Bestrafen ohne Rechtsruck

11. Januar: Flücht­ling miss­braucht Zehn­jäh­rige

In Hamburg-Ohlstedt spricht ein 23- jähriger Flüchtling ein zehnjähriges Mädchen an und küsst es. Es besteht dann aber kein Haftgrund, und der Mann wird wieder entlassen? Reicht es wirklich aus, den Somalier nur in eine andere Einrichtung zu verlegen? Was muss denn noch passieren? In Puttgarden wird ein 49-jähriger Jude von zwei Flüchtlingen beschimpft und beraubt. Was wird in der nächsten Zeit noch auf uns zukommen? Es müssen in der Politik schnell Entscheidungen getroffen werden und auffällige Flüchtlinge zur Rechenschaft gezogen werden. Wichtig ist allerdings auch, dass die Bevölkerung keinen Geschmack am Rechtsruck findet. In dieser schweren Zeit muss die Politik uns Bürgern helfen und Vertrauen aufbauen.

Thomas Grabe, per E-Mail

Überfälliges Statement

9./10. Januar: De­mo­kra­tie braucht Menschen, die sie ver­tei­di­gen. Kolumnist Hajo Schumacher über das schwierige Los, heute Polizist zu sein

Unsere Tochter hat den großen Wunsch, nach dem Abitur in diesem Jahr zur Polizei zu gehen. Uns ist nicht wohl dabei – nicht wegen der oft gefährlichen Arbeit, sondern besonders wegen der offensichtlich zunehmenden Respektlosigkeit und Aggressivität, die den Beamten entgegengebracht wird, gepaart mit der fehlenden Rückendeckung von Politik und großen Teilen der Gesellschaft. Danke, Herr Schumacher, für Ihren Beitrag; Sie haben mir aus der Seele gesprochen. So ein Statement war längst überfällig!

Anja Deil-Nilsson, per E-Mail

Polizei verdient Respekt

Hut ab zu Hajo Schumachers „Geständnis“. Wir hatten, jeder zu seiner Zeit, ein gespaltenes Verhältnis zur Polizei, trotzdem waren die „Udels“ unantastbar, und wir zollten ihnen doch einen gewissen Respekt. Heute sind sie Freiwild, mit Hoffnung auf ein gerechtes Disziplinarverfahren nach einer notwendigen Selbstverteidigung, oder sie werden von den gefassten Tätern nach einem Freispruch, wenn es überhaupt zu einem Verfahren kommt, verhöhnt. In derzeitigen Situationen noch den Beruf des Polizisten zu wählen und den Mut aufzubringen, sich dem Mob zu stellen, kann ich nur bewundern und zolle ihnen heute den verdienten Respekt, Chapeau!

Peter Lester, per E-Mail

Mehr Opfer- als Täterschutz

Es gibt in diesem Land wegen der falsch verstandenen Liberalität leider keinen Respekt mehr vor den Institutionen des Staates. Immer, wenn etwas passiert, wird nach dem Staat gerufen, vor allem von der Politik. Aber immer, wenn es um die Stärkung z.B. der Polizei geht, duckt sich die Politik weg. Es ist lächerlich, wenn jetzt alle die „ganze Härte des Rechtsstaats“ fordern, aber keine Möglichkeiten schaffen, damit die Polizei auch ein- oder durchgreifen kann. Sei es mit mehr Personal, mehr Ausrüstung oder dem Recht, einzelne Verdächtige vorübergehend aus einer Gefahrensituation herauszunehmen. Der fragwürdige Schutz eines Einzelnen, vielleicht ungerechtfertigt festgehalten zu werden, überragt das öffentliche Interesse vieler Bürger – vor allem, Frauen zu schützen. Dazu kommt, dass der Opferschutz eine wesentlich kleinere Rolle spielt als der Täterschutz. Da braucht es ein Umdenken. Das Wichtigste ist aber der Respekt vor der Arbeit der Polizei. Wenn wir im besten Sinne mehr Sicherheit wünschen, dann sollten wir ihr mehr Respekt und, wenn nötig, auch mehr Schutz gewähren.

Gregor Rosenbauer, per E-Mail

Fragwürdige Toleranz

9./10. Januar: ,Jeder ein po­ten­zi­el­ler Ver­ge­wal­ti­ger‘. Grünen-Vize Michael Gwosdz löst mit Äußerung über Männer eine Welle der Empörung aus

Wie soll man die Aussage von Herrn Gwosdz interpretieren? Versucht er, die Geschehnisse kleinzureden? Zumindest reflektiert es eine fragwürdige Toleranz zu den Tätern und ist scheinbar gleichzeitig der Versuch, diese Asylpolitik zu verteidigen. Mitleid mit den vielen Opfern hat er anscheinend nicht. Er stellt sogar noch alle Männer unter Generalverdacht.

Fred Bonkowski, per E-Mail

Diskriminierende Äußerung

Die Äußerung des Vize-Grünen-Chefs Michael Gwosdz, alle Männer seien potenzielle Vergewaltiger, stellt nicht nur eine Verharmlosung der traurigen Ereignisse von Köln und Hamburg dar, sondern ist auch hochgradig diskriminierend. Was berechtigt diesen Herrn eigentlich, von sich auf andere zu schließen?

Norbert Raum, per E-Mail

Geschmacklose Formulierung

9. Januar: Hamburg wird Kreuz­fahrt­ziel im Winter. KZ Neuengamme und Miniatur-Wunderland als Attraktionen

Wie kann man eine Eisenbahnausstellung und ein Konzentrationslager auf eine Stufe stellen und vor allem, wie kann man ein Konzentrationslager als Attraktion bezeichnen. Im besten Fall ist diese Formulierung eine Geschmacklosigkeit. Ich empfinde sie als mangelnden Respekt den Opfern gegenüber, als Verharmlosung und Verhöhnung des dort Geschehenen. Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte ist kein touristisches Erlebnis.

Sabine Großkopf, per E-Mail

Flüchtlinge möchten arbeiten

8. Januar: HSV-Trainer Bruno Labbadia lobt Flücht­ling: ,Der Junge kann kicken‘. Der 17-jährige Gambier Bakery Jatta kann durch Profivertrag Aufenthaltserlaubnis erhalten

Wenn das wirklich klappt, dass der junge Gambier ein HSVer wird, kaufe ich ein Trikot mit seinem Namen für meinen nächsten Stadionbesuch. Aus lauter Freude! Und doch, die Geschichte berührt mich auch auf eine andere Art: So viele Geflüchtete dürfen nicht arbeiten, obwohl sie könnten und wollen. Und selbst, wenn sie dann theoretisch dürften, muss noch der Nachweis erbracht werden, dass der Job nicht auch von einem EU-Bürger gemacht werden könnte. Wann wird das endlich anders? Ich wüsste da einige potenzielle Altenpfleger der Zukunft. Wir brauchen sie dringend, besser heute als morgen.

Tobias Götting, per E-Mail