immer grauer. Wo das Grün verdrängt wird. Biotope werden bebaut oder planiert

Es ist schon erschreckend, wie im Bezirk Hamburg-Nord mit der Natur umgegangen wird. Bäume, die über Jahrzehnte gewachsen sind, werden einfach

abgeholzt. Dabei brauchen wir im dicht bebauten Stadtteil Grünflächen als Ausgleich, wie schon Fritz Schumacher bei seiner Planung bedacht hat. Gerade große Bäume erfüllen bei unseren immer schlechteren Luftwerten eine wichtige Filterfunktion. Angesichts solcher Erkenntnisse und trotz mahnender Stimmen ist es mir schleierhaft, wieso Politiker der SPD und der Grünen dafür so gar kein Gespür zu haben scheinen und die Genehmigung für die Rodung des Gleisdreiecks einfach durchwinken. Da klingt die Ankündigung, die Carports im neuen Busquartier zu begrünen, wie Hohn.

Ellen Rimmler, Barmbek-Nord

Helfer warten auf Flüchtlinge

16. Februar: Richter stoppen Großunterkunft für Flüchtlinge“ und Leitartikel „Urteil als Chance

Als Mitglied von „Lemsahl hilft“ bin ich tief betroffen, dass am Fiersbarg auf längere Sicht keine Flüchtlinge einziehen können. Schon Mitte Dezember haben unsere Helfer und die Johanniter dafür gesorgt, dass für 500 Flüchtlinge alles vorbereitet ist. Ein Programm zur Integration war bereit, umgesetzt zu werden. Am 23.12.2015 kam dann am Morgen die Meldung: Es werden 252 Flüchtlinge erwartet, viele Lemsahler waren in freudiger Erwartung, Menschen vor Weihnachten zu helfen. Leider wurde dann ein Eil­antrag gestellt, dem stattgegeben wurde. Ich hoffe nun, dass die Stadt und einige Anwohner zu einem Kompromiss kommen, denn am Fiersbarg steht eine komplett fertige Einrichtung, die darauf wartet, genutzt zu werden, und es gibt viele Menschen, die bereit sind, den Flüchtlingen zu helfen.

Regina Ellerbrock, Hamburg-Lemsahl

Hohe Belastung der Lehrer

16. Februar: Fast jeder zweite Schüler in Hamburg hat Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund

Hoffentlich meint Senator Rabe mit „Raumpuffer“ nicht die Plätze, die an Stadtteilschulen für nach Klasse sechs abgeschulte Gymnasiasten frei gehalten werden. Seit das Konzept „Fördern statt wiederholen“ praktiziert wird, überlegen sich Gymnasien sehr genau, ob sie schwache Schüler behalten. Die Zahl der Abschulungen ist in den letzten Jahren gestiegen, und ein Ende dieses Trends scheint sich bei den hohen Anmeldezahlen der Gymnasien nicht abzuzeichnen. Damit sind die „Pufferplätze“ bereits belegt. Schon ist davon die Rede, dass die Klassengrößen in den Stadtteilschulen zugunsten der Flüchtlingskinder erhöht werden müssen, und das, wo diese Schulen schon die Inklusion fast alleine schultern müssen. Die GEW hat letzte Woche zu Recht angemahnt, dass die Stadtteilschulen dringend gestärkt werden müssen. Die Realität ist eine andere. Aufgefangen werden die Belastungen durch das pädagogische Personal der Stadtteilschulen, den Kindern zuliebe durch höchsten persönlichen Einsatz, dem man nur größten Respekt zollen kann. Wie lange jedoch hält man ein solch kräftezehrendes Engagement durch?

Isa Baumgart, Hamburg

Schneller Ersatz für Olympia?

15. Februar: G20 in Hamburg – das kommt auf die Stadt und ihre Bürger zu

Zwei Tage G20-Gipfel? Dagegen machen die Kosten für die Elbphilharmonie über die Jahre gezählt nur Krümelchen aus. Der Erste Bürgermeister hat wohl für Olympia schnell Ersatz gesucht und im G20-Gipfel gefunden. Bravo, so können wir die Stadt lahmlegen, besonders die Pendler freuen sich, und darüber hinaus werden die Folgekosten für Randale und Zerstörung noch nicht einmal ins Kalkül gezogen.

Christiana Grajecki, per E-Mail

Eine Schnapsidee

Hamburger sind ohne Zweifel gastfreundlich. Aber der G20-Gipfel mitten in der Stadt? Das ist doch wohl eine Schnapsidee. Oder doch eher die Strafe der Oberen für das ablehnende Olympia-Votum? Einen Stadtteil jedoch gibt es, der eignet sich vielleicht für die Begegnung der Staats- und Regierungschefs: Neuwerk. Zur Entschädigung werden die Bewohner währenddessen in die Edelhotels der City einquartiert und erhalten Freikarten für Theater und Musicals. Das wär doch was.

Alexander Weil, Hamburg

Immense Kosten

Nach der unsäglichen Olympiabewerbung, die letztendlich an den unklaren Aussagen der Politik gescheitert ist, wird jetzt die nächste „Sau“ namens G20 durchs Dorf getrieben, verbunden mit immensen Kosten für den Hamburger Steuerzahler und satten Gewinnen einiger weniger. Dies alles wird damit gerechtfertigt, dass Hamburg in der Welt bekannt gemacht werden muss. Ich frage mich, wozu? Dabei gäbe es in Hamburg genug Felder, auf denen die Stadt tätig werden müsste: Hamburgs Schulbildung, die furchtbaren Zustände auf unseren Straßen, die gefährliche Verlegung von Radfahrwegen auf die Straße und nicht zu vergessen die Flüchtlingsproblematik. Geht es in der Stadt der Pfeffersäcke nur um das Wohl der Wirtschaft? Wo bleibt der Mensch in dieser Millionenstadt?

Hildegard Schiefer, per E-Mail

Klasse statt Masse

13./14. Februar: Schwein verschwindet vom Speiseplan

Es wird zu viel billiges Fleisch erzeugt und gegessen, gleich welcher Tierart. Auf Gesundheit, Klima und Grundwasser wirkt sich das negativ aus. Frau Arens-Azevedo von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und die Caterer würden sich verdient machen, setzten sie sich für eine Fleischerzeugung ein, die nicht auf Masse konzentriert ist, sondern sich an strenge Richtlinien hält in Bezug auf Haltung und Fütterung. Der Marktvorteil für die Caterer sollte im Angebot „sauberer“ Mahlzeiten bestehen. Nur der Einfachheit halber das Schweinefleisch zu verbannen hat nichts mit kultureller Vielfalt beziehungsweise. gesünderer Ernährung zu tun. Ein Fleischgericht wöchentlich ist völlig ausreichend, und eine vegetarische Alternative sollte es immer geben. Wichtig ist, dass Eltern und Schüler wissen, was auf den Teller kommt.

Regina Venzke, Hamburg