Konzepte zu Ende denken

1. Februar: Merkels neue Töne in der Flücht­lings­frage

Losgelöst von der Frage, warum unsere Bundeskanzlerin erst jetzt den Hinweis gibt, dass die Bürgerkriegsflüchtlinge zunächst nur ein dreijähriges Bleiberecht erhalten, frage ich mich, was dies für ein sinnvolles Unterbringungs- und Betreuungskonzept bedeuten würde. Es wird stets von notwendiger Integration gesprochen, aber ein klares Konzept gibt es nicht. Für Rückkehrer wären sicher weniger Integration als Versorgung und Bildungsangebote im Rahmen ihrer Sprache und Kultur sinnvoll. Das würde aber wiederum eine kleinteilige Unterbringung erschweren. Bezeichnend ist, dass solche Sätze von der Politik in die Welt gesetzt werden, ohne die Konsequenzen weiter zu verfolgen.

Jürgen Schmidt, Hamburg

Klare Perspektiven schaffen

Frau Merkel hat meines Erachtens viel zu spät, aber immerhin überhaupt zum Ausdruck gebracht, was viele Einheimische empfinden. Ja, wir wollen schützen und helfen. Ja, wir werden dies auch zukünftig tun. Das gebietet die Menschlichkeit und hat sich im Jugo­slawienkrieg bewährt. Aber wir erwarten, dass Flüchtlinge sich nicht dauerhaft in das gemachte Nest setzen, sondern alles dafür tun, sich wieder ein eigenes in ihrer Heimat herzurichten, wenn das Land befriedet ist. Diese Sicht schafft klare Perspektiven, für Flüchtlinge wie auch Einheimische. Wenn Frau Merkel jetzt sagt: „Wir schaffen das“, dann stimme ich zu.

Detlef Lange, Hamburg

Überangebot vermeiden

1. Februar: Ha­fen­mu­seum mit Am­phi­thea­ter. An den 50er-Schuppen soll das maritime Deutsche Museum entstehen

Sicherlich ist die Realisierung eines Hafenmuseums zu begrüßen. Doch meine Berufserfahrung sagt mir, dass noch viel Wasser die Elbe herunterfließt, bis ein überzeugendes und finanzierbares Konzept erarbeitet ist. Dabei darf nicht vergessen werden, dass im Bereich der HafenCity viel Museales bereits vorhanden ist; ganz besonders weise ich auf das herausragende Maritime Museum hin, das in einem alten Speicher im Herzen der HafenCity realisiert worden ist und ohne laufende finanzielle Unterstützung der Stadt – anders als die übrigen Museen – wirtschaften muss. Es sollte sorgsam vermieden werden, ein Überangebot zu schaffen.

Ulrich Hensen, per E-Mail

Absolut ruhige Nachbarn ...

29. Januar: Bewohner klagen gegen Kinderlärm

Man kann es einfach nicht glauben, dass es immer noch Menschen gibt, die nicht wahrhaben wollen, dass Kinder nun einmal laut sein können. Dass Kinder unsere Zukunft sind, können oder wollen diese Mitbewohner einfach nicht verstehen. Ich frage mich: Sind diese Menschen nie Kind gewesen? Eine Lösung für dieses Problem gibt es aber: Im Hamburger Abendblatt war zu lesen, dass ein Teil des Ohlsdorfer Friedhofs nicht mehr benötigt wird. Dort kann die Stadt Wohnungen für die Bürger bauen, die in ihrer Nachbarschaft keine Kinder wollen. Dafür haben sie dann absolut ruhige Nachbarn.

Heino Dittmayer, Norderstedt

Kinder sorgsam behandeln

Bei allem Verständnis für das Ruhebedürfnis eines Menschen finde ich es schlimm, dass in Hamburg immer wieder Prozesse gegen Einrichtungen für Kinder geführt werden. Abgesehen von einem normalen sozialen Miteinander brauchen wir die nachwachsenden Generationen und sollten sorgsam mit ihnen umgehen. Wer Kinder aus dem normalen Leben herauskickt, sollte nicht darauf hoffen, dass sie eines Tages für unsere Rente aufkommen möchten. Haben diese Menschen keine Kinder oder Enkel?

Katja Müller, per E-Mail

Vorgeschmack auf G20-Gipfel

29. Januar: Flie­ger­bombe legt Hamburg lahm. Durch die großräumigen Absperrungen kam es zum Verkehrschaos

Das Verkehrschaos, welches durch die Bombenentschärfung entstanden ist, gibt uns einen Vorgeschmack auf den G20-Gipfel 2017, wenn er denn in Hamburg stattfinden sollte. Ich bin sehr davon enttäuscht, dass die Polizei in ihren Fahrzeugen saß und es nicht für nötig gehalten hat, die Ampeln außer Kraft zu setzen und regelnd in den chaotischen Verkehr einzugreifen, um einen zügigen Verkehrsfluss zu ermöglichen. Auch gab es keinerlei Informationen über den Verkehrsfunk.

Holger Bergmann, per E-Mail

Gewerblichen Verkehr fördern

29. Januar: Kaum Nachfrage nach Elek­tro­au­tos

Die Förderung der E-Mobilität für den Individualverkehr geht in die falsche Richtung. Anstatt Pkw für den privaten Gebrauch zu subventionieren, sollte man besser die innerstädtischen Verkehre im Gewerblichen fördern, als da sind Taxen oder Auslieferfahrzeuge. Das sind Fahrzeuge, die nur kurze Strecken fahren, den Motor ständig abstellen und wieder anlassen. All das entfällt beim E-Fahrzeug. Die Autos kommen abends an die E-Säulen und können morgens wieder frisch aufgeladen los. Insofern ist der Tesla ein Unglück für die E-Mobilität, weil er ein falsches Signal sendet. Der Tierpark Hagenbeck bestellt gerade die zweite Generation E-Mobile für seine Handwerker und für seinen Stadtwagen.

Claus Hagenbeck, Hamburg

Viertel verliert an Akzeptanz

29. Februar: Hamburg will Autos aus der HafenCity drängen. Künftige Bewohner sollen auf private Pkw verzichten

Die Verkehrspolitik des Senats ist bevölkerungsfeindlich. Die derzeit beschlossenen und durchgeführten Maßnahmen behindern sowohl den fließenden als auch den ruhenden Verkehr. Mit 0,4 Stellplätzen pro Wohneinheit wird die Akzeptanz des Wohnviertels wohl gering sein. Auch Elektroautos brauchen Stellplätze. Als ich Anfang der 70er-Jahre in Schleswig-Holstein ein Einfamilienhaus baute, hat man den Nachweis von 2,5 Stellplätzen auf dem Grundstück verlangt. Hamburg ist eine der schönsten Städte der Welt, man sollte dieses Image nicht durch restriktive Maßnahmen zerstören.

Hans J. Koch, Hamburg