Bessere Luft ohne Diesel

21. September: VW gibt ge­fälschte Ab­gas­tests zu. Vorstandschef Winterkorn bedauert Vertrauensverlust

Endlich gerät der extrem umweltschädliche Dieselkraftstoff mal in den Fokus. Man könnte in nur wenigen Jahren die Luftqualität in Stadt und Land erheblich verbessern, wenn man Diesel und Dieselfahrzeuge verbieten oder empfindlich besteuern und ein Tempolimit auf Autobahnen einführen würde. Stattdessen lässt man die Autobauer gewähren mit der Entwicklung immer schnellerer, größerer, schadstoffreicherer Fahrzeuge. Ob die gesetzlich verordnete Dämmungswut, die bislang an vorderster Front zur Klimarettung hochgelobt wird, die Klimabilanz insgesamt positiv beeinflussen wird, ist angesichts von Fungizideinsatz und Nichtabbaubarkeit immenser Styroporberge zweifelhaft und wird sich erst in Jahrzehnten zeigen. Sollten wir nicht alles tun, um schnell zu einem besseren Klima zu kommen? Andernfalls zahlen unsere Kinder und Kindeskinder die Zeche.

Annelie Kirchner, per E-Mail

Stickoxid schädigt Gesundheit

Bei Diesel-Pkw bis Euro-Klasse fünf werden derzeit die Grenzwerte für Stickoxid innerorts um das ca. Siebenfache überschritten und sind damit ca. 22-fach höher als bei entsprechenden Benzin-Pkw. Die zurzeit eingesetzten Testzyklen bei Diesel-Pkw entsprechen nicht den realen Fahrbedingungen. Das Reizgas Stickoxid greift die Schleimhäute der Atmungsorgane an und begünstigt Atemwegserkrankungen. Stickoxide schädigen die Gesundheit von Mensch, Tier und Vegetation und tragen zur Bildung von bodennahem Ozon und sekundärem Feinstaub bei. Es war politisch falsch, Diesel-Pkw staatlich zu fördern und Dieselkraftstoff preislich erheblich unter Benzinkraftstoff anzubieten. Die BSU (Bereich Luftgütepartnerschaft) rät sogar zwecks Luftreinhaltung zu benzinbetriebenen Pkw ab Euro-Klasse 5 oder zu alternativen Antrieben. Leider wird das öffentlich nicht ausreichend kommuniziert.

Andreas Kirchner, per E-Mail

Leiter VDI-AK Umweltschutztechnik

Der Wähler hat verstanden

21. September: Tsipras feiert sein Comeback

Die griechischen Wähler haben offensichtlich richtig verstanden, dass die Sparpolitik, unter der so viele leiden, nicht der Syriza-Partei, sondern den sehr engen EU-Vorgaben anzulasten ist. Wenn ich dann im gleichen Artikel lese, dass von den verpflichtenden Privatisierungen die Frankfurter Fraport (und vermutlich nicht nur die) profitiert, kann mir das als Deutscher nur peinlich sein. Kann man die neue alte Regierung nicht erstmal ohne Häme durchstarten lassen mit ihrem Antikorruptionsprogramm?

Christiane Röhling, per E-Mail

Hektik in Amsterdam

19./20. September: Die Stadt ins Rollen bringen. So macht es Amsterdam

Auch in Amsterdam scheint man inzwischen zu ahnen, dass großstädtischer Verkehr nicht mit dem Fahrrad zu bewältigen ist, und baut an einer U-Bahn. „Entspannt“ kann man den Verkehr zumindest in der Innenstadt nicht nennen, er ist hektisch, nicht nur „erstaunlich flott“, für Fußgänger und langsame Radfahrer gefährlich. Die riesigen, mit Rädern vollgestellten Parkplätze werden mit Sicherheit nicht nur als Abstellplätze, sondern auch zur Entsorgung alter Räder genutzt. So viele, wie dort stehen, können angesichts der Menge an fahrenden Rädern nicht nur zeitweise abgestellt sein. Kein Wunder, dass 880.000 Räder auf 790.000 Einwohner kommen. Radfahren wie in Amsterdam: nein danke! Überzeugender scheint Kopenhagen zu agieren, nur getrennte Fahrradwege geben allen Nutzern ausreichend Sicherheit. Ob dies im Hamburger Stadtkern realisierbar ist, scheint fraglich.

Inga Gettmann, per E-Mail

Mehr Platz in Amsterdam

Sowohl in Amsterdam als auch im Umland räumt man Autos und Radfahrern oft mehrspurigen Platz ein und spielt sie nicht gegeneinander aus. Amsterdam mit weniger als der Hälfte der Einwohnerzahl Hamburgs hat ein viel großzügigeres (Stadt-)Autobahnnetz (mit entscheidender Entlastung der Nebenstraßen) als Hamburg – das wird leider in Ihrem Artikel nicht erwähnt.

Dr. André Rensch, Hamburg

Deutsche fahren gerne Auto

Warum meint man eigentlich immer, Hamburg mit Amsterdam vergleichen zu müssen, schlimmer noch: als Vorbild zu nehmen. Wir Deutschen fahren nun mal gern mit dem Auto, und in Amsterdam fährt man gern Fahrrad. Warum muss man auf Teufel komm raus Radwege bauen, die gar nicht genutzt werden und nur zulasten der Autofahrer gehen? Der Umbau kostet viel Geld, das im Moment wirklich sinnvoller ausgegeben werden könnte.

Gitta Uther, Seevetal

Was Bürger wirklich denken

19./20. September: Fragebogen zur Flüchtlingskrise

Sie haben die Frage gestellt, ob Flüchtlingszahlen begrenzt werden sollten. Das wurde in der Umfrage zu 80 Prozent bejaht. Das Grundgesetz verneint eine solche Begrenzung, Frau Merkel sagt „politisches Asyl kennt keine Obergrenze“, dennoch fordern 80 Prozent der Abendblatt-Leser eine Begrenzung. Dieser Punkt gibt eine leise Vorahnung von dem, was die Bürger wirklich denken.

Rainer Schulard, Niendorf

Grüne Oasen erhalten

19./20. September: Tausende Wohnungen für Flücht­linge

Saga-Vorstandssprecher Lutz Basse sollte bei der Wohnraumbeschaffung für Flüchtlinge nicht auf die Kleingartenanlagen schauen. 311 Kleingartenvereine, 33.000 Kleingartenparzellen und 43.000 Mitglieder in Hamburg schaffen jungen Familien und der älteren Generation einen hohen Freizeitwert. Außerdem haben diese Pächter viel Arbeit und viel Geld in ihre Gartenanlage investiert. Viele Pächter sind ehrenamtlich tätig, um eine grüne 0ase in Hamburg zu erhalten, und das sollte in Zukunft auch so bleiben.

Klaus Mund, per E-Mail