Für Politiker bequem

21. Januar: ,Hier gelten unsere Werte.‘ Polizeipräsident Ralf Martin Meyer über sexuelle Übergriffe und Rockerkrieg

Es hat sich doch längst der Eindruck bewahrheitet, dass unsere Gesetze, die ethische Werte stützen sollen, sich gegen die Bevölkerung wenden. Sie werden nur noch zu exzessiven Konjunktiv-Debatten seitens der dem praktischen Menschenverstand enthobenen Politik herangezogen und enden nach „es müsste, es könnte, es dürfte“ regelmäßig in einem kläglichen „aber ...“, über das „nachgedacht werden muss“. Das ist bequem für manchen Politiker, der damit die Verpflichtung, unverzüglich zum Wohle der Bevölkerung handeln zu müssen, erleichtert von sich weisen kann. Das praktische Leben spielt sich zum Glück derweil in der Bevölkerung ab, weit entfernt von „unseren“ Politikern. Oder sollte man sagen: leider? Denn mit den Folgen dieser sogenannten Rechtslage befinden sich beide, Polizei und Bürger, auf Gedeih und Verderb allein gelassen.

Sigrid Witzig, per E-Mail

Auf ins Solarzeitalter

21. Januar: Die Ener­gie­wende ist nicht teuer

Ich möchte mich für den Gastbeitrag von Frau Prof. Kemfert bedanken. Möge diese wissenschaftlich fundierte, unaufgeregte Argumentation auf fruchtbaren Boden bei möglichst vielen Mitbürgern fallen, sodass sie sich in der Schicksalsfrage unserer zukünftigen Energieversorgung nicht von der interessengeleiteten, rückwärtsgewandten Desinformation der Energiekonzerne verunsichern lassen. Die Grundwahrheit, um die es geht, ist sehr einfach: Als es technisch noch nicht möglich war, die unermessliche tägliche Energieeinstrahlung der Sonne direkt zu nutzen, war die Menschheit gezwungen, die jahrmillionenalte Sonnenenergie in Form von Kohle, Öl und Gas aus der Erde zu holen, zu transportieren und zu verbrennen. Dies alles war und ist nicht nur schädlich für Mensch und Natur, sondern inzwischen unsinnig und technisch überholt, denn wir haben gelernt, die Sonne und den Wind an fast jedem Ort der Welt direkt „anzuzapfen“. Brechen wir endlich mutig und entschlossen auf in ein besseres Zeitalter: das Solarzeitalter.

Hans-Jörg Bieger, Hamburg

Wozu ist Facebook nützlich?

19. Januar: Machen soziale Medien un­glück­lich?

Endlich ein Beitrag außerhalb des „Mainstreams“. Ich kann nur hoffen, dass die Analyse zutrifft, einige der Smartphone-Facebook-Twitter-Insta­gram-WhatsApp-Lemminge würden sich wieder auf die Benutzung des eigenen Hirns besinnen. Nur in einem kleinen Detail, Facebook könne man nicht ignorieren, möchte ich widersprechen: Das kann man wohl. Ich bin mit keinem dieser Internetdienste zugange, habe einen großen Freundes- und Bekanntenkreis und fühle mich pudelwohl damit, um die Frage nach dem „Glücklichsein ohne Facebook“ zu beantworten. Es geht nicht darum, „wie intensiv“ man diese Netzwerke nutzen will, sondern wozu sie überhaupt nützlich sein sollen. Allein die Bezeichnung „soziales“ Netzwerk ist ein Werbeeuphemismus, der an das Marlboro-Versprechen von „Freiheit und Abenteuer“ erinnert. Laut einer Umfrage wünscht sich eine Mehrzahl der Deutschen mehr Freizeit. Das könnten diese Menschen haben, wenn sie nicht ständig mit ihren Daddelkästchen zugange wären.

Wolfgang Brocks, Geesthacht