Fragebogen nicht neutral

19./20. September: Fragebogen zur Flüchtlingskrise, Leserbrief der Woche

Die wenigsten Fragebögen sind in ihrer Fragestellung neutral. Meist wird versucht, die Antworten in die vom Fragesteller gewünschte Richtung zu manipulieren. Den Verdacht habe ich auch beim Fragebogen des HA.

Hans-Peter Hansen, Hamburg

Nicht repräsentativ

Es gehört zum kleinen 1 x 1 des journalistischen Handwerks, dass Leserbefragungen keine repräsentative Umfrage sind. Dies ist also nicht die Meinung „der Hamburger“, sondern die „unserer Leser“.

Christian Volbracht, Hamburg

Augenmaß gefragt

Was bezwecken Sie mit der manipulativen Aufmachung? Es wird ein hohes Maß an Geduld, Gelassenheit und Einsatzbereitschaft erfordern, um die nachfolgenden Probleme des Flüchtlingsstroms zu bewältigen. Dafür ist Solidarität, Augenmaß, Fantasie und Frustrationstoleranz gefragt – über eine lange Zeit hin!

Dorothea Fischer, Hamburg

Keine einfachen Antworten

Hut ab vor der Veröffentlichung des „Leserbriefs der Woche“. Auch wir empfanden die Fragen zur Leserbefragung als sehr trivial und im Grunde nichtssagend, sodass wir uns nicht daran beteiligt haben – wohlwissend, dass die Komplexität dieses Themas mit einfachen Fragen und Antworten auch schwer zu erfassen ist.

Angelika Klatt, Hamburg

Der Noble pfeift ...

18. September: Flüchtlinge ziehen an die Alster – Kläger erzwingen Zugeständnisse

Bereits meine Großeltern erzählten mir: Geld regiert die Welt und der Knüppel den Hund. Drei Harvestehuder Bürger zeigen Barmherzigkeit und erlauben, dass 190 Asylanten – möglichst nur handverlesene – in ihrer Nachbarschaft eine herausragende Notunterkunft beziehen dürfen. Das städtische Grundstück muss so umzäunt sein, dass sich die drei Bürger nicht belästigt fühlen könnten. Welch noble Geste ist diese Harvestehuder Willkommenskultur. Warum dort keine Dixi-Klos, keine Container, keine Zelte? Da fiel mir der Spruch meiner Großeltern ein. Jenfeld, Billstedt, Billbrook, Rahlstedt, Altona und viele andere Stadtteile beherbergen dagegen Tausende Flüchtlinge in Containern, Zelten, Turnhallen und Fabrikgebäuden. Da fragt niemand, ob es stört. Der Noble pfeift, und der Senat zieht den Kopf ein und tanzt nach seiner Pfeife!

Otto Kröger, Hamburg

Stolz auf andere Stadtteile

Ein Hoch auf Langenhorn (und andere Stadtteile)! Dass jemals mit der Bevölkerung in Langenhorn verhandelt wurde, wie viele und welche Flüchtlinge wie lange kommen, wäre mir neu. Wenn demnächst 600 Flüchtlinge auf den Parkplatz Kiwittsmoor einziehen und 77 unbegleitete jugendliche Flüchtlinge in die Süderschule, der Jugendpark für 600 Flüchtlinge ausgebaut wird und in der ehemaligen Schule am Grellkamp 550 Flüchtlinge untergebracht werden, dann gehen die Menschen in den Keller, um Kleider zu sammeln, und sie gehen zu den runden Tischen, um zu helfen. Das gilt auch für andere Stadtteile. Darauf können die Menschen dort stolz sein. Die Einigung in Harvestehude als soziale Tat zu feiern ist lächerlich für einen der reichsten Stadtteile Hamburgs.

Klaus Böllert, Hamburg-Langenhorn

Bitte mehr Feingefühl

Die Schlagzeile hat mich empört: „Flüchtlinge ziehen an die Alster“. Nein, sie werden dort untergebracht. Endlich auch dort! Diese missverständliche Darstellung ist gefährlich. Ist sie doch in dieser Form geeignet, bei manchen Neid und damit Ablehnung gegenüber den Flüchtlingen zu wecken oder zu verstärken. „Jetzt dürfen die sogar an die Alster ziehen, und wir (armen) wohnen nur in …“

Wilfried Franke, per E-Mail

Große Spülmittel-Flaschen

16. September: 290-Meter-Hochhaus an der Elbe?

Selten habe ich so einen hässlichen Entwurf gesehen. Er sieht aus wie zwei überdimensionierte Spülmittel-Flaschen. Das Hochhaus würde selbst in Dubai wegen seiner Plumpheit nicht hinpassen. New York und auch Frankfurt sind deshalb keine Beispiele, weil deren Hochhäuser mitten in der Stadt stehen und nicht am Rande. Außerdem sind sie schlank und vielseitig gebaut. Ich glaube, Hamburg würde sich architektonisch lächerlich machen.

Jürgen von der Heyde, Pinneberg

Innovativer Hingucker

Das ist nun einmal eine super Idee! Ein „Hingucker“ par excellence. Dieses Gebäude würde der Stadt einen neuen Glanzpunkt verleihen, ohne die Türme-Skyline zu stören. Endlich mal eine andere Idee als nur rechteckige Glas-/Betonklötze wie in der HafenCity. Dazu mit innovativer Technik. Doch es wäre nicht Hamburg, träten nicht gleich die Bedenkenträger auf den Plan, allen voran der Oberbaudirektor.

Harald Reinhard, Hamburg