Katastrophale Situation

14. Oktober: Wo bleibt mein Koffer? Immer länger warten Passagiere am Flughafen an der Gepäckausgabe

Es ist eine Unverschämtheit, mit welcher Chuzpe der Flughafen diese katastrophale Situation abhandelt. Ein totales Versagen des Managements. Nicht nur, dass sie nicht in der Lage sind, ausreichend Personal bereitzuhalten, es werden auch eklatante Fehler bei den Zuordnungen auf den Ausgabebändern gemacht. Keine Super­visors sind zu sehen, aber überall findet man Flughafenmitarbeiter, die einfach nur herumstehen und nicht helfen können. Es wundert schon, dass die Fluggesellschaften das einfach hinnehmen.

Joachim Thissen, per E-Mail

Woher kommt der Hass?

14. Oktober: Pegida. Mit Galgen gegen Politik und ,Lü­gen­pres­se‘

Mir ist unbegreiflich, woher dieser Hass, dieser Neid kommen. Offensichtlich haben 25 Jahre gemeinsamer Erfahrungen in einem demokratischen Staat noch nicht gereicht, um Offenheit und Toleranz, Interesse und Mitmenschlichkeit bei einer großen Gruppe der Bevölkerung zu erzeugen. Und mir stellt sich die Frage, wie kann man Volksverhetzung einfach geschehen lassen? Hatten die Ordnungshüter etwa Angst, einzugreifen?

Nicole Rothemund, Hamburg

Böses Erwachen

13. Oktober: Merkel ap­pel­liert an CDU-Ba­sis: ,Mit Mut schaffen wir das‘

Wann endlich begreift die Bundeskanzlerin, dass es nicht zu schaffen ist, weder mit noch ohne Mut. Niemand konnte auf diesen Flüchtlingsansturm vorbereitet sein. So nimmt es nicht Wunder, dass schon vor dem Winter alles Mögliche fehlt: als Erstes menschenwürdiger Wohnraum. Doch auch für die Integration fehlt es am Nötigsten. Wie kann man Hunderttausende von Arbeitsplätzen aus dem Boden stampfen? Woher die Übersetzer, Sprachlehrer, Betreuer, Arbeitsvermittler nehmen? Woher die Polizisten, die die rechte Szene unter Kontrolle bringen? Wie kann man in den Massenunterkünften Streitigkeiten verhüten? Wie lange kann man Menschen unter solchen Umständen „aufbewahren“, ohne dass bei ihnen Frust eintritt? Wie werden die Flüchtlinge reagieren, wenn sie in zwei, drei Jahren immer noch keine Arbeit, keinen Studienplatz, keine eigene Wohnung gefunden haben? Ich fürchte, das wird noch ein böses Erwachen geben.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Gabriel reagierte richtig

13. Oktober: Gabriels dritter Weg. In der Flüchtlingspolitik steuert der SPD-Chef seine Partei auf einen pragmatischen Kurs

Es erschließt sich mir nicht, warum der Autor des Leitartikels von einer offenbarten „Dünnhäutigkeit“ Gabriels während seines Interviews im ZDF spricht. Gabriel hat auf den Punkt gebracht, dass das unwürdige Gezänk zwischen CDU und CSU in der Flüchtlingsfrage nicht zu deren Lösung beiträgt. Der krampfhafte Versuch, Gabriel zu einer Festlegung auf eine Höchstzahl an aufzunehmenden Flüchtlingen zu drängen, war einfach nur lächerlich. Die lösungsorientierten Aussagen, z. B. zu den Problemen des Uno-Flüchtlingshilfswerks, die Menschen in den Flüchtlingslagern vor Ort zu ernähren, wurden dadurch in den Hintergrund gedrängt. Der Interviewpartnerin ging es wohl eher darum, eine Schlagzeile zu produzieren, darum ist Herr Gabriel hier völlig zu Recht etwas deutlicher geworden.

Frank Morio, per E-Mail

Keine Zeile zu Heinrich Blasius

12. Oktober: Die Stadt der Pfef­fer­sä­cke. Hamburg ist keine Stadt der Wissenschaft. Sogar ihre Nobelpreisträger hat sie vergessen

In der Tat: In Hamburg gelten Wissenschaftler wenig, selbst wenn sie Nobelpreisträger und in Hamburg geboren sind. Um die öffentliche Wahrnehmung von Nichtnobelpreisträgern ist es aber noch schlechter bestellt. Der Physiker Heinrich Blasius hat vor über 100 Jahren grundlegende Beiträge zur Strömungsmechanik geliefert, die noch heute in praktisch jedem Lehrbuch zu diesem Thema behandelt werden (Blasiussche Formeln, Blasius-Grenzschicht etc.). Er hat sich von 1912 bis 1970 in beispielloser Weise für die Ausbildung von Ingenieuren an der damaligen Ingenieurschule Hamburg (heute: Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) eingesetzt. Als ihm zu Ehren 2012 das Heinrich-Blasius-Institut für physikalische Technologien eingeweiht wurde, hat die Deutsche Physikalische Gesellschaft in ihrem „Physik Journal“ darüber berichtet. Einer Hamburger Zeitung war das keine Zeile wert.

Prof. Dr. Bernd Baumann/Prof. Dr. Marcus Wolff, HAW Hamburg, per E-Mail

Noch weitere Bausünden

12. Oktober: Abreißen oder erhalten?

Ich bin dankbar, dass mein Abendblatt einmal die größeren Bausünden in unserer Stadt aufzeigt. Aber es gibt viele weitere Beispiele für architektonische Verunstaltungen, die nicht sofort ins Auge springen. Zwei Beispiele dafür sind auf der Südseite am Adolphsplatz zu sehen. So hat die Deutsche Bank eine wundervolle Fassade am Alten Wall. Geht man aber um die Ecke, ist die Verlängerung des Gebäudes ein architektonisch misslungener Neubau. Gleiches gilt für die Hamburger Sparkasse, von deren ursprünglichem Gebäude nur noch die Ecke mit der Nähe zur Straße Mönckedamm erhalten ist. Beide Banken sollten sich Gedanken machen, wie sie ihrem Ursprungsgebäude wieder näher kommen können.

Bernd Glodek, Hamburg

Preise werden nicht erhöht

12. Oktober: Skepsis der Deutschen gegenüber Kleingeld steigt

Bei der Diskussion um die Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Stücke wird immer wieder die falsche Schlussfolgerung gezogen, die Preise würden alle erhöht. Aber wer einmal in Dänemark oder Norwegen Urlaub gemacht hat, sieht keine „runden“ Preise auf den Etiketten. Nur die Endsumme auf dem Kassenzettel wird auf- oder abgerundet. Mal zulasten, mal zugunsten des Käufers. Also: keine Angst vor der Abschaffung der kleinen Münzen.

Heiner Grünberg, per E-Mail