Europa gegen den Terror

16. November: Wir brauchen ein starkes Europa. Die Gemeinschaft muss jetzt mit einer Stimme sprechen

Der Kommentar des Chefredakteurs hat mir aus dem Herzen gesprochen. Europa muss sich solidarisch dem Terror entgegenstellen und seine Werte verteidigen. Auch in Deutschland müssen die demokratischen Parteien die Werte unseres Grundgesetzes gemeinsam hochhalten. Die großen Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden. Die Flüchtlinge fliehen genau vor diesem Terror, der uns in Paris bitter gezeigt hat, dass er uns alle treffen kann.

Winfried Wolf, Hamburg

Freiheit vor Sicherheit

Jeder Bürger, jeder europäische Staatsmann und Politiker muss jetzt verstehen, warum Flüchtende aus Syrien und Irak fliehen. Sie sind eben keine Auswanderer, sondern haben schlichtweg Angst. So wie am Freitag viele Bürger in Paris. Dass viele, vielleicht zu viele nach Deutschland kommen, ist, wie es ist. Dass Deutschland beliebt und attraktiv ist, ist nicht deren Schuld. Europa hat versagt. Zu viele, nicht nur Politiker, haben aus falschem Eigennutz hingenommen, dass Assad und Putin Europa destabilisieren. Warum sollten sie den Flüchtlingsstrom eindämmen, wenn der so schön Europa entzweit. Das dürfen wir nicht länger hinnehmen. Wir werden die beiden Herren vielleicht nicht stoppen. Aber wir können, wir müssen mit einer Sprache reagieren. Europa ist zu wertvoll und war zu schwierig zu gestalten. Einer der wichtigsten Werte, auf die wir zu Recht stolz sind, ist unsere Freiheit. Die zu beschneiden, ist ein erklärtes Ziel der Gegner. Mit jeder Einschränkung unserer Werte erringen die Gegner einen Sieg. Wir sollten wissen, dass verschärfte Sicherheit nicht vor Anschlägen schützt, aber die Freiheit beschädigt. Es muss immer gelten, auch wenn schwer verständlich: Im Zweifel geht Freiheit vor Sicherheit.

Bruno Iversen, per E-Mail

Gewalt wie im Mittelalter

16. November: Liberté! Égalité! Fra­ter­nité! Der Anschlag. Paris, eine Stadt in Angst. Die Welt sagt dem IS-Terror den Kampf an. Länderspiel gegen Holland findet statt. Kanzlerin will dabei sein

Religion ist das eine und sei jedem Menschen unbenommen. Religiöser Wahn ist das andere und erzeugt Gewalt gegen „Andersgläubige“, das kennen wir Europäer aus dem Mittelalter. Tausend Jahre später erleben wir jetzt den Kreuzzug von religiösen Fanatikern gegen die „andersgläubige“ Welt. Wo bleibt der Appell, Frau Merkel, Herr Hollande, an die Vertreter der muslimisch regierten Staaten, die einheitlich und geschlossen Stellung beziehen sollten: Gewalt gegen andere ist kein Bestandteil des Islam.

Jutta Kaufhold, Hamburg

Waffenlieferungen beenden

16. November: Die Großen der Welt suchen nach einem Plan gegen den IS. Der G20-Gipfel im türkischen Belek steht im Zeichen des Antiterrorkampfs und der Flüchtlingskrise

Wenn die Regierungsvertreter ernsthaft über die Ursachen des Terrorismus diskutieren würden, müssten sie begreifen, dass sie nur gemeinsam den Terror bekämpfen können. Die Finanzwege der Terroristen zu zerstören, ist ein erster Ansatz. Die weltweit agierenden Terroristen verfügen über keine eigenen Waffen- und Munitionsfabriken. Wer finanziert sie denn und beliefert sie mit Waffen und Munition? Solange die führenden Industrieländer sich nicht einig sind und die Waffenlieferungen nicht kontrollieren oder besser noch unterbinden, wird es auch weiterhin Terror, Krieg und Massenflucht geben.

Klaus Ofterdinger, per E-Mail

Falscher Begriff

Wann endlich wird man in den Medien damit aufhören, diese feigen, hinterhältigen, bösartigen, widerlichen IS-Massenmörder, diese wahnsinnigen, schrecklichen Dämonen aus der tiefsten Hölle mit so aufwertenden Begriffen wie „Kämpfer“ oder gar der gotteslästerlichen Bezeichnung als „Gotteskrieger“ zu benennen? Es gibt keinen „heiligen“ Krieg, es gibt nur mörderische Kriege.

Sascha Braunstein, per E-Mail

Endlich mehr Realitätssinn

14./15. November: Die deutsche Kir­chen­tags-Ge­sell­schaft. Ganz viel Moral und gute Laune, aber verdammt wenig Realitätssinn

Endlich! Endlich wird in einigen Medien Realitätssinn erkennbar. Dass erst jetzt solche Meinungen geäußert werden, zeigt den Druck, den die Kanzlerin mit ihrem „Das schaffen wir“ auf die öffentliche Meinung ausgeübt hat. Es hat dem Bauchgefühl ja auch gutgetan, dass die ganze Welt Deutschland für seine Großzügigkeit gelobt hat. Zweifel waren nicht angebracht. Jedenfalls brauchte man dafür Mut. Dabei wollen doch die meisten von uns den Menschen, die in Not sind, helfen, aber im Rahmen der Möglichkeiten. Wenn wir die Flüchtlinge ermuntern, zu uns zu kommen, dann müssen wir ihnen auch menschenwürdige Unterkünfte bieten. Wer realistisch ist, weiß, dass das nicht in wenigen Monaten möglich sein wird. Es werden verschiedene Ethnien und Glaubensrichtungen für längere Zeit auf engstem Raum zusammenleben müssen. Das führt zu Enttäuschungen und dadurch auch zu Streitereien untereinander. Die Ordnungskräfte werden das nicht verhindern können. Deshalb müssen wir unseren Verstand einsetzen.

Hartmut Bunde, per E-Mail

Utopische Forderung

16. November: Tausende de­mons­trie­ren für Rechte von Flücht­lin­gen

Hamburg bemüht sich nach Kräften, die Flüchtlinge zu beherbergen. Wegen der großen Zahl gibt es dabei natürlich auch Unzulänglichkeiten. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass es schon jetzt extrem schwierig ist, die Flüchtlinge in den Erst- und Folgeunterkünften unterzubringen, von den Problemen beim Wohnungsbau ganz zu schweigen, halte ich es für verantwortungslos, ein Bleiberecht für alle Flüchtlinge zu fordern. Derart utopische Forderungen verunsichern nur die Bürger und stärken die Rechten. Gerade, weil wir die anerkannten Flüchtlinge schützen müssen, ist es unbedingt erforderlich, diejenigen zügig abzuschieben, die nach den geltenden Regelungen kein Bleiberecht haben.

Beate Hille, per E-Mail

Grandiose Touristenattraktion

14./15. November: Ideen fürs Ha­fen­mu­seum gesucht

Wenn man bei den jährlichen Hamburger Hafengeburtstagen die Begeisterung der Besucher für die wenigen noch existierenden Großsegler und ihre Faszination auf die Besucher erlebt, kann man den Initiatoren für ihren unermüdlichen Einsatz zur Rückholung der „Peking“ nur sehr herzlich danken. Insbesondere Herrn Wolf, dem Vereinsvorsitzenden „Freunde der Peking“ und den beiden Bundestagsabgeordneten Kruse und Kahrs. Bei meinen jährlichen Reisen nach New York City führte mich mein erster Weg stets zum Southstreet Seaport Museum in Manhattan, um die „Peking“ zu sehen und diese großartige Viermastbark zu betreten – jedes Mal ein unvergessliches Erlebnis. Hamburg wird ab 2018 eine weitere großartige Touristenattraktion besitzen. Und der Verein „Freunde der Peking“ hat ab sofort ein neues Mitglied: mich.

Claus-Werner Ahrens, per E-Mail

Gesunde Agrarpolitik

10. November: Tierschutz braucht strengere Regeln

Die Themen des Tierschutzes und die verkorkste Agrarpolitik in unserem Staate können gar nicht oft genug in den Mittelpunkt gerückt werden. Massenhaltung von Tieren mit übelsten Qualen für die wehrlosen Tiere, die am Ende auch noch unserer Ernährung dienen sollen, nachdem sie vorher mit Medikamenten und Mastfutter zugestopft wurden, und andererseits Bauern, die nach einem Leben voller Arbeit und Mühe in Armut geraten: das versteht niemand mehr. Das System Landwirtschaft ist krank und gehört von Grund auf reformiert. Deutschland schafft alles, warum nicht eine Agrarpolitik, die gesund, profitabel und artgerecht ist?

Jorinde Haarstick, per E-Mail