Zurück auf Anfang

12. Februar: Offen gesagt. Zwei Namen eine Adresse

Mit „Zurück auf Anfang“ könnte man die bevorstehende Umbenennung des NDR-Sinfonieorchesters beschreiben. Als Ende der 80er-Jahre Aufnahmen mit Arturo Benedetti Michelangeli und dem „Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks“ für die Deutsche Grammophon bevorstanden, konnte ich als damaliger Produzent den NDR überzeugen, dass auf dem internationalen Schallplattenmarkt ein solcher Monstername vollkommen ungeeignet ist. Die neue Lösung hat sich dann auch bei den zahlreichen Aufnahmen mit Günter Wand für die EMI bestens bewährt und ist längst international etabliert. Sich nun erneut mit einem sprachlichen Monster wie „NDR Elbphilharmonie Orchester“ dem Spott preiszugeben und den über Jahre erspielten internationalen Ruf auszulöschen, will nicht so recht zu dem wunderbaren Projekt „Elbphilharmonie“ passen.

Cord Garben, per E-Mail

Hohe Umschlagkosten

11. Februar: Con­tai­ner­um­schlag bricht ein – Hamburgs Hafen fällt zurück

Diese Entwicklung läuft ja schon seit Jahren und war absehbar. Neben der fehlenden Elbvertiefung könnte man auch mit einfacheren Mitteln verlorenes Geschäft zurückholen. Hamburg hat deutlich höhere Umschlagkosten als Rotterdam und Antwerpen und das Bundesfinanzministerium treibt Importeure in die Westhäfen, so lange noch die Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) bei der Einfuhr erhoben und fällig wird. Wenn zum Vorsteuerabzug berechtigte Firmen die EUSt im Rahmen ihrer Steuererklärungen ohne sofortigen Liquiditätsabzug abführen könnten, kämen sicher viele nach Hamburg zurück.

Christoph Müller, Hamburg

Veloroute für östliche Region

10. Februar: Eine Fahr­rad­straße spaltet Wandsbek

Seit Jahrzehnten warten die Anwohner des östlichen Kerngebiets, Teile Hinschenfeldes und Tonndorfs auf gut ausgebaute Radwege zur Sicherstellung der Nahversorgung. Denn diese fehlen zwischen den Zentren Wandsbek-Markt und Tonndorf entlang der B 75 nahezu vollkommen. Ein weiteres Manko: Anders als die frühere Straßenbahn biegt die U-Bahn ab Markt in nordöstliche Richtung ab. Dasselbe bei den Velorouten R 6 und R 7: Sie umfahren die bevölkerungsreiche östliche Region. Insofern könnte eine neue Fahrradroute mittendrin tatsächlich Abhilfe schaffen und das komplette Kerngebiet Wandsbeks inkl. Hinschenfelde verbinden statt spalten. Dies schafft die neue Route entlang der Walddörfer Straße leider nicht. Sie bringt allenfalls für die Hinschenfelder Vorteile. Für die zahlreichen Bewohner und Beschäftigten des Wohn- und Gewerbegebiets zwischen B 75 und südlicher Bahnlinie ist diese Strecke keine Option zum Umstieg aufs Rad, denn sie verläuft weitab und vor allem zu weit nördlich der Wandsbeker Versorgungszentren.

Dr. Sigrid Curth, per E-Mail

Beliebter Ort der Skater-Szene

11. Februar: Stadt prüft Hotelbau auf Mar­seil­ler Straße. Projekt könnte Begrünung der CCH-Zufahrt finanzieren

Die Kosten sind wohl erst mal egal, solange ein neuer Park geschaffen wird. Nur dumm, dass es an Grün in diesem Bereich der Stadt nicht gerade mangelt. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit ressourcenschonenden und stadtbild­erhaltenden Ideen? Parkanlagen sind wichtig, aber eine Stadt braucht auch Nischen. Ob den Grünen bekannt ist, dass diese Unterführung u.a. ein beliebter Ort der Hamburger Skate- und Parcour-Szene ist? Wahrscheinlich nicht. Es kostet schließlich viel Zeit, an nahezu sinnlosen Projekten zu arbeiten und schöne Bilder mit Photoshop zu basteln. Da kennt man die meisten Orte in unserer Stadt nur noch vom Bildschirm.

Marco Alexander Hosemann, Hamburg

Privatvermietung fehlt

11. Februar: Wohnung für 900 Euro gesucht. Paar mit Durchschnittseinkommen findet zentrumsnah kaum noch ausreichend große Angebote

Die 4000 Wohnungen, von denen Herr Chychla vom Mieterverein meint, dass sie monatlich auf dem Markt sein müssten, dürften auch vorhanden sein, denn sonst würden ja Monat für Monat tausende Menschen buchstäblich auf der Straße stehen. Nur die 2000 Wohnungen in den Blick zu nehmen, die bei Immoscout zu finden sind, unterschlägt den ganz normalen Vorgang, dass ein Großteil der Wohnungen ohne Anzeige vermietet oder bei der Saga und bei den Genossenschaften an registrierte Bewerber vergeben werden.

Helgo Klatt, Hamburg

Machtpolitisches Kalkül

10. Februar: Wer stoppt Wladimir Putin? Nach dem Bombenhagel auf Aleppo flüchtet sich die westliche Politik in Appelle und Beschwörungsformeln

Alle Welt beklagt jetzt, dass die russischen Luftangriffe auf Aleppo die „humanitäre Katastrophe“ in Syrien vergrößern würden. Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass dahinter das machtpolitische Kalkül des russischen Präsidenten steht, mit immer neuen Flüchtlingsströmen die EU und die Türkei unter Druck zu setzen und zu destabilisieren? Jemandem, der verkündet, Donald Trump sei ein „begabter Politiker“, ist noch viel mehr zuzutrauen.

Wolfgang Brocks, Geesthacht