Längere Bauzeit bei Abriss

6. Oktober: City-Hochhäuser. Architekt Marg: ,A­briss­pläne ein Skandal‘

Sie berichten über die Ablehnung des von Architekt Marg geplanten Umbaus des City-Hofs zu zeitgemäßen Wohnungen. Leider erwähnen Sie nicht, dass der vom Senat favorisierte Abriss mit Neubau doch eine erheblich längere Bauzeit nebst Neuplanungen auslösen muss und damit dem anderen Plan widerspricht, schnell die notwendigen Wohneinheiten sowohl zur Behebung der schon vorhandenen Obdachlosigkeit als auch zur Unterbringung der Flüchtlinge gerecht zu werden. Ganz zu schweigen davon, dass auch die Baukapazitäten schon jetzt begrenzt sind und dem erhöhten Bedarf für Abriss und Neubau gar nicht zur Verfügung stehen dürften.

Kai-Kormak Urbach, Hamburg

Kritik ist nicht angemessen

5. Oktober: Flücht­lings­kri­se: Mit­ar­bei­ter und Op­po­si­tion at­ta­ckie­ren Senat. 5600 Sozialwohnungen geplant

Die negative Kritik über die Arbeit Hamburger Behörden in der Flüchtlingshilfe ist nicht angemessen. Die Herausforderungen, Tausende bedürftige Menschen eines nicht abebbenden Flüchtlingsstroms unterzubringen und angemessen zu versorgen, sind beträchtlich – und die Anstrengungen und Erfolge ebenso. Das Altonaer Gesundheitsamt hat beispielsweise mit den anderen Gesundheitsämtern, mit Sanitätsdiensten, mit Vertretern der Hamburger Gesundheitsberufe und in Abstimmung mit den Senatsbehörden in nur wenigen Wochen eine funktionierende medizinische Versorgung in den Erstaufnahmestellen eingerichtet. Wer sich vorstellen kann, was das für die Gesundheitsämter für ein Kraftaufwand neben dem Alltagsbetrieb bedeutet, wird sich nicht wundern, dass die Koordinatoren und die Anbieter der medizinischen Versorgung keine Zeit für Interviews haben und vielleicht ein wenig dankbar dafür sein, dass Hamburg über einen derart leistungsstarken öffentlichen Gesundheitsdienst verfügt.

Dr. med. Elke Jakubowski, per E-Mail

Lösungsvorschläge fehlen

5. Oktober: Kein Ruh­mes­blatt. Viele Medien haben in der Flüchtlingsfrage Euphoriejournalismus betrieben. Nun legen die ersten eine Kehrtwende hin

Jeder, der bis drei zählen kann, kann doch nachrechnen, dass bei 800.000 Asylbewerbern in diesem Jahr Familienangehörige in gleicher Anzahl nachkommen werden, zusätzlich zu den anderen Flüchtlingen, die sicher auch nicht weniger werden. Neben Syrien denke ich hierbei an Afghanistan. Natürlich müssen wir den Menschen im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen. Wirklich möglich ist es aber nur dann, wenn es gelingt, die Verhältnisse in den Herkunftsländern zu ändern. Diese Erkenntnis scheint sich langsam bei einigen Politikern durchzusetzen, auch, dass es ohne Russland nicht geht. Die meisten Medien bejubeln immer noch sich selbst, machen aber keine brauchbaren Lösungsvorschläge.

Hartmut Bunde, per E-Mail

Zeitung soll verstehen helfen

Es genügt nicht, nur im aktuellen Fall des ungezügelten Flüchtlingszustroms auf die Meinungsmache der von Journalisten gemachten Medien kritisch hinzuweisen. Was der Autor beschreibt, existiert schon viele Jahre und ist ereignisunabhängig. Warum lese ich eine Zeitung? Warum höre ich Radio oder sehe fern? Neben der reinen Information (Wie hat der HSV gespielt? Wer ist gestorben? Wie ist der Euro-Kurs heute?) erwarte ich, dass Leute sich professionell mit Ereignissen und Fakten auseinandersetzen, diese präsentieren und erforderlichenfalls kommentieren. Die Zeitung soll mir helfen zu verstehen, was vorgeht und mein Handeln an aktuelle Gegebenheiten auszurichten. Was aber liefern mir die Profis? Deren von Fakten ungetrübte Meinung!

Günter Mohns, per E-Mail

Luftmessstation am Airport

2./3./4. Oktober: Hamburgs Luft wird immer schlech­ter. Die zu hohe Belastung mit giftigem Stickoxid steigt weiter. Umweltschützer mahnen Konzept zur Reduzierung an

Es ist schon ein Treppenwitz, dass sich Hamburgs grüner Umweltsenator Kerstan publikumswirksam in einem Brandbrief an die Vorstände deutscher Automobilhersteller wendet, Aufklärung über die Emissionen ihrer Fahrzeuge einfordert und im Falle mangelnder Kooperation mit verkehrsbeschränkenden Maßnahmen in Hamburg droht. Einen solchen Brandbrief sollte Herr Kerstan medienwirksam auch an den Hamburger Flughafenchef schicken, der im Auftrag und mit Billigung des Ersten Bürgermeisters, Jahr für Jahr neue Rekorde bei der durch Flugzeuge des innerstädtischen, stadteigenen Flughafens verursachte Luftverschmutzung und beim Fluglärm aufstellt, allem voran durch giftige Stickoxide, Kohlendioxid, Ruß und ohrenbetäubenden Lärm. Seit Jahren werden dadurch wissentlich die in den An- und Abflugschneisen lebenden Bürger gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. Die Drohung mit verkehrsbeschränkenden Maßnahmen wäre auch in diesem Fall angemessen. So wichtig die erwähnte Installation einer automatisierten Luftmessstation im Hafen auch sein mag, viel wichtiger ist sie wohl in den An- und Abflugschneisen. Doch diese Daten möchte die grüne Politik gar nicht wissen.

Dr. Andreas Tschirner, per E-Mail

Herz in Form

2./3./4. Oktober: Wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Kardiologen warnen vor steigender Zahl der Herz-Kreislauf-Komplikationen

Mir fehlt ein ausgesprochen wichtiger Punkt. Wenn die Patienten aus der Reha kommen, sollten sie nicht einfach in das Leben integriert werden. Es gibt, und dies ganz speziell in Hamburg, die Herzsportgruppen. Eigentlich sollten die Reha-Kliniken den Patienten sehr ernsthaft ans Herz legen, sich die nächste Herzsportgruppe in ihrer Umgebung zu suchen. In den meisten Fällen bezuschussen die Kassen ja auch den Sport für zunächst 90 Übungsstunden. Die Teilnahme an diesem Herzsport ist extrem wichtig für alle Herzkranken, egal ob Bluthochdruck, Infarkt, Stents, etc. In Hamburg haben wir die Organisation „Herz In Form“, die zuständig ist für alle ungefähr 150 Herzsportgruppen in der Stadt.

Jürgen Erdmann, per E-Mail