Falsche Entscheidung

18. November: Ter­ror­angst: Län­der­spiel abgesagt

Der Innenminister bittet um einen Vertrauensvorschuss für seine Entscheidung zur Absage des Spiels in Hannover, womit er selbst aber den Sicherheitskräften vor Ort das Vertrauen in eine erfolgreiche Gefahrenabwehr entzogen hat. Die Folge ist eine völlige Umkehrung einer als starkes Zeichen der Solidarität gedachten Veranstaltung in ein Signal, das das Geschäft der Terroristen bedient und nun erst recht große Verunsicherung schürt. Nein, liebe Politiker, ihr habt die falsche Entscheidung getroffen. Wie man dem Terror glaubwürdig trotzt, haben die Londoner bewiesen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort keine massiven Warnhinweise gegeben hat.

Eckhard Schölling, Hamburg

Polizei hat versagt

Das Länderspiel sollte ein Zeichen setzen. Das ist gelungen. So zeigt es doch ganz eindeutig, dass man nicht in der Lage ist, die Bevölkerung zu schützen. Ein vergleichsweise einfach zu schützendes, klar strukturiertes Objekt konnte von 1000 Polizisten und unzähligen Ordnern nicht abgesichert werden. Da wirken Sätze wie „Die Polizeipräsenz an Flughäfen und Bahnhöfen wird erhöht“ wie blanker Hohn. Leider stellt sich die Frage, ob das Spiel auch bei fehlender Politprominenz abgesagt worden wäre.

Stefan Kruse, per E-Mail

Das Spiel war nicht wichtig

18. November: Ein trauriger Abend

Gestatten Sie mir, dass ich widerspreche: Es wäre für niemanden wichtig gewesen, dieses Spiel durchzuführen. Allein die Tatsache, dass sich die Mehrheit der Spieler und auch der Trainer noch in Paris gegen dieses Spiel ausgesprochen haben, hätte ausreichen müssen, diese Begegnung abzusagen. Es war völlig unsensibel und unverantwortlich, die Spieler unter dem Eindruck und der Belastung der Geschehnisse dazu zu verpflichten.

Ekkehard Below, per E-Mail

Lösung ohne Waffen finden

18. November: Deutsch­land hilft Frank­reich mi­li­tä­risch. Paris fliegt verstärkt Angriffe in Syrien – und bittet die europäischen Partner um Hilfe

Terror, Angst und Staatsversagen ist das, was Demokratien gefährdet. Den Terror mit Bombardierungen aus Flugzeugen und Drohnen zu bekämpfen, um die Mörderbanden zu töten und zu zerschlagen, ist zum Scheitern verurteilt. Gewalt erzeugt Gegengewalt und wird sich weiter steigern. Wenn Europa, Amerika, Russland, die arabischen Staaten mit Israel keine gemeinsame friedliche Lösung finden, werden Hass, Missgunst und Terror nie enden. Frieden schaffen ohne Waffen – ja, vielleicht ist das eine Illusion und Träumerei von friedlichen Menschen. Bedrohungen durch mörderische Waffen aber, zumal diese in Konfliktregionen exportiert werden, schaffen mit Sicherheit keine Friedfertigkeit, schon gar nicht bei Terrorbanden und Diktatoren. Wollen wir Menschen unseren bereits stark beschädigten Planeten nicht total zerstören, müssen sich Freund und Feind so lange ohne Waffen streiten, bis es zu einer gemeinsamen Lösung für alle Menschen kommt.

Otto Kröger, Hamburg

Vertrauen exportieren

16. November: Liberté! Égalité! Fra­ter­nité! Wir brauchen ein starkes Europa

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, wie wahr sind diese Worte, die unser Leben und Streben beschreiben. Dieses Gut muss aktiv bewahrt werden. Dazu braucht es Bildung, denn jedes einzelne kleine Kind muss diesen Entwicklungsschritt der Menschheitsgeschichte – für sich neu – durchmachen. Bildung ist nicht nur der Schlüssel zum Erfolg, was die Wirtschaft gerne kolportiert, es ist der Schlüssel zu Frieden und Freiheit, ohne die es keine Wirtschaft gibt. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Diese Prinzipien gelten nicht nur in Frankreich. Auch die Eingrenzung auf Europa wäre fatal. Wir müssen alle nationalen Egoismen überwinden. Die ganze Welt ist unser Boot, das gemeinsam floriert oder untergeht. Die Flüchtlinge sind vor Bomben und Gewehren geflohen, können wir es endlich fassen, was sie durchlitten haben? Bitte reden Sie nicht von „Krieg und Kampf“, wo wir uns engagieren müssen. Ich kenne keine Waffe, die Angst vermindert, Engstirnigkeit aufweicht. Ich kenne keine Waffe, die Bildung bringt. Ich kenne keine Waffe, die radikale Gedanken aus dem Kopf vertreibt. Unsere Bomben und Gewehre, die wir so lukrativ verkaufen, bringen uns neben den Flüchtlingen jetzt auch die Gewalt nach Europa. Wir sollten nur noch Bildung, Zuwendung und Vertrauen exportieren – kostenfrei.

Michael Artmann, Quickborn

Fußwege sanieren

18. November: Re­kordein­nah­men für die Stadt

Das sind ja positive Neuigkeiten. Dann sollte der Senat mal schnellstens ein Fußweg-Sanierungsprogramm auflegen, damit Fußgänger in der Stadt nicht an so vielen Stellen über hochgestellte Platten stolpern. Als extremes Beispiel sei der Fußweg am Kaiser-Friedrich-Ufer genannt, der bei Regen voller Pfützen und nicht mehr begehbar ist – seit Jahren. Die Fahrbahnen werden ja bereits mit Millionen saniert.

Matthias Christen, Hamburg-Eimsbüttel

Leuchtturmstaaten in Afrika

12. November: Ruf aus Afrika für mehr EU-Geld in der Flücht­lings­krise

Nun hat man drei Milliarden Euro zugesagt. Da das aber keine rechtsverbindliche Erklärungen sind, wird es wie immer viel weniger. Was will man erreichen? Die Migranten schicken jährlich 30 Milliarden Euro an ihre Familien in ihren Heimatländern. Welche Regierung in Afrika soll denn ein Interesse an der Eindämmung des Zahlungsstroms haben? Das dürften doch nur die sein, die sich so persönlich bereichern wollen. Hinzu kommt das Problem, dass man in den Ländern, aus denen die meisten Flüchtlinge kommen, keine stabilen Regierungen hat. Wenn man wirklich etwas Nachhaltiges tun will, sollte man ökonomische „Leuchtturmstaaten“ identifizieren, wie Senegal und Ghana. Diesen Staaten muss man helfen beim Aufbau einer modernen Infrastruktur, damit sich dort schnell eine entsprechende Volkswirtschaft herausbildet.

Heiko von Thaden, per E-Mail