Wo bleibt die Gerechtigkeit?

19. Januar: Uli Hoeneß kommt am 29. Februar vorzeitig frei. Der Ex-Bayern-Präsident saß wegen Steuerhinterziehung in Haft

Dreieinhalb Jahre Haft für den ehemaligen Bayern-Präsidenten – am 2.6.2014 angetreten. Bereits nach einem halben Jahr wird er Freigänger, geht tagsüber „seiner Arbeit“ (?) nach und kehrt erst abends wieder in die Außenstelle Ro­thenfeld des Landsberger Gefängnisses zurück. Dort ist es komfortabler als in der JVA Landsberg am Lech. Wenn das kein Promi-Bonus ist? Und jetzt das i-Tüpfelchen: Uli Hoeneß kommt vermutlich Ende Februar auf freien Fuß. Von den 3,5 Jahren Haft ist effektiv nur ein halbes Jahr strenger Gefängnisaufenthalt übrig geblieben. Wieder ein Promi-Bonus. Man könnte meinen, die deutsche Gerichtsbarkeit fordert zu Steuerhinterziehungen im großen Stil auf. Wo bleiben der Anstand und die Gewissenhaftigkeit für Recht und Gerechtigkeit?

Bernd Grote, Seevetal

Ehrlichkeit ist angebracht

19. Januar: Merkels letzte Option in der Krise. Grenzen sichern!, fordern immer mehr Unionspolitiker. Ein ,Plan B‘ ist nur noch eine Frage von Wochen

Es ist im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszustrom immer wieder diskutiert worden, ob wir diese Aufgabe schaffen können. Für mich stellt sich aber dagegen die Frage, inwieweit wir diese Herausforderung überhaupt schaffen wollen? Die Entwicklung beweist, dass meine Worte berechtigt sind. Mehr Ehrlichkeit ist dringend angebracht.

Hans-Wilhelm Stehnken, Buchholz

Konstruktiv diskutieren

16./17. Januar: Merkel verliert in Umfragen deutlich an Zu­stim­mung. Mehrheit der Bundesbürger zweifelt daran, dass Deutschland die Flüchtlingskrise verkraften kann

Mit welch großem Vertrauensbeweis wurden Angela Merkel und die Große Koalition bei der letzten Bundestagswahl gewählt. Jetzt, angesichts der größten Herausforderung für Deutschland und die zunehmend national agierenden Europäer insgesamt, zeigt sich, dass unsere gewählten Vertreter Schönwetterspezialisten und hervorragende Lobbyisten sind. Eine Veränderung der Gesellschaft durch die Völkerwanderung lässt sich weder mit Geld noch mit dem Ausblenden von kritischen Meinungen bewältigen. Die Situation erfordert eine sehr konstruktive Diskussion aller Meinungen, wohl auch harte Entscheidungen und vor allem keine Politik, die einem irgendwie christlich motivierten Weltbild einer einzelnen Person, nämlich der Bundeskanzlerin und Pastorentochter Angela Merkel, folgt. Hoffentlich endet die bisher so erfolgreiche Politik unserer Bundeskanzlerin nicht in chaotischen Verhältnissen.

Volker Drave, per E-Mail

Ordnungsmacht am Ende

19. Januar: Nach den Silvester-Über­grif­fen: Hamburgs Polizei ermittelt acht Ver­däch­tige

Wenn Frauen auf stark belebten deutschen Plätzen in Gegenwart der Polizei nicht mehr vor sexueller Gewalt durch Gruppen kriminell enthemmter Männer geschützt werden können, sind Ordnungsmacht und Rechtsstaat am Ende. Denn damit ist der Schutz auch von Frauenrechten in unserem Land nicht mehr gewährleistet. Diese abscheulichen Übergriffe wohl arabischer und nordafrikanischer Männer sind die Folge einer katastrophalen Asyl- und Migrationspolitik der Bundesregierung. Wenn so ein Männermob aus uns fremden Kulturkreisen hier wüten kann, wird eine gut gemeinte Willkommenskultur ausgehebelt. Das übliche Wortgeklingel der Politik mit den Begriffen wie Aufschrei, Empörung, Bestürzung, Abscheulichkeit ist ein Zeichen von Hilflosigkeit. Es wäre jetzt die Stunde der Frauenrechtlerinnen, eine klare Position zu beziehen, und nicht in Kauf zu nehmen, dass Migranten eine frauenfeindliche und fundamental religiös motivierte Gesellschaftskultur nach Deutschland bringen und damit hiesige Werte und Frauenrechte gefährden. Schlichter gesagt hält hier eine mittelalterliche, frauenverachtende Kultur ihren Einzug, die den Rechtsstaat herausfordert.

Volker Gremler, Buchholz

Hitzespeicher Basaltstein

19. Januar: Hamburgs neue Elb-Pro­me­nade. Abriss der alten Flutschutzanlage und des Restaurants an der Überseebrücke hat begonnen

Auf den ersten Blick sieht die neue Elb-Promenade ja ganz gut aus. Aber auf den zweiten Blick fällt auf, dass der Restaurantneubau auf die vom Baumwall her kommenden Spaziergänger unangenehm wie eine Pfeilspitze wirken wird. Außerdem befürchte ich, dass die dunklen Basaltsteine, die sehr edel wirken, bei Sonnenschein die Hitze speichern. Dann wird es spätestens bei Temperaturen über 25 Grad dort zusätzlich zu der Sonneneinstrahlung von oben wie ein Backofen von unten wirken.

Annegret Krol, per E-Mail

Mit Kaugummi verziert

Dunkler Basaltstein als Gehwegbelag. Ich freue mich heute schon auf die Verzierung durch die Kaugummifreaks mit Tausenden von hellen Flecken. Zaha Hadid sei gedankt, auch für die Kosten ihrer Beseitigung. Der Jungfernstieg lässt grüßen.

Hans-Joachim Kiefer, Hamburg

Die Praxis sieht anders aus

16./17. Januar: Die Hirn­zel­len be­geis­tern. Mediziner Michael Nehls schlägt in seinem Buch ,Alzheimer ist heilbar‘ eine ganzheitliche Therapie vor

Leider stimmt das so nicht. Mein Mann hat immer Sport getrieben, die letzten 20 Jahre fast jeden Tag vier Stunden Golf, danach eine gesellige Runde im Clubheim oder beim Kartenspiel im Tennisclub. Er war immer unter Menschen. Wir haben uns vernünftig ernährt mit drei Mahlzeiten täglich und Fisch, ohne Kuchen und Süßigkeiten, und auch genügend geschlafen. Nach der Theorie von Dr. Nehls hätte mein Mann nie Alzheimer bekommen dürfen. Hat er aber. Er hat gekämpft und alles versucht, aber jetzt sitzt er sprach- und bewegungslos im Rollstuhl. Theorie ist Theorie, aber die Praxis sieht anders aus.

Ingrid Wolbers, per E-Mail