Mehr mit Kindern sprechen

23. September: Jeder sechste Hamburger Schüler versagt in Deutsch

Mich wundert sehr, dass Erstaunen darüber herrscht, dass die Sprachkompetenz unserer Kinder massiv nachgelassen hat. In Zeiten von Whats­App, in denen durch „Autokorrektur“ des Handys sinnlose Nachrichten versendet werden, ist das nur die logische Konsequenz. Dieses, gekoppelt mit dem Bedürfnis der Eltern, die Kinder frühzeitig in die Kita zu geben (auf dem Weg dorthin wird aufs Smartphone geschaut und nicht mit dem Kind kommuniziert), um sie dann später vor dem Fernseher oder Tablet zu parken, bewirkt, dass der Sprachgebrauch verkümmert. Wann nehmen sich Eltern Zeit, ein Buch mit ihren Kindern zu lesen, gehen durch die Straßen und weisen ihre Kinder auf Besonderheiten hin, schauen mit ihnen einen Film und sprechen darüber oder über Erlebnisse des Tages? Wann wird eine Postkarte oder ein Spruch in ein Poesiealbum geschrieben? Tests stellen Pädagogen und Lehrer als Buhmänner dar. Zuallererst brauchen aber die Eltern mehr Unterstützung und Anleitung, wie ein gutes Sprachmodellverhalten aussehen kann.

Babette Geißler, per E-Mail

Verhalten wiegelt Bürger auf

24. September: Stadt in NRW kündigt Mietern wegen Flüchtlingen

Es kann doch nicht wahr sein, dass Mieter aus ihren städtischen Wohnungen rausmüssen, damit dort Flüchtlinge einziehen können. Es ist richtig, wir sollten den Flüchtlingen helfen. Wenn allerdings diese Hilfe derart den Lebensbereich der eingesessenen Bevölkerung einschränkt, dann beschädigt man die Willkommenskultur, ja man züchtet geradezu die Fremdenfeindlichkeit.

Hartmut Bunde, per E-Mail

Wie weit darf das gehen?

Ich lege einmal folgende beiden Meldungen Ihrer Ausgabe nebeneinander:

1. Hamburg plant ein Gesetz zur Beschlagnahme leer stehender Gebäude und erklärt, es sei nicht das Ziel, auf private Wohnungen zuzugreifen. Das Abendblatt merkt an, dass im Gesetzentwurf eine solche Einschränkung nicht zu finden ist. 2. Die Stadt Nieheim in NRW kündigt Mietern städtischer Wohnungen wegen „Eigenbedarfs“ und meint damit die Unterbringung von Flüchtlingen. Ist es rechtsextrem, wenn man fragt, wie weit wir noch von der Zwangsbewirtschaftung privaten Wohnraums entfernt sind? Schaffen wir das auch noch?

Joachim Trede, per E-Mail

Posse lieber beenden

22. September: Bau-Stopp am BER-Terminal

So langsam kann man nicht mal mehr über den Berliner Flughafen lachen. Anfangs zur Komödie erklärt, ist inzwischen ein Drama daraus geworden. Mal ganz abgesehen von den Kosten wird dieser Flughafen wohl nie fertig. Bevor noch mehr Geld versenkt wird, sollte man die Baustelle stilllegen und die Ruine der Öffentlichkeit als Ausflugsziel zugänglich machen. Dann kann jeder Bürger sehen, wozu Politiker in der Lage sind, und was sie leisten können! Über moderate Eintrittspreise könnte man langsam, aber sicher einen Teil des versenkten Geldes wieder reinholen. Zusätzlich sollte man die Bezüge von Wowereit und Genossen komplett aussetzen, um die Verluste irgendwie auszugleichen. Das dauert zwar, aber der Bau dauert ja auch schon endlos.

Hartmut Arnaszus, Grömitz

Auf den Punkt gebracht

24. September: Flüchtlinge, meine neuen Nachbarn Teil 7. Jan Melzer über den Bau einer Flüchtlingsunterkunft

Ich habe gerade den Bericht von Herrn Melzer gelesen und möchte zum Ausdruck bringen, dass ich diese lose Reihenfolge immer sehr gern lese! Seine Gedanken kann ich gut nachvollziehen. Manchmal musste ich sogar schmunzeln. Das macht seine Berichte so lesenswert, obwohl die Problematik alles andere als lustig ist. Er bringt die Sorgen der Menschen auf den Punkt und veranschaulicht seine Gedanken beinahe bildhaft. Danke für diese Berichte.

Gisela Seib, per E-Mail

Geblendete Zuschauer

22. September: Bach im neuen Licht

Die Symphoniker starteten mit einer illuminierten Aufführung der h-Moll-Messe in die Konzertsaison. Experimente mit Licht sind nicht neu und im Bereich des Tanzes inspirierend. Aber Bach? Der Chor, wie von Herrn Hammer gewünscht, im Halbrund wäre günstiger gewesen, auch etwas dezenter die Lichtregie, mehr im Hintergrund. Aber dass scheinwerfermäßig Menschengruppen im Publikum attackiert wurden, geblendet, war nicht nur physisch störend, sondern beeinträchtigte die Konzentration auf die Musik.

Claudia Schrader, Hamburg