Wir schaffen das nicht

16. Oktober: Polizei schlägt Alarm – Stadt will Flüchtlingskinder aus Zelten holen

Vermutlich wird es irgendwie gelingen,

den armen Flüchtlingen in der Schnackenburgallee mit einer besseren Unterkunft zu helfen. Nur kommen dann gleich die nächsten Asylanten, die auch wieder untergebracht werden müssen. So, wie man gegenwärtig in Deutschland mit dieser Herausforderung umgeht, ist die ganze Situation ein Fass ohne Boden. Wir können hier nicht jeden armen Menschen auf der Welt aufnehmen. So bedauerlich das auch ist: Wir schaffen das leider nicht.

Gero Gebhardt, per E-Mail

Sporthallen nutzen

Ist das noch meine Stadt? Tausende haben in unserer Stadt Schutz vor Krieg, Gewalt und Verfolgung gesucht. Jetzt drohen sie, in Zelten, die für unsere typischen norddeutschen Witterungsverhältnisse ungeeignet sind, Schaden an Leib und Leben zu nehmen. Die Umstände machen mich rasend. Da helfen auch keine provisorische „Beheizung“ der Zelte und das Aufstellen von Holzhütten. Wollen wir wirklich warten, bis der erste Flüchtling erfroren aufgefunden wird oder die Flüchtlinge in ihrer Not das nächste beheizte Gebäude stürmen? Gleichzeitig beginnen in Hamburg die Herbstferien. Etwa 680 wohltemperierte und mit Sanitärräumen ausgestattete Sporthallen stehen leer. Ich bin ein großer Verfechter von Schul- und Vereinssport als Ausgleich zum statischen Lernen. Aber wenn in unserer Stadt Notstand herrscht, ist jedem Bürger vermittelbar, wenn jede zehnte Sporthalle so lange von Flüchtlingen belegt wird, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist. Ich vertraue auf die Organisationsfähigkeit der Schulen und Vereine, zehn Prozent des Schulsportausfalls in Nachbarhallen zu kompensieren.

Hans-Jörg Peter, Hamburg

Dreist

16. Oktober: Senat schafft drei neue Naturschutzgebiete

Die Überschrift dieses Artikel suggeriert eine positive Entwicklung, sollen doch 350 Hektar Fläche als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. Aber: Das Volksdorfer Grünland ist heute schon ein Landschaftsschutzgebiet, es wird also lediglich der Name geändert, grüner wird dadurch nichts. Dieses als „Ausgleich“ für die Bebauung und somit Zerstörung des LSG-Hummelsbüttler Feldmark zu bezeichnen, ist recht dreist. SPD und Grüne haben beschlossen, in Hummelsbüttel im Landschaftsschutzgebiet Hummelsbüttler Feldmark 700 Wohneinheiten für 3500 Flüchtlinge zu bauen, zusätzlich zu den bereits 680 schon vorhandenen bzw. geplanten. Insgesamt 4180 Flüchtlinge bei ca. 17.000 Einwohnern in Hummelsbüttel, also fast 25 Prozent. Die geplanten Bauten sollen keine temporären Unterkünfte werden, sondern feste Bauten für die nächsten Jahrzehnte. Noch im Frühjahr dieses Jahres haben sich beide Parteien nach der Bürgerschaftswahl in ihrem Koalitionsvertrag für die Erhaltung der Feldmark ausgesprochen. Dem Bürger dafür Ersatzflächen als „Ausgleich“ im elf Kilometer entfernten Volksdorf unterschieben zu wollen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Warum nicht gleich Wälder in Sibirien? Wenn Frau Blömeke (stellvertretende Grünen-Fraktionschefin in der Bürgerschaft, die Red.) dieses begrüßt, scheint sie den Überblick vollständig verloren zu haben. Die Grünen haben meines Erachtens dadurch den letzten Rest an Glaubwürdigkeit verloren.

Klaus Risser, Hamburg

Grundrechenarten nutzen

16. Oktober: Olympia soll öffentlichen Nahverkehr in Hamburg stärken und Offen gesagt: Olympia, Chance für die Kultur

Ist es nun Blauäugigkeit oder vorsätzlicher Betrug am Steuerzahler? Eigentlich ist es doch ganz einfach: Was ich mir nicht leisten kann, das kann ich nicht haben; eine ur-hanseatische Erkenntnis. Um dazu eine valide Betrachtung anzustellen, braucht man nur zwei von vier Grundrechenarten, die unsere Hamburger Regierung offenbar nicht beherrscht. Nur gut, dass sie wenigstens in Berlin zumindest noch ansatzweise bekannt zu sein scheinen. Dem Steuerzahler bleibt nur die Hoffnung auf ein Referendum, dessen vernünftiges Ergebnis von der Realität und nicht von einer „Ich-leih-mir-was-und-der-Rest-findet-sich“-Philosophie bestimmt ist.

Andreas Borrink, Finkenwerder

Anfang vom Ende

15. Oktober: Flüchtlingswelle gefährdet Merkel. Massive Kritik in der Fraktion und bei CDU-Kongress

Wenn Frau Merkel sich nicht von ihrem Dogma „Wir schaffen das“ löst und weiterhin an der Wirklichkeit vorbeiregiert, wird dies unweigerlich der Anfang vom Ende ihrer Kanzlerschaft sein. Der offene Widerstand von großen Teilen der Partei sowie der Bevölkerung gegen die Flüchtlingspolitik muss auch Frau Merkel klarmachen, dass es nicht angängig ist, die Augen zu verschließen und stur an ihrer noch so löblichen Absicht festzuhalten. Sonst ist der Tag nicht fern, dass der Bundestag Frau Merkel das Misstrauen ausspricht. Das wäre fatal, wenn man bedenkt, welch internationales Ansehen sich Frau Merkel in ihren Bemühungen um Konfliktlösungen in der Welt erworben hat.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail