Zweiter Anlauf hilft nicht

7. Oktober: Böse Überraschung für Hamburger Zehntklässler. Schulbehörde verschärft die Voraussetzungen für eine Wiederholung des Jahrgangs

Schülern mit fünf Fünfen im Zeugnis ist in der Regel mit einem zweiten Anlauf nicht mehr geholfen. Da ist der Zug längst abgefahren und ein Wiederholungsjahr kostet die Schulen Kapazitäten und unsere Steuern. Viele Schüler fallen auch mit Absicht durch die Prüfung, sei es, weil sie denken, es doch noch besser zu schaffen (viel zu häufig ein Irrtum) oder weil sie die Verantwortung für ihr Leben scheuen.

Christiane Fischer, per E-Mail

Fair argumentieren

7. Oktober: Frei­par­ken für Bes­ser­ver­die­ner. Der Senat will mal wieder die Elektromobilität voranbringen

Leider sind Elektroautos im Moment tatsächlich nur etwas für Besserverdienende. Von den im letzten Jahr 8522 zugelassenen E-Autos dürfte der Tesla-Anteil aber sehr gering sein und eher Modelle wie der Nissan Leaf und Renault Zoe vorn liegen. Weshalb ich Ihnen schreiben muss, ist das „Argument“ des deutschen Strommixes. Erstens kann jeder seinen Stromanbieter so wählen, dass er sauberen Strom unterstützt. Fahrer von E-Autos müssen dabei keine Vorreiter sein, das kann jeder tun, der z.B. Waschmaschine, Trockner, Spüler und Handy nutzt. Von Veganern muss man auch nicht verlangen, dass sie ihren Müll besser trennen als jeder andere. Und wie sieht denn zweitens die Umweltbilanz von Verbrennungsmotoren aus? Bei Ihrer Argumentation lassen Sie neben der Emission beim Fahren auch die Erdölförderung, die Herstellung und den Transport von Benzin und Diesel komplett außer Acht. Jedem wird klar sein, wie ein echter Vergleich aussieht. Auch ich wünsche mir echte Anreize der deutschen Politik, dass die Elektromobilität Fahrt aufnimmt. Kaufanreize sind besser als Fahranreize. Jeder, der jemals ein E-Auto gefahren hat, ahnt: Es ist keine Frage ob sich diese Technologie durchsetzt, sondern nur wann. In der Zwischenzeit bitte ich um eine faire und sachliche Argumentation zu diesem Thema.

Jens Gutzmann, per E-Mail

Innenstadt beleben

6. Oktober: City-Hochhäuser. Offener Brief von Denkmalschützern und Architekten an Olaf Scholz

Die City-Hochhäuser mit ihrem Standort wären prädestiniert für Studentenwohnungen. Diverse Hochschulen befinden sich in unmittelbarer Nähe und Wohnraum für Studierende wird immer knapper. Der Erhalt der Gebäude würde viele Vorteile mit sich bringen: Der Denkmalschutz würde gewahrt, die Ressourcen geschont und die Innenstadt durch die meist nachfolgenden kulturellen Einrichtungen nebst entsprechender Kneipen etc. belebt werden. Die heutzutage gebauten seelenlosen, austauschbaren Neubauten sind in meinen Augen oftmals auch nicht attraktiver.

Sylvia Nitze-Schröder, per E-Mail

Unterkunft für Flüchtlinge

Nein, mir gefallen die drei City-Hochhäuser am Klosterwall auch nicht mehr. Aber bevor sie jetzt „Knall auf Fall“ abgerissen werden, könnten sie sicher noch für einige Zeit einigen Hundert Flüchtlingen eine warme und sichere Unterkunft bieten. Abreißen kann man sie auch später noch.

Rolf Tonner, per E-Mail

Retourkutsche

6. Oktober: Auf einmal in­ter­es­siert sich Brüssel für Erdogan

Es darf nicht übersehen werden, dass die jahrelange systematische Sabotage des türkischen Aufnahmeantrages für die EU nicht unwesentlich zur Verschärfung der innenpolitischen Lage beigetragen hat. Während Gebilde wie Bulgarien oder Rumänien Vollmitglieder werden (ohne Fingerspitzengefühl für die russische Interessenlage, die das wie auch die Westorientierung der Ukraine als Teil einer Nato-Umzingelungsstrategie wertet), wurde einem ökonomisch und geopolitisch hoch attraktiven Kandidaten wie der Türkei die kalte Schulter gezeigt. Das alles mit scheinheiligen Argumenten: Kohl schwafelte vom „christlichen Abendland“, Merkels Abwiegelungssemantik war nicht besser. Jetzt kommt die Retourkutsche.

Heinz Uthmann, per E-Mail

Natur verträgt Flugzeuge

2. Oktober: ,War­te­zeit für Koffer ver­dop­pelt sich‘. Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt

Hat Herr Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler sich auch einmal gefragt, ob die Natur die diversen Flugzeuge mit 15 Millionen und mehr Passagieren, die mit ihren Kondensstreifen und Kerosinabgasen als Niederschlag den Himmel und die Sonne verschleiern, auch noch verträgt? Der Klimawandel ist in vollem Gange, weil wir die Luft durch immense Schadstoffe vergiften. Waldsterben ist vorprogrammiert.

Rolf Roggenbuck, Neu Wulmstorf

Pflicht zu warten

2. Oktober: Fahr­rad­straße an der Alster: Autos dürfen dort wei­ter­fah­ren

Die Radfahrer fahren mindestens 20 bis 30 Kilometer in der Stunde und nehmen keine Rücksicht auf Fußgänger, auch nicht auf Ältere mit Rollator, die bei den Übergängen kaum über die Straße kommen. Viele Radfahrer scheinen zu glauben, sie hätten Vorfahrt. Auch für Kinder ist es gefährlich. Gut wären die Wiedereinführung der Zebrastreifen und für die Radfahrer die Pflicht zu warten.

Wilfried Müller, per E-Mail

Olympia und die Flüchtlinge

2. Oktober: Wie Olympia Hamburg verändert

Wenn man sich die derzeitige Lage in Hamburg ansieht, muss man doch ganz klar sehen, dass Olympia unter den jetzigen Umständen ein Wahnsinn ist. Die Stadt braucht für jetzt und die nächsten Jahre sämtliche Ressourcen. Es wird sehr viel Geld und Personal aufgebracht werden müssen, um die Flüchtlinge hier richtig zu integrieren. Da können wir uns nebenbei so ein Mammutprojekt überhaupt nicht leisten.

Tobias Komsthöft, per E-Mail