Ursachen bekämpfen

1. Februar: Waf­fen­ex­port im Hafen nimmt zu

Solange am Töten verdient wird, werden wir keinen Frieden finden. Die führenden Industrieländer haben keinerlei Interesse daran, die Waffen- und Munitionslieferungen zu kontrollieren oder zu unterbinden. Wir klagen über die zunehmenden Flüchtlingsströme, aber sind nicht bereit, über die Ursachen nachzudenken.

Klaus Ofterdinger, per E-Mail

Alternativen benennen

30./31. Januar: Hamburger planen Volks­ent­scheid über große Flücht­lings­heime

So verständlich die Besorgnis und Ablehnung gegen geplante Großsiedlungen sind, so schwierig und kompliziert sind durchsetzbare Alternativen. Die Vorwürfe gegenüber Politik und Verwaltung sind meines Erachtens nur dann akzeptabel, wenn die Kritiker realistische und juristisch abgesicherte Alternativen nennen können. Die leider oft feststellbare Tendenz „Ich kenne Ihre Gründe nicht, aber ich missbillige sie“, hilft niemandem. Die Masse der Flüchtlinge wird aus bekannten Gründen trotz aller Bemühungen nur langfristig zu stoppen sein. Ihre Unterbringung ist daher eine menschliche und gesellschaftliche Notwendigkeit. Ein hierzu durchzuführender Volksentscheid nach bisherigem Muster mit Ja- und Nein-Votum ist unredlich und daher abzulehnen. Er sollte in jedem Falle konkrete und nachvollziehbare Alternativen und ihre Konsequenzen aufzeigen und verständlich zur Wahl stellen.

Hans-Joachim Otto, Hamburg

Heimatländer unterstützen

Welche Verlogenheit auf allen Seiten. Trotz beharrlicher Nachfrage ist der Senat nicht in der Lage, ein schlüssiges, auf Fakten basierendes Konzept für die Integration vorzulegen. Man kennt dort weder die vorhandenen Ressourcen (Personal, Infrastruktur) noch den Bedarf (die Daten werden nicht erfasst), oder man verschweigt diese lästigen Details. Und den Nachbarinitiativen geht es in erster Linie um ihre, grundsätzlich ja nicht sittenwidrigen, Interessen nach Ruhe und Werterhalt der Immobilien. Warum sagen sie das nicht einfach? Dabei muss ihnen doch klar sein, dass die geforderte „dezentrale“ Unterbringung, vor allem bei anhaltendem Zustrom, illusorisch ist und zudem zu einem immer mehr eskalierenden Kampf um Wohnraum in der Stadt führen würde. Wann gibt endlich mal einer zu: Wir schaffen „das“ nicht ohne beträchtliche Kollateralschäden. Unserer Verantwortung können wir nur gerecht werden, wenn wir, und zwar jeder Einzelne von uns, massiv von unserem Wohlstand abgeben und die Menschen in oder in der Nähe ihrer Heimatländer unterstützen. Und das müssen wir endlich mal, anders als bei der sogenannten Entwicklungshilfe, effektiv und transparent organisieren, ohne in erster Linie die eigenen wirtschaftlichen Interessen und korrupte Diktatoren zu bedienen.

Wolfgang Malota, Hamburg

Begrüßenswertes Urteil

30./31. Januar: Richter will Kin­der­loft verbieten. Nachbarn klagen gegen Kita

Ich finde es sehr berechtigt, immer wieder zu überprüfen, inwieweit Lärm, auch wenn durch Kinder verursacht, wirklich unwidersprochen hinzunehmen ist. Das „berühmte“ Urteil über Kinderlärm, der keiner sei, finde ich nach wie vor sehr weltfremd und offensichtlich am Schreibtisch erdacht, ohne jeglichen Realitätsbezug. Bei mir verstärkt sich immer mehr der Eindruck, dass das damalige Urteil „Kinderlärm ist kein Lärm“ als eine Art Freibrief verstanden wird, sodass Kinder in jedem Alter machen können und sollen, was ihnen auch immer einfällt. Rücksichtnahme und Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten scheinen dabei Fremdworte für die Erziehungsberechtigten zu sein. Müssen Kinder nicht auch erfahren und lernen, dass es manchmal angebracht ist, auf die Interessen anderer Rücksicht zu nehmen? Sollten Eltern ihre Kinder nicht dazu anhalten, in sozialen Situationen, wie zum Beispiel im Café, auf öffentlichen Plätzen oder im Supermarkt, sich auch sozial, sprich Rücksicht nehmend, zu verhalten? In diesem Kontext begrüße ich das Hamburger Urteil und hoffe, dass sich hieraus möglicherweise noch einmal eine Diskussion ergibt, inwieweit die grundsätzlichen Bedürfnisse von Ruhe suchenden Erwachsenen und spielenden Kindern auf konstruktive Weise zusammengebracht werden können. Vor meinem Balkon toben übrigens die Kleinen aus der nachbarschaftlichen Kinderkrippe. Die Lütten stören mich null.

Michael Bittner, per E-Mail

Trauriges Bild für Hamburg

30./31. Januar: VT Aurubis geht vom Netz. 500.000 Euro fehlen den Hamburger Volleyballerinnen für die Bundesliga. Sponsor mischte sich ins Sportliche ein

Die Überschrift hat mich zutiefst erschüttert, obwohl es sich seit der Bekanntgabe des Ausstiegs von Aurubis ja schon abgezeichnet hat, das sich kein neuer Hauptsponsor für die sympathischen Volleyballerinnen aus dem Süden Hamburgs findet. Da wurde eine große Kampagne gestartet, um die Olympischen Spiele nach Hamburg zu holen, und die Hamburger Wirtschaft wies auf die große Chance für Hamburg hin. Auf der anderen Seite ist jetzt niemand bereit, den im Gegensatz zu Fußball oder Handball überschaubaren Etat zu decken. Da zeichnet sich ein trauriges Bild für den Wirtschafts- und Medienstandort Hamburg ab. Ein anderer Gesichtspunkt kann natürlich auch sein, dass der „Sprung über die Elbe“ immer noch nicht gelungen ist. Die Rubies spielen in Neugraben. Der Süden Hamburgs ist eben nur auf dem Papier ein Teil von Hamburg. Gut genug für Hafenerweiterung und Kraftwerk, nicht aber für den Spitzensport in der Bundesliga.

Thomas Krieger, per E-Mail

Im Sport nur zweitklassig

Noch vor sechs Monaten waren Senat, Handelskammer und die Wirtschaft „Feuer und Flamme für Olympia“. Nun versinkt die Stadt im Sportbereich in die Zweitklassigkeit. Abgesehen von einer Handvoll von Sponsoren ist keine Unterstützung vorhanden. Die Handballer sind schon weg, nun auch die Volleyballerinnen. Und auch der HSV und die Freezers dümpeln so vor sich hin. Spitzensport gibt es in Hamburg bald nicht mehr. Man muss sich schämen.

Wolfgang Bueschler, Henstedt-Ulzburg