Europa hat versagt

10. September: Flücht­lings­dra­ma: Dänemark schließt seine Grenzen

Wie wollen wir den Strom der Flüchtlinge eindämmen oder gar stoppen? Europa, Amerika und die gesamte Elite der Weltorganisationen haben kläglich versagt. Einige religiöse Fanatiker morden und zerstören blindlings, versklaven Kinder und Frauen, vertreiben Millionen Menschen – und die Welt schaut zu. Die Machtinteressen der Waffenindustrie, Exportweltmeister der Industrienationen, tragen wesentlich zu der Völkerflucht bei. Deutschland und die wenigen europäischen Länder können die Einwanderer nicht beherbergen, auch wenn die Industrie nach Arbeitskräften schreit. Die Menschen werden in ihren Heimatländern gebraucht. Dort müssen wir helfen. Wir müssen sie ausbilden und unterstützen. Nicht nur beim Sturz der Tyrannen und korrupten Regierungen, auch danach, mit viel Geld und Sachverstand. Für Angela Merkel ist es endlich an der Zeit, der Bevölkerung zu erklären, wie es weitergehen soll.

Otto Kröger, Hamburg

Deutschland kann stolz sein

10. September: ,EU ist in keinem guten Zustand.‘ Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hält aufrüttelnde Rede

Recht hat er! Ungarn und Dänemark verhalten sich menschenunwürdig. Das

Dublin-Abkommen ist eine dumme Ausrede, um Flüchtlinge zu schikanieren. Deutschland gibt da ein besseres Beispiel, auf das man stolz sein kann. Wir haben bisher oft in Dänemark Urlaub gemacht, ich denke, das wird in Zukunft nicht mehr so sein.

Karin und Michael Döring, Norderstedt

Landesparlamente abschaffen

9. September: Län­der­front gegen Merkels Mas­ter­plan

So richtig diese Schlagzeile ist, so trefflich zeigt sie ein grundlegendes Pro­blem des Föderalismus auf: wer wann wo was entscheiden mag, und egal, wie richtig diese Entscheidung sein mag, am Ende wird gefeilscht. Sogar beim Thema Flüchtlinge sind Politiker in der Lage, sofort auf Denkstrukturen nach Euro und Cent umzuschalten. Deshalb sei an dieser Stelle die Sinnfrage gestellt. All das schnöde, von Ländern und Kommunen eingeforderte Geld wäre sofort verfügbar, wenn beim Thema Föderalismus die Länderparlamente mit allen wichtigen Selbstdarstellern ersatzlos gestrichen würden. Wer fürchtet heute noch das Abdriften einer Zentralregierung in die Radikalität? Lokale Verwaltung: unbedingt. Bundesländer? Gern. Landesparlamente und Regierungen? Danke, reicht.

Arne Koenecke, per E-Mail

Fährschiffe einsetzen

9. September: Bun­des­wehr soll Schlepper jagen

Im Flüchtlingsdrama wird fortwährend von Humanität gesprochen, aber auf dem Mittelmeer fehlt sie völlig. Es ist, wenn es nicht so traurig wäre, doch ein Witz, dass europäische Staaten Marineschiffe zwischen Nordafrika und Italien zu Rettungseinsätzen entsenden, deren Matrosen dann fast sehenden Auges die Flüchtlinge in hochseeuntaugliche Boote einsteigen und abfahren sehen, um sie anschließend aus dem Wasser zu ziehen. Wir wissen doch inzwischen ganz genau, dass die Flüchtlinge so oder so zu uns nach Europa kommen. Da wäre es doch ein humanitärer Akt, wenn die europä­ischen Regierenden statt der vielen Kriegsschiffe jeden Tag ein Fährschiff zwischen Libyen und Häfen in Italien, Frankreich und Spanien pendeln ließen. So hätte nicht nur Lampedusa die ganze Last der Erstaufnahme zu bewältigen. Unsere Regierenden sollten sich schämen, das nicht hinzukriegen!

Helmut von Binzer, per E-Mail

Verträge notariell beurkunden

9. September: Betreut – betrogen? Betreuungsdrama an der Elbchaussee

Es ist mir völlig unverständlich, warum das Betreuungsrecht nicht schon längst geändert wurde. Ich musste hilflos zusehen, wie das Erbe meines Vaters von seiner zweiten Ehefrau ihrem Freund zugeschanzt worden ist, indem sie ihm eine private Betreuungsvollmacht erteilt hat. Ich erwarte vom Gesetzgeber, dass private Betreuungsverträge grundsätzlich notariell beurkundet werden und unter behördlicher Kon­trolle stehen müssen. Außerdem darf es keine Kontaktverbote mehr geben. Betreuer, die das aussprechen, setzen sich dem Verdacht aus, etwas zu verbergen.

Rainer Hüls, Hamburg

Treffende Kritik

9. September: Roger Cicero als Frank Sinatra. Die Show im Mehr! Theater überzeugte erst in der zweiten Hälfte

Die Kritik von Tino Lange ist Wort für Wort treffend und selten präzise. Erst die massive Hilfe der Sängerkollegen hat den Abend gerettet. Wer sich einen der größten Entertainer als Vorbild für eine derartige Show auswählt, sollte sich vielleicht ein paar alte Videos von Frank Sinatra, Paul Anka oder auch Sammy Davis jr. angesehen und ein wenig vor dem Spiegel geübt haben. Sasha und Xavier Naidoo haben Herrn Cicero dann ja auch deutlich vorgeführt. Alleine wie die beiden die Showtreppe herunterswingten, da lagen Welten zwischen dem Gastgeber und seinen Gästen. Wir haben uns wirklich auf einen Swing-Abend gefreut, aber weder Interpret noch Band konnten diesem Anspruch gerecht werden, wenn auch einzelne Instrumentalisten ihr Werkzeug gut beherrschten. Es fehlte die Regie, und damit jeglicher Pepp, der erst in den letzten Minuten die Zuschauer dann doch noch von den Stühlen hochtrieb und zu einem versöhnlichen Applaus und dem Wunsch nach einer Zugabe animierte, die dann auch lautstark gefordert wurde.

Roman Denecke, Nahe

Angst um die Tochter

9. September: Kirsten Pfaue. Hamburgs oberste Radfahrerin

Wir brauchen in Hamburg Radfahrstreifen auf der Fahrbahn, damit Fahrradfahrer von den Autofahrern als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden, Fußgänger brauchen die oftmals schmalen Bürgersteige für sich. Meine Tochter und ich fahren jeden Tag mit dem Fahrrad von Niendorf nach Hoheluft. Wir erleben täglich kritische Situationen, und ich habe Angst um meine Tochter.

Christine Busch, Hamburg