Unternehmen sind zu gierig

5. November: Keine VW-Hexenjagd. Der Wolfsburger Autobauer hat betrogen – aber er darf nicht kaputtgeredet werden

Die Renditeerwartungen der Aktionäre nimmt die Betriebswirtschaft zum Anlass, den Entwicklungsingenieuren und Konstrukteuren Kostenvorgaben zu oktroyieren, die nur durch Manipulation zu erfüllen sind. Hier wird mal wieder deutlich, wie sich Gier in einem bedeutenden Unternehmen auf die gesamte Volkswirtschaft und die Gesinnung eines Volkes auswirkt. Hoffentlich ist die Gerichtsbarkeit in der Lage, durch Verurteilung der Verantwortlichen ein Stück Anständigkeit zu retten.

Gerhard Rehder, per E-Mail

Konkurrenz wird klein gehalten

Vielen Dank für den treffenden Leitartikel. Es ist schon bemerkenswert, dass gerade die USA, für die Umwelt immer noch ein Fremdwort ist, nun derartig auf dem Abgas-Skandal herumreiten. Eigentlich ist das Ziel der USA doch klar: mit ihren Vorschriften die Konkurrenz aus dem Ausland klein halten. Meine Frage ist nur, warum das so lange gut ging.

Ingrid Kallbach, per E-Mail

Stromfirmen müssen zahlen

5. November: Was bringen intelligente Stromzähler? Die neuen Messgeräte sollen helfen, Energie zu sparen

Es ist schon dreist, mit welcher Bravour die Kosten für den Zählerwechsel angeführt werden. Die jetzigen Zähler befinden sich teilweise schon 30 Jahre und noch länger in den Objekten. Für diese Zeit wurde eine Zählergebühr entrichtet. Da kann jeder ausrechnen, was er für seinen Stromzähler bezahlt hat, und da ist der Einbau eines intelligenten Zählers zu teuer? Der Einbau muss natürlich zulasten des Stromunternehmens gehen. Was viele Bürger nicht wissen: Je älter der Stromzähler, desto schneller läuft er. Zum Vorteil des Unternehmens, deshalb ist kein Unternehmen daran interessiert, die Zähler zu wechseln.

Uwe Zimmermann, Hamburg

Kritischer Dialog bleibt aus

4. November: Billstedt wehrt sich gegen mehr Flüchtlinge

Wieder einmal wird Hamburgs Osten über alle Maßen hinaus belastet. Eine besondere Rolle spielt hier auch der Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, Andy Grote (SPD), der nach seiner Wahl ein besonderes Engagement für die östlichen Stadtteile versprach. Sieht so sein Engagement aus? Und hilft es Billstedt und den Flüchtlingen? Nein, denn die sozialen Probleme in Billstedt werden sich weiter verschärfen durch die Schaffung eines „Flüchtlingsgettos“, und die Integration wird erschwert durch die fehlende Akzeptanz der Bürger. Hier wird deutlich, dass die ausschließliche Besetzung von Bezirksamtsleitern durch die SPD zu einem Durchregieren geführt hat und so ein kritischer Dialog mit den Bürgern unterbleibt. Andy Grote dürfte daher auch nicht Sachwalter der Interessen des Bezirks und seiner Bürger sein, sondern er vertritt die Interessen der rot-grünen Landesregierung. Gäbe es Alternativen? Ja, eine Einbeziehung der Bürger vor Ort. Kleinteilige Bebauung von Baulücken und Einbeziehung der im Aufbau befindlichen Stadtteile HafenCity und der „Neuen Mitte Altona“ bei dem Bau von Flüchtlingswohnungen. Selbst in Groß Borstel hat sich die Politik mehr Mühe gegeben bei der Einbeziehung der Bürger. Aber vielleicht hilft wirklich nur eine Klage vor dem Verwaltungsgericht, um zumindest die Größenordnung zu reduzieren. Mit dieser Haltung verspielt die Politik die Chance einer Demokratisierung von Entscheidungen für die Stadtteilentwicklung und trägt dazu bei, die ohnehin niedrige Wahlbeteiligung in Billstedt weiter zu senken. Schade! Oder auch eine Chance für einen Wandel in der Kommunikation zwischen Politik, Verwaltung und Bürgern?

Rüdiger Günther, per E-Mail

Flächen für Schulen fehlen

Wir waren auf der Bürgerinformationsveranstaltung im Kurt-Körber-Gymnasium in Billstedt und waren überrascht, mit welcher Sachlichkeit einerseits, aber auch Emotionalität andererseits die Bürger ihre Anliegen vorbrachten. Die Planung wurde schöngeredet, aber es gab keine Aussage über den Bau von Kitas, Schulen und Nahversorgungseinrichtungen, dafür ist laut Plan keine Fläche vorgesehen. Damit ist jegliche Integration zum Scheitern verurteilt. Auf Nachfrage mussten die Referenten einräumen, dass sie nicht in diesem Stadtteil leben und auch nicht von den Problemen betroffen sind. Dass die sogenannten besseren Stadtteile von Massenunterkünften bisher verschont bleiben, ist kein Wunder, wenn dort auch die Entscheidungsträger wohnen.

Harald Thanck, per E-Mail

Vernunft hat gesiegt

4. November: Aug. Prien erhält Zuschlag für City-Hochhäuser

Hinsichtlich der Zukunft der City-Hochhäuser hat die Vernunft gesiegt. Sie sollen abgerissen und die Flächen einer neuen Nutzung zugeführt werden. Noch muss die Bürgerschaft zustimmen, sodass zu hoffen bleibt, dass sich hieran nichts mehr ändert. Denn die City-Hochhäuser sind nichts anderes als ein Schandfleck. Warum sie einst unter Denkmalschutz gestellt wurden, bleibt das Geheimnis der damaligen Entscheider. Mit dem Abriss ist der Weg frei für die Bebauung einer der exponierten Lagen in der Hamburger City. Das Siegerkonzept im Zuge der Ausschreibung sieht Wohnungen, Gewerbebauten und ein Hotel vor – ganz im Sinne einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Jetzt heißt es, so schnell wie möglich zu handeln. Hamburgs City hat weiteren Attraktivitätsgewinn an dieser Stelle verdient.

Günter Dorigoni, Hamburg

Wo sind die starken Frauen?

30. Oktober: Starke Frauen ausgezeichnet. ,Goldene Bild der Frau‘ an sechs Preisträgerinnen verliehen

Wo sind sie zu sehen, die ausgezeichneten und starken Frauen, die Großartiges leisten? Leider wurde nur eine der Preisträgerinnen abgebildet. Es spielten wohl doch die Prominenten die Hauptrollen, während die fünf starken und engagierten Frauen lediglich im Beitrag zu finden sind. Bedauerlich, denn die „normalen“, aber wahren Hauptpersonen gehen so unter.

Sabine Waldheim, Hamburg