Der Wirklichkeit genähert

18. Dezember: Dienst­leis­ter schaffen neue Jobs

Die (verlautbarte) Euphorie der Unternehmensverbände angesichts der Zuwanderung vermeintlich hoch qualifizierter Flüchtlinge vornehmlich aus Syrien scheint nun doch zugunsten einer der Wirklichkeit näheren Einschätzung gewichen zu sein, wenn zu allererst nun eine „Begrenzung des Flüchtlingsstroms“ gefordert wird. Und wenn angesichts des angeblichen Fachkräftemangels 90 Prozent der Unternehmen bisher „noch keinen Kontakt mit Flüchtlingen“ hatten, scheint Eile – zumindest im Dienstleistungsbereich – wohl nicht geboten. Oder warten die Unternehmen auf die politische Entscheidung, Flüchtlinge doch noch unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns beschäftigen zu dürfen und sie wie langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger entlohnen zu dürfen, wie vielfach gefordert wird? Dem geflüchteten Ingenieur aus Aleppo oder einem Chefkoch aus Damaskus dürfte so etwas als Integrationseinstieg wohl eher nicht so gefallen.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Ignoranten der StVO

18. Dezember: Nirgendwo ist das Abschleppen so teuer wie in Hamburg

Offensichtlich ist das Falschparken immer noch nicht teuer genug, wenn im Vorjahr 23.500 Autofahrer ihre Fahrzeuge so rücksichtslos, behindernd und gefährdend abgestellt haben, dass sie abgeschleppt werden mussten. Haltet euch an die Regeln, dann passiert auch nichts! Mit dem Autoknast hat die Stadt Hamburg eine Einrichtung geschaffen, die kostendeckend arbeitet, weil es genügend Ignoranten der StVO gibt, die den Platz füllen.

Jürgen Hanke, Norderstedt

Hamburgs lange Liste

18. Dezember: Warum in Berlin so vieles schiefläuft

Mag ja sein, dass in Berlin vieles nicht rundläuft, aber Hamburg kann da locker mithalten. Schuldenberg, Elbphilharmonie, HSH Nordbank, Olympia-Blamage, Moorburg, Elbvertiefung, Stadtbahn-Hickhack, Verkehrskollaps, Hauptbahnhof, Kriminalität, Behördenchaos, permanente Verschwendung von Steuergeldern usw. Die Liste von Arroganz, Dummheit, Inkompetenz und Peinlichkeiten ist auch in Hamburg, egal, wer regiert, lang genug.

Jens Ode, per E-Mail

Das eigentlich Bedenkliche

17. Dezember: Gibt es Facebook künftig erst ab 16?

Dass Facebook & Co. für die Dienstleistungen, die sie ihren Kunden/Mitgliedern anbieten, Einnahmen generieren müssen, sollte jedem Nutzer klar sein. Wer nicht mit seinen Daten bezahlen will, sollte vielleicht die Möglichkeit erhalten, stattdessen Mitgliedsgebühren zu entrichten. Das eigentlich Bedenkliche ist, dass diese Kommunikationsplattformen auch von fast allen politischen, staatlichen Einrichtungen/Personen und öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten genutzt werden, sodass der Bürger keine Wahl hat. Ein Ausweg zum Wohle des Datenschutzes wäre ein staatlich finanziertes Netzwerk, bei dem keine persönlichen Daten gespeichert bzw. gehandelt werden.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Ein wenig zu viel der Ehre

18. Dezember: Hamburgs Flughafen wird nach Helmut Schmidt benannt

HS-Bundeswehruni, HS-Gymnasium und jetzt noch ein HS-Flughafen. Fehlt nur noch eine HS-Straße, wird aber wohl nicht in Altona machbar sein, es sei denn als H+LS-Straße. Dann gibt es noch die Möglichkeit einer HS-Elbphilharmonie. Hinzu kommt der Loki-Schmidt-Garten. Ist das nicht ein wenig zu viel an Ehrung für einen Ehrenbürger, „Giganten und großen Staatsmann“? Im Übrigen gehört der „Airport Hamburg“ den Bürgern dieser Stadt und nicht der SPD. Wenn schon HS, dann bitte „Flughafen HS“, dann kann man endlich wieder dem Taxifahren sagen: „Zum Flughafen, bitte.“

Hans-Peter Hansen, Hamburg

Mangelnde Vielfalt

17. Dezember: Leitartikel: Bleibt nur der Fußball?

Der Kommentar spricht die richtigen Dinge an. Profisport auf Bundesliga-Niveau ist ohne ausreichende Fernsehgelder auf Dauer nicht finanzierbar. Leider trägt der NDR mit seinem Sportprogramm im Dritten erheblichen Anteil an dieser Misere. Noch vor Jahren war es möglich, sich im Sportclub zu arbeitnehmerfreundlichen Zeiten (22 Uhr) am Sonntagabend über Sportereignisse aus der Region zu informieren. Und heute: Fußball, Fußball, Fußball. Na klar, die TV-Gelder für den Moloch Fußball müssen eingespielt werden. Resultat: Alle anderen Sportarten finden im Dritten kaum noch statt. Warum nicht Handball-BL, Eishockey, Volleyball, Basketball, Hockey-BL, Sportereignissen im norddeutschen Raum wie Segeln, Reiten, Turnen, Tischtennis, Leichtathletik einen kurzen Beitrag im TV geben? Auch während der Fußballsaison. Sponsoren wären bereit, sich zu präsentieren. Dafür gibt’s dann Drittligafußball, und die mit oftmals mehr persönlichem Aufwand betriebenen Sportarten versinken in der TV-Bedeutungslosigkeit. Schade um die Vielfalt des Sports.

Georg Hartmann, per E-Mail