Anschaulich und informativ

5./6. September: Die besondere Abendblatt-Ausgabe Was tun!?

Ihre Sonderausgabe zum Thema „Flüchtlinge“ finde ich hervorragend. Sie ist informativ und äußerst anschaulich. Ich arbeite selber in der Flüchtlingshilfe in Buchholz und warte schon länger auf einen so ausführlichen Bericht zu diesem wichtigen Thema, das uns alle berührt und betrifft. Wir brauchen viele und engagierte Menschen, die mithelfen wollen, das schreckliche Schicksal der Flüchtlinge zu lindern. Besonders freue ich mich über die Tatsache, dass Sie einem gemischten Team von Flüchtlingen in Zukunft die Gelegenheit bieten, bei Ihnen mitzuarbeiten und ihre Sichtweise der Dinge zu schildern. Das wird helfen, unterschiedliche Lebensweisen, Kulturen und Religionen leichter zu verstehen und unsere Toleranz untereinander zu fördern. Danke!

Dieter Schweisfurth, per E-Mail

Ausgewogener Beitrag

5./6. September: Große Chancen, große Risiken. Was tun!? Die Debatte um eine Willkommenskultur braucht mehr Ehrlichkeit

Ich bin erleichtert, dass endlich jemand einmal ausgewogen und intelligent über die derzeitige Flüchtlingszuwanderung nachgedacht hat. Die Schwarz-Weiß-Debatten „raus mit den Leuten“ oder „kommt gerne alle nach Deutschland“ waren mir unerträglich.

Karin Schröder, per E-Mail

Die USA müssen sich öffnen

Man kann nur wünschen, dass unsere Gesellschaft und auch Europa in der Lage sein werden, die riesigen Aufgaben und Herausforderungen, die vor uns liegen, zu bewältigen. Ich halte zwei Punkte, die in der Diskussion eigentlich nie erwähnt werden, für vordringlich: Erstens muss die Weltgemeinschaft in irgendeiner Form eingreifen und den Krieg in Syrien beenden. Und zweitens müssen sich zumindest auch die USA und Kanada für die Flüchtlingsströme öffnen. Es handelt sich hier nicht allein um ein europäisches Problem, es geht die ganze Welt an. Im Hinblick darauf, dass in den kommenden Jahren mit weiteren Millionen Flüchtlingen zu rechnen ist, kann Europa allein diese menschliche Tragödie nicht meistern.

Ekkehard Below, per E-Mail

Eigene Schuld abbauen

Diesem klugen und aufhellenden Leitartikel von Matthias Iken ist eigentlich nichts hinzuzufügen, deshalb von mir nur noch folgende Einlassung: Die Bewältigung der massiven Zuwanderungsströme ist für das demokratische und freie Deutschland zugleich auch die Möglichkeit, den eigentlich untilgbaren moralischen „Schuldensaldo“ aus der Zeit Nazi-Deutschlands abzubauen.

Horst Huster, per E-Mail

Blick über den Brillenrand

Darüber, dass wir stolz sein können auf unsere Willkommenskultur und das Engagement der Menschen, Hetze gegen Flüchtlinge aber zu ächten ist, braucht man nicht zu diskutieren. Deshalb: Vielen Dank an Matthias Iken für diesen schonungslosen und differenzierten Beitrag mit der Forderung nach mehr Ehrlichkeit in der Flüchtlingsdebatte. Hier hat endlich mal jemand den Mut, realistisch über den „schwarzen“ wie auch den „rosaroten“ Brillenrand zu blicken und auf zukünftige Probleme hinzuweisen, wie z. B. auf das scheiternde Wohlfahrtsmodell in Schweden, dessen Gesellschaft an den Folgen des ungebremsten Flüchtlingszustroms zu zerreißen und nach rechts abzugleiten droht. Während es dort immerhin eine rechts-konservative Opposition gibt, fehlt in Deutschland ein entsprechendes Ventil und Sprachrohr für die Ängste und Sorgen der Bürger, was langfristig politisch sehr bedenklich und gefährlich ist.

Norbert Schelper, per E-Mail

Kurzfristige Visa erteilen

Die erschreckenden Bilder von Kindern, die tot an den Strand gespült werden, sollten nicht nur erschrecken. Sie müssen unsere Politiker wachrütteln, um die starre Bürokratie in Notzeiten zu überwinden: Flüchtlinge aus anerkannten Kriegsregionen, die Verwandte im Ausland haben, müssen unbürokratisch und schnell ein begrenztes Visum erhalten, wenn die Verwandten die notwendige Verpflichtungserklärung abgeben. Dann muss nicht mehr der oft tödliche Weg über verbrecherische Schlepperorganisationen gewählt werden.

Hans Negle, Nahe

Schweden soll uns Lehre sein

5./6. September: Schweden – ein ge­schei­ter­tes Modell. Was tun!? Neben Deutschland nehmen die Skandinavier die meisten Flüchtlinge auf

Bei aller Euphorie bezüglich der Flüchtlingsaufnahme in Deutschland sollte uns die Situation in Schweden eine Lehre sein. Es sind nicht alles hochgebildete Menschen, die sich mittelfristig in den Arbeitsprozess eingliedern lassen. Der überwiegende Teil besteht aus Menschen, die unserer sozialen Fürsorge bedürfen. Und das führt schnell zu Problemen und Unruhen. In den im Fokus stehenden Ländern sind 20 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie kämen alle gern nach Deutschland. Wie viele schaffen es wirklich? Das Grundgesetz schließt die Deckelung aus. Kritische Stimmen aus irgendwelchen Lagern sollten nicht unisono weggebügelt werden.

Jürgen Flehr, per E-Mail

Was meint Frau Merkel?

5./6. September: ,Null Toleranz für Hass und Frem­den­feind­lich­keit‘. Angela Merkel über Flüchtlinge und die große Hilfsbereitschaft der Deutschen

Wenn Frau Merkel sagt, dass wir es schaffen, überlege ich, was sie meint. Meint sie, dass Deutschland das wirtschaftliche Potenzial hat, stimme ich ihr zu. Meint sie, alle Flüchtlinge bis zum Winter in feste Behausungen zu bekommen, zweifle ich leicht. Meint sie die Integration aller hier Gestrandeten, widerspreche ich. Meint sie, die Hilfsbereitschaft würde bei der nächsten Million immer noch so groß sein, halte ich sie für naiv. Meint sie, dass die grenzenlose Aufnahme ohne Rechtsruck abgeht, zeige ich auf Nachbarländer. Und wahrscheinlich in einigen Jahren auf das eigene Land.

Detlef Lange, Hamburg