Kindergärten statt Olympia

9. Oktober: 11,2 Mil­li­ar­den. So viel sollen die Olympischen Spiele kosten

Ich finde es unverantwortlich, dass weiter an der Olympiabewerbung festgehalten wird. Gebetsmühlenartig wird von uns Bürgern verlangt, dass wir aufgrund der Flüchtlingskrise alle Opfer bringen. Sicher wäre unter normalen Umständen Olympia toll gewesen. Aber Olympia gibt es auch noch in 20 Jahren. Die nächsten Jahre brauchen wir keine Sportstätten, sondern Wohnungen, Schulen und Kindergärten.

Ute Barth, per E-Mail

Schlimmes Erwachen

8. Oktober: Land ohne Mitte. Langsam kommt Realismus in die Flüchtlings­debatte. Der Druck auf Merkel wächst

Der Autor hat recht mit seiner Bewertung, dass Bundeskanzlerin Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik die politischen Ziellinien der SPD links überholt und zu einem beträchtlichen Teil übereinstimmt mit den Auffassungen der Partei Die Linke und der Grünen. Meint die CDU-Führung auf Bundesebene wirklich, mit dieser Position noch Wahlen gewinnen zu können? Vertritt die Kanzlerin überhaupt noch die Interessen der deutschen Bevölkerung – einschließlich der inzwischen integrierten „Ausländer“? Kann die Regierung auf Dauer die Gesamtkosten der Völkerwanderung überhaupt schultern? Widerspricht sie nicht ihrem Amtseid, demzufolge sie verpflichtet ist, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden? Als die Bundesregierung über hundert Milliarden Euro nach Griechenland transferiert hat, war die Verdrossenheit vieler Bundesbürger schon groß. Die jetzige Flüchtlingspolitik in Berlin wird darüber hinaus zu einem politischen Erdrutsch führen, dessen Ausmaße sich vorzustellen nur wenige in der Lage sind. Umso schlimmer wird das Erwachen sein.

Dr. Manfred Schwarz, per E-Mail

Gemeinsame Weltinnenpolitik

8. Oktober: ,Ich muss meinen Weg gehen.‘ Die Bundeskanzlerin im TV-Talk mit Anne Will

Angela Merkel bleibt trotz sinkender Umfragewerte unbeirrt bei ihrer aufmunternden Einschätzung: „Wir schaffen das!“ Dabei weiß sie klar, dass es nicht nur gilt, die berechtigten Asyl­antragsteller aufzunehmen, sie innereuropäisch zu verteilen und die Bleibenden zu integrieren, sondern verfolgt gleichzeitig das Ziel, die Fluchtursachen zu bekämpfen und die Lager in den unmittelbaren Nachbarländern zu unterstützen, damit nicht alle Flüchtlinge sich auf eine lange Reise bis zu uns machen müssen. Angela Merkel scheint erkannt zu haben: Aus der Außenpolitik der einzelnen Länder, die bisher vorwiegend nur ihre nationalen Interessen verfolgen, muss mehr und mehr eine gemeinsame Weltinnenpolitik werden, denn die Welt ist nur eine, und in ihr hängen alle mit allen zusammen. Das einzusehen fällt vielen noch schwer. Noch schwerer aber ist es, gemäß dieser Einsicht zu handeln.

Klaus Lutterbüse, Hamburg

Naives Interview

Sorry, aber ich spreche einer Frau, die weder Kinder noch Enkel hat, jedes Recht ab, einsam derart weitreichende Beschlüsse zu fassen, die unsere Nachkommen noch ausbaden müssen, wenn Frau Merkel längst das Zeitliche gesegnet hat. Was sie in himmelschreiender Naivität in diesem Interview losgetreten hat, ist eine Einladung an die ganze Welt, sich schnellstens Richtung Deutschland auf den Weg zu machen. Und die Welt wird kommen! Wer zwingt uns eigentlich, am Asylrecht festzuhalten? Ich bezweifle, dass die Väter unseres Grundgesetzes geahnt haben, was uns damit blühen kann.

Rolf Bier, Hamburg

Schadstoffproblem lösen

8. Oktober: Neue VW-Spitze will Ab­gas-Af­färe ,restlos‘ aufklären

Bei VW scheint etwas schiefzulaufen. Mit dem Ausbau der Software ist es nicht getan. Der Stickoxid-Ausstoß muss unter normalen Fahrbedingungen getestet und gemäß EU-Grenzwert in allen betroffenen Fahrzeugen schnellstmöglich deutlich reduziert werden. Die Aufklärung, wer wann was gewusst oder veranlasst hat, kann parallel laufen. Wichtig ist jedoch jetzt die sofortige Lösung des Schadstoffpro­blems. Davon hört man nichts. Tests bei den anderen großen Autofirmen scheinen leider auch nicht geplant zu sein. Die Politik schläft.

Andreas Kirchner, per E-Mail

Glaubwürdigkeit überprüfen

6. Oktober: Edathy-Af­fä­re: Op­po­si­tion beklagt Ver­ne­be­lung

Dass ein Untersuchungsausschuss, dessen Mehrheit sich aus Mitgliedern der Koalition zusammensetzt, sich aus parteipolitischen Gründen offenbar scheut, die Hinweise auf ein kriminelles Verhalten des SPD-Abgeordneten Hartmann beim Namen zu nennen, ist erschreckend. Spekulationen darüber, dass Edathy womöglich „offene Rechnungen“ habe begleichen wollen, ohne konkrete Anhaltspunkte zu nennen, sind jedenfalls ungeeignet, die Verdachtsmomente einer Falschaussage des Abgeordneten Hartmann zu entkräften. Man kann nur hoffen, dass staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufgenommen werden, die zu einer Überprüfung der Glaubwürdigkeit von Edathy und Hartmann führen.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail