Schuld abtragen

2./3./4. Oktober: Hamburg ist am Limit und Was wird aus Deutschland?

Ich halte diese Auseinandersetzungen um Zuteilungsquoten zwischen den Ländern und das Gezänk zwischen den Parteien für völlig unangebracht. Ich kann auch die Befürchtung, dass die bislang so hilfsbereit und warmherzige Zuwendung des großen Teils der Bevölkerung umschlagen könnte, nicht nachvollziehen. Ein Volk, das im Zweiten Weltkrieg den Tod von Millionen verschuldet, hat jetzt eine Chance, ein wenig von dieser Schuld abzutragen und diesen Flüchtlingen Unterkunft und die Möglichkeit zur Arbeit anzubieten. Eine solche Möglichkeit könnte doch eigentlich auch mit einer gewissen Dankbarkeit wahrgenommen werden.

Renate Bergner, per E-Mail

Tränen der Freude und Angst

Zweimal habe ich geweint wegen Deutschland: Vor 25 Jahren aus Freude und Stolz – und jetzt aus Angst und Verzweiflung.

Michael Wiedemann, Norderstedt

Lange Schatten

2./3./4. Oktober: Leitartikel: Zusammenhalten!

Die vielen gutmütigen Freiwilligen, die Enthusiasmus, Zeit und Gefühle investiert haben, um Flüchtlinge zu begrüßen und zu unterstützen, tun mir leid. Viele halfen in der Annahme, bei dem Flüchtlingsansturm handelte es sich um eine zeitlich begrenzte Notsituation. Jetzt wird diese „Willkommenskultur“ mehr und mehr zum Fluch und führt zu einem nicht enden wollenden Alptraum, auch weil die Politiker kein wirklich überzeugendes Konzept für eine realistische zukünftige Asylpolitik haben. Insofern fallen lange Schatten auf die Einheitsfeiern.

Norbert Schelper, per E-Mail

Was mich ärgert

Keiner meiner Freunde, Verwandten, Bekannten und Berufskollegen in Gesamtdeutschland, besonders in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Thüringen, Hessen und Bayern, spricht noch über ungleiche Lebensverhältnisse zwischen Ost und West. Diese sind auch nicht unterschiedlicher als zum Beispiel die Verhältnisse zwischen Bayern und Schleswig-Holstein. Auch bei den Löhnen gibt es Unterschiede zwischen Nord und Süd und nicht nur zwischen Ost und West. Bei täglichen Dingen des Lebens wie Lebensmittel, Urlaub, Fahrzeuge, Elektronik usw. gibt es nicht mehr Unterschied als zwischen Geschäften an einem Ort. Mich ärgert aber, dass es in Talkrunden und Interviews immer wieder Gäste (Jörges, Birt­hler, Schorlemmer) gibt, die gleiche Lebensverhältnisse in Ost und West nicht sehen bzw. sehen wollen, weil es z. B. noch keiner aus den neuen Bundesländern an die Spitze eines DAX-Konzerns, einer großen Versicherung, eines Industrieunternehmens usw. geschafft habe. Unfair ist auch, ständig auf die noch nicht angeglichenen Renten zu verweisen. Die Renten in den neuen Bundesländern sind seit der Wende um weit mehr als 300 Prozent gestiegen. Ist das keine erwähnenswerte Leistung? Die etwas geringeren Löhne sind ja auch eine Chance, die Wirtschaft weiter anzugleichen. Zusammen mit Freunden, Verwandten und Bekannten freuen wir uns riesig über das zusammengewachsene Deutschland. Unterschiede darf es und wird es immer geben.

Helmut Werner, Jesteburg

Was wird, wenn?

2./3./4. Oktober: Hamburgs Flughafen wird für 250 Millionen Euro modernisiert

Auf der einen Seite kann man der Flughafen-Gesellschaft zum hohen Umsatz und Gewinn gratulieren, auf der anderen Seite hat Hamburg doch längst seine Kapazitätsgrenze erreicht, speziell die hohe Belastung der Bürger in und um Hamburg wird immer problematischer. Sollte tatsächlich die Olympiade 2024 in Hamburg stattfinden, wurde auch daran gedacht, dass auch bei größten Sicherheitsvorkehrungen nicht nur der Flughafen ausfallen könnte? Eine begrenzte Ausweichmöglichkeit wäre der Flughafen Lübeck, doch der verkommt durch dubiose Investoren und mehrfach Insolvenzen. Früher gab es im Radio eine Sendung: „Was wäre, wenn?“ Heute sollte man im Kopf haben: „Was wird, wenn?“

Georg Regener, Reinbek

Hilfsbedürftige Hamburger

26./27. September: Kolumne auf der Seite ,von Mensch zu Mensch‘

Endlich spricht einer aus, was uns als hilfsbereite Familie schon lange auf der Seele brennt. Was ist mit den Hilfsbedürftigen aus unserer Stadt? Nie wurde so ein Aufwand für diese Menschen in Not betrieben wie jetzt für die Flüchtlinge. Man denke nur an die Obdachlosen. Vor einigen Jahren haben Sie über Herrn Reisinger berichtet. Auch er war obdachlos und brauchte Hilfe. Ich habe über Hilfspunkt e.V. damals Kontakt zu ihm aufgenommen, welcher bis heute nicht abgebrochen ist. Seit Jahren ist er fester Bestandteil bei unserem Weihnachtssingen. Es motiviert uns stets, sich für Menschen in Not in unserer Stadt einzusetzen, wenn wir die strahlenden Augen sehen. Ihre Aktionen unterstütze ich gerne, so auch die Bitte von Lukas’ Vater 2015. Mit Interesse verfolge ich Ihren Einsatz weiter, in der Hoffnung, dass die hilfsbedürftigen Hamburger nicht vergessen werden.

Kora Moldenhauer, per E-Mail