Der falsche Weg

26. Oktober: Juncker: EU muss Türkei in Flücht­lings­krise helfen

Angesichts der Flüchtlingslager in der Türkei zur Grenze nach Syrien hin ist es nur richtig, die Türkei in der Bewältigung der Krise finanziell zu unterstützen. Dies aber zu verketten mit einem zügigen EU-Beitritt der Türkei wäre der falsche Weg und ein weiterer Verrat an der Werteordnung, die der Gemeinschaft zugrunde liegt: Schließlich werden in der Türkei Volksgruppen wie die Kurden bekriegt, politisch Missliebige nach Gutdünken eingesperrt, Schwule, Lesben und Transgender verfolgt und diskriminiert, Nichtmuslime benachteiligt, Demonstrationsrecht und Pressefreiheit mit den Füßen getreten etc.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail

Angst um Stabilität

26. Oktober: Leitartikel: Recht auch anwenden. In der Flüchtlingspolitik dominieren Emotionen die Gesetze

Der Leitartikel ist der beste, den ich im Abendblatt zu diesem Thema gelesen habe, weil er in sachlicher Weise begründet, warum die Bürger, die mit der Welcome-Euphorie ihre Probleme von Anfang an hatten, nicht neben dem Recht standen, sondern genau dieses Recht durch Bauchentscheidungen als übergangen ansahen. Ich habe mich auch bei Freunden und Verwandten, die von diesem Hype mitgerissen waren, wegen dieser Position verteidigen müssen. Ich bin nicht stolz, recht behalten zu haben – ich habe nur Angst um die Stabilität unseres Systems.

Jürgen Schmidt, per E-Mail

Hier läuft etwas schief

24./25. Oktober: 30 Flüchtlinge beginnen Ausbildung

Vor einiger Zeit habe ich im Abendblatt gelesen, dass Lehrstellen nicht besetzt werden können, weil es an qualifizierten Bewerbern mangelt. Jetzt werden Ausbildungsplätze an Flüchtlinge gegeben, welche nicht einmal unsere Sprache sprechen, anstatt unseren eigenen jungen Menschen unter die Arme zu greifen, deren Eltern hier seit Jahren Steuern zahlen. Hier läuft etwas schief.

Gabriele Haar, Gr. Pampau

Verbrämt

26. Oktober: Gastbeitrag. Eine Chance für Hamburgs Bür­ger­sinn

Hariolf Wenzler (Mitglied des Aufsichtsrats der Olympia-Bewerbungsgesellschaft, d. Red.) verbrämt in seinem Gastbeitrag sein eigentliches Anliegen mit dem Anschein, dass es ihm um die Beteiligung der Hamburger am Olympia-Referendum gehe. Aber eigentlich ist es ein offener Aufruf dazu, für Olympia zu stimmen.

Bernd Glodek, Hamburg

Der Steuerzahler haftet

24./25. Oktober: Leserbrief ,Gegenstimmen‘ von G. Staschke zu Olympia

Die Meinung Ihres Lesers trifft ins Schwarze. Auch ich beobachte die Berichterstattung seit Monaten. Hier ist das Abendblatt leider zu einem Lobbyistenblatt geworden. Es wird eine Vorleistung (sehr positive Berichte) erbracht, um sich dann die Rückvergütung (hohes Anzeigenpotenzial) der eigentlichen Profiteure dieses Spektakels (IOC, Großkonzerne etc.) zu sichern. Der Dumme ist wie immer bei solchen Großprojekten der Steuerzahler. Er haftet in letzter Konsequenz.

Jürgen Linnenbrügger, Hamburg

Die Katze im Sack

24./25. Oktober: Die Woche im Rathaus. Scholz’ Olympia-Problem: Keine Zusagen, keine Antworten

Völlig richtig. Olaf Scholz kann noch so oft betonen, dass seine Berechnungen zu den vermutlichen Ausgaben für Olympia solide seien: Wenn der Bund seinen Löwenanteil der Gesamtkosten nicht zahlt, bricht seine Kalkulation wie ein Kartenhaus zusammen. Hamburgs Bürger sollen also am 29. November mit ihrer Stimme die „Katze im Sack“ kaufen. Ohne eine verbindliche Ausstiegsklausel für den Fall, dass Hamburg mehr als die kalkulierten 1,2 Milliarden Euro zahlen muss, ist das Referendum nicht einmal das Papier wert, auf dem es gedruckt wird.

Martin Wucherpfennig, per E-Mail

Strafzahlung unangebracht

24./25. Oktober: Falscher EHEC-Alarm: Hamburg muss Ent­schä­di­gung zahlen

Ich bin Ernährungswissenschaftler, und nach meiner Meinung haben EHEC-Bakterien, egal welcher Stamm, auf einem Lebensmittel nichts verloren. Insofern war die Warnung der Behörde durchaus gerechtfertigt und eine Strafzahlung absolut unangebracht. So ein Urteil ist nicht im Sinne des Verbrauchers.

Dipl. oec. troph. Stefan Rebbin, per E-Mail

Früher ging es auch ohne

24./25. Oktober: Handel schafft kostenfreie Plastiktüten ab

Nach einer kurzen Übergangszeit werden die Plastiktüten ganz einfach abgeschafft. Man kann dann im Einzelhandel sehr hübsche Einkaufstaschen käuflich erwerben. Die zweite Möglichkeit: Die Tüten müssen so teuer sein, dass es wehtut, dann erledigt sich dieses Problem innerhalb kürzester Zeit von allein. Es soll schon mal Zeiten gegeben haben, da gab es gar keine Plastiktüten, und es ging auch.

Gitta Uther, Seevetal

Der falsche Weg

24./25. Oktober: SPD will zur Mit­mach­par­tei werden

Wenn eine Partei Mitglieder werben will, ist es gerade der falsche Weg, Nicht-Mitgliedern Rechte in ihrem internen Meinungsbildungsprozess einzuräumen. Warum sollten diese denn dann der Partei beitreten? Und die Mitglieder, die ihre Zeit und Arbeit eingebracht haben, werden schnell mal eben beiseitegedrängt durch Aktionisten, deren Anliegen gerade nicht gewollt ist. Sonst hätten die Mitglieder es ja selbst als Antrag eingebracht. Bürger für die Mitarbeit in Parteien zu gewinnen ist eine langfristige Aufgabe, die bei der demokratischen Erziehung in der Schule beginnen müsste. Denn Demokraten fallen nicht vom Himmel.

Dr. Wolf-Dieter Hauenschild, per E-Mail