Populisten nicht ignorieren

11. Februar: Wer stoppt Donald Trump? Nach dem deutlichen Sieg vergeht vielen Amerikanern das Lachen

Überrascht es denn wirklich, dass ein Populist wie Donald Trump Erfolge einfährt? Ursache ist nicht etwa die Dummheit der Wähler, wie im Artikel gemutmaßt wird. Vielmehr liegt es an der seit Jahrzehnten unveränderten Sandkastenstrategie „Mit dem spielen wir nicht“ der Politiker. Dies gilt für die USA genauso wie für Frankreich oder Deutschland. Namen oder Parteien sind austauschbar, egal ob Trump, Marine Le Pen oder AfD. In Deutschland wurde beispielsweise in den 90er-Jahren versucht, die Linke auf gleiche Weise zu ignorieren wie derzeit die AfD – gebracht hat es gar nichts. Warum sollte diese Strategie also bei anderen Populisten plötzlich funktionieren? Helfen könnte nur, die „Merkbefreiung“ der etablierten Politiker für die dem Wähler wichtigen Themen aufzugeben. Durchgehend positive Umfragewerte für Populisten wie Trump oder die AfD sind ein Indiz dafür, dass man sich vom Wähler entfernt hat. Ignoranz kam auf Dauer noch nie gut an.

Claus Niemeier, per E-Mail

Putin schlägt zurück

10. Februar: Wer stoppt Wladimir Putin?

Es ist sicher nicht die Zeit, Gutes über Putin zu sagen. Wenn man aber rückblickend betrachtet, dass „das Haus“ Europa ohne Russland gebaut wurde, dass die Nato Russland gefährlich nahe rückt und dass man aus heutiger Sicht vermutlich unkluge Embargos verhängt hat, muss man sich nicht wundern, dass ein angeschlagener Putin zurückschlägt.

Uwe Marschner, Hamburg

Pendler haben das Nachsehen

10. Februar: Bahn will länger auf ver­spä­tete Fernzüge warten

Die Idee klingt kundenfreundlich, ist doch aber eigentlich schon ansatzweise Alltag bei der Bahn. Wenn dies nun durchgängig umgesetzt würde, käme der Bahnverkehr im Hamburger Hauptbahnhof wohl fast zum Erliegen. Schon jetzt sind ständig Bahnsteige durch verspätete Fernzüge blockiert. Wenn nun die noch länger wartenden Anschlusszüge hinzukommen, werden die Regionalbahnen noch häufiger „wegen besetzter Gleise“ nur verzögerte Einfahrt in den Hauptbahnhof bekommen – für Pendler werden sich dadurch alltägliche Verspätungen noch addieren, da Regionalbahnen stets nachrangig abgefertigt werden. Dies bleibt ja für die Bahn folgenlos. Der HVV hat darauf leider auch keinen Einfluss. Dies bedeutet schlechte Werbung für den öffentlichen Nahverkehr.

Petra Stessun, Hamburg

Tarifsystem vereinfachen

10. Februar: ,Ich bin sehr stolz auf die Hochbahn‘. Großer Abschied in der Handelskammer für Günter Elste

Mit großem Erstaunen lese ich in dem Beitrag über die Verabschiedung von Günter Elste, dass die Hamburger Hochbahn „ein Flaggschiff des ÖPNVs in Deutschland ist“. Da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Seit über 40 Jahren bin ich Nutzerin des Nahverkehrs in Hamburg (ich habe kein Auto!), und nach meiner persönlichen Erfahrung hat jede Reform des Hochbahntarifsystems nicht zu einer Verbesserung, sondern mehr zur Verwirrung der Hamburger und nicht zuletzt der vielen Touristen beigetragen. Als Beispiel sei nur die Wiedereinrichtung der alten Ringlinie genannt. Grundsätzlich eine tolle Sache. Nur der „Stummel“ nach Wandsbek-Gartenstadt passt da nicht hinein, und so kommt es mindestens dreimal in der Woche vor, dass ich auswärtige Fahrgäste bezüglich ihres Reiseziels berate. Die Hamburger Hochbahn ist nicht nur eines der teuersten Nahverkehrssysteme, sondern hat auch das verwirrendste in ganz Deutschland. Nicht einmal das Informationspersonal ist mit den vielen verschiedenen Tarifen, Zonen, Ringen, Kurz-, Nah-, Gesamtstrecken usw. vertraut. Ich wünschte mir, dass der Nachfolger von Herrn Elste aus Berlin das Tarifsystem der Hamburger Hochbahn so einfach und durchschaubar macht wie das in Berlin.

Monika Hansen, per E-Mail

Schwierige Ausgangslage

10. Februar: Wis­sen­schaft in Hamburg soll ,nicht nölen, sondern glänzen!‘, sagt die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank

Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank will hoch hinaus, aber die Ausgangslage ist schwieriger, als sie annimmt. In den jüngsten „Times Higher Education World Rankings“ der weltweit besten 800 Universitäten finden sich 37 Beispiele aus Deutschland. Hier künftig mitzumischen sollte ein erstes Ziel für die Hamburger Bildungspolitik sein.

Ulrich Förstner, Buchholz

Magie nur für eine Nacht

8. Februar: Oma und Opa, einfach magisch

Über den Artikel haben wir „Omaopa“ sehr schmunzeln müssen. Der Text ist nicht nur komisch, sondern auch total wahr. Bei uns und unserem dreijährigen Enkelsohn hält die Magie allerdings bislang nur für eine Übernachtung, so sehr wir den kleinen Mann auch lieben. Wenn wir ihn bei seinen Eltern abgeliefert haben, müssen wir uns erst einmal erholen, fehlt es uns doch an Schlaf. Und aufräumen müssen wir auch: Höhle, Playmobil-Zoo und anderes mehr. Bis es wieder heißt: „Omaopa“ fahren.

Wolfram Willander, per E-Mail

Ein faszinierender Mann

9. Februar: Der Uni­ver­sal­in­ter­es­sierte. Der Fernsehmoderator und Publizist Roger Willemsen ist gestorben

Roger Willemsen war ein Mann, der mich fasziniert hat, sein Tod geht mir sehr nahe. Manchen war er in seinem Auftreten und seiner Sprache zu „abgehoben“, aber wenn man ihn öfter erlebte – wie z. B. in den Aufzeichnungen von „Willemsen legt auf“ –, konnte man seine Hinwendung zum Menschen deutlich erkennen. Seine Bücher sind ein Beispiel dafür. Dass er Afghanistan besonders liebte, bringt ihn mir noch näher. Als ich ihm nach einer Lesung das mitgebrachte Buch „Die Enden der Welt“ zum Signieren vorlegte, sagte er kurz: „Das ist gelesen, das sehe ich.“

Doris Lister, per E-Mail