Flugbegleiter gut versorgt

6. November: Ge­heimsa­che Streik: Luft­hansa-Flug­be­glei­ter lassen Pas­sa­giere rätseln. Mit einer neuen Streik­taktik wollen die Flugbegleiter die Lufthansa treffen

Es ist schon dreist, wie eine selbst gut versorgte Berufssparte Privilegien für zukünftige Generationen festzurren will. Die Aussage des Ufo-Chefs Baublies, dass die durchschnittliche gesetzliche Rente nach 29 Jahren als Flugbegleiter um 900 Euro sei, ist doch völlig in Ordnung. Wer nur 29 Jahre Beiträge einzahlt, kann nicht mehr erwarten. Zum Vergleich: 48 Beitragsjahre zur See gefahren, inklusive Studium, als Matrose, Bootsmann, Offizier und Kapitän. Gesetzliche Rentenhöhe um 1800 Euro brutto.

Klaus R. Brueckner, per E-Mail

Klare Aussagen machen

6. November: Jahr­hun­dert-Ent­schei­dung. Soll die Hansestadt sich um Olympia 2024 oder 2028 bewerben? Das Referendum läuft bis zum 29. November

Bei aller Euphorie und Zuversicht der Olympiabefürworter sollte eines nicht übersehen werden: Es gibt noch eine große Zahl von Zweiflern. Diese befürchten in allererster Linie, dass doch alles viel teurer wird als die von unserem Ersten Bürgermeister Scholz (SPD) genannte Obergrenze für die finanzielle Beteiligung Hamburgs. Und deshalb sind sie eher geneigt, am 29. November gar nicht abzustimmen oder – schlimmer noch – mit Nein zu stimmen. Ich hielte es deshalb für ausgesprochen wichtig, wenn die Verantwortlichen ganz klar kommunizieren würden, dass ein Ja zu Olympia eben nicht bedeutet, dass Hamburg bereit ist, jeden Preis für die Spiele zu zahlen. Denn es besteht auch nach einem positiven Ausgang des Referendums jederzeit die Möglichkeit, die Bewerbung zurückzuziehen, wenn die anderen Partner, namentlich der Bund, nicht bereit sind, den ihnen zugedachten Teil der Finanzierung zu übernehmen. Eine derartige klare Aussage wäre sehr hilfreich, um noch möglichst viele Zweifler davon zu überzeugen, dass auch sie guten Gewissens für Olympia in Hamburg stimmen können.

Eckart Westphalen, Hamburg

Strafverfolgung in Gefahr

5. November: Die Sorgen der Staats­an­wälte ... und was sie auch selbst dagegen tun können

Der Autor macht es sich zu einfach, den Staatsanwälten eine Teilschuld zu geben und Pedanterie zu unterstellen. Nur wer weiß, wie enorm zurückhaltend Richter und Staatsanwälte mit öffent­licher Kritik an Missständen in der Justiz sind, kann ermessen, dass – da sich die Abstände solcher Meldungen immer mehr verkürzen – es mit Sicherheit nicht an der Arbeitsweise der Staatsanwälte liegt, sondern dass inzwischen die Zustände nicht mit „Land unter“ zu bezeichnen sind, sondern eher mit „Flutwelle unter“. Und damit sehe ich ernsthaft die Strafverfolgung und letztlich auch die Gewaltenteilung in Gefahr.

Manfred Dörge, Hamburg

Hilfe für VW

5. November: Keine VW-Hexenjagd. Der Wolfsburger Autobauer hat betrogen – aber er darf nicht kaputtgeredet werden

Endlich wagt es ein Journalist, sich gegen die von den USA aus Konkurrenzgründen losgetretene Hetzjagd auf VW aufzulehnen. Es ist doch offensichtlich, was damit bezweckt wird: Die deutsche Konkurrenz soll klein- oder plattgemacht werden. Läge die Sache andersherum, und General Motors wäre von Deutschland oder der EU beschuldigt worden, so etwas gemacht zu haben, würde die US-Regierung all ihren Einfluss politisch und wirtschaftlich ausnutzen, um dem betroffenen Konzern zu Hilfe zu kommen. Aber was macht unsere Bundesregierung? Sie tritt noch feste nach, und der zuständige Minister fliegt in die USA, um sich zu entschuldigen und Besserung zu geloben, statt dagegen anzugehen. Es weiß doch jeder Autofahrer, dass die Verbrauchsziffern zwischen Prospekt und Praxis noch nie bei einem Auto, egal welcher Herkunft, gestimmt haben. Ich kann nur hoffen, dass die deutsche Klientel von VW sich von dem Theater nicht abhalten lässt, VW-Autos zu kaufen.

Wolf Tauscher, per E-Mail

Ghettobildung vermeiden

4. November: Billstedt wehrt sich gegen Flüchtlinge. 800 Wohnungen für 3000 Menschen sollen an zwei Stand­orten entstehen

Die beiden geplanten Großwohnan­lagen für Flüchtlinge am Naturschutzgebiet Öjendorfer Park in Billstedt sind ein Skandal. Eine Gettobildung ist so programmiert. Aufgrund des hohen Migrationsanteils stimmt die soziale Balance in Billstedt schon lange nicht mehr. Zudem werden sich viele der Neubewohner in Richtung des Jenfelder Einkaufszentrums orientieren, dessen Umgebung schon jetzt als sozialer Brennpunkt angesehen werden kann. Seitens der verantwortlichen Politiker wurde immer wieder eine Aufwertung des Stadtteils versprochen. Alles Lippenbekenntnisse, wie man sieht, zumal hier die letzte Perle Billstedts in Beschlag genommen werden soll. Man stelle sich einmal ein derartiges Bauvorhaben am Jenischpark vor. Der Senat würde sofort von den Staranwälten der Hautevolee mit Klagen überzogen werden.

Thomas Zimmermann, per E-Mail