Horrende Fahrpreise für Fähre

3. September: Belt­tun­nel wird wohl erst 2026 fertig. Planung verzögert sich

Die deutsche Bürokratie schafft es mal wieder, ein Großprojekt zu verzögern. Derweilen hat Scandlines ein Monopol und nimmt horrende Fahrpreise für die Fahrt von Puttgarden nach Rødby. Das Bundeskartellamt kann angeblich nichts dagegen machen, weil man ja vier Wochen vorher zum günstigeren Preis für einen festgelegten Zeitpunkt buchen kann. Im Hochsommer sind bis zu drei Stunden Wartezeit vor dem Einchecken nötig, da die Organisation vor Ort inkompetent ist. Aber eine Konkurrenz zu Scandlines wird nicht zugelassen. Derweil unterstützt Scandlines die Bürgerinitiativen auf Fehmarn gegen die Beltquerung. Die Fehmarnsundbrücke ist so marode, dass die Lkw nur noch 50 km/h über die Brücke fahren dürfen. Für den Ausbau zur Autobahn von Oldenburg bis Heiligenhafen brauchte man ca. 15 Jahre. Als Vielfahrer dieser Strecke kann man über diese Tatsachen nicht einmal mehr mit dem Kopf schütteln.

Dr. Reni Ellerbeck, Hamburg

Die Lage macht Angst

2. September: Sie rufen ,Deutsch­land, Deutsch­land‘. Tausende Flüchtlinge stürmen Züge nach München

Trotz rechten Mobs auf den Straßen und brennender Flüchtlingsunterkünfte wollen viele Flüchtlinge nach Deutschland und eben nicht nach Portugal oder Lettland. Das muss doch einen Grund haben? Die EU-Ostländer sowie Dänemark, Schweden und England wollen ihre Solidarität mit den Flüchtlingen nicht mehr umsetzen. Außerdem wird in diesen Ländern der rechte Flügel stärker, und davor habe ich auch in Deutschland Angst. Bald kommt der Winter, und die Flüchtlinge müssen aus den Zelten in feste Unterkünfte gebracht werden und konkurrieren dann mit den Obdachlosen auf unseren Straßen. Unser Bürgermeister baut jetzt schon 6000 neue Wohnungen jedes Jahr, und das Gerangel um günstigen Wohnraum hat erst angefangen. Auch das macht mir Angst. Mindestens 800.000 Flüchtlinge erwarten wir dieses Jahr, und im nächsten Jahr kommen dann noch 1,5 Millionen Familienangehörige dazu. Wo will der Bund diese Menschen alle unterbringen und in Lohn und Brot stellen? Das macht mir Angst.

Volker Schlesiger, per E-Mail

Doppelter Gewinn

2. September: Neues Leben dank alter Flaschen. Flughafen be­schäf­tigt Ob­dach­lose als Pfand­fla­schen-Samm­ler

Endlich eine tolle Lösung für die vielen weggeworfenen Pfandflaschen am Flughafen. Perfekt wäre jetzt noch die Sammlung der Plastikdeckel für die geniale Rotary-Aktion „Deckel gegen Polio“. So könnten gleich noch Impfungen in Afrika mitfinanziert werden ... Ein doppelter Gewinn also!

Nannie Kiefer, per E-Mail

Fader Beigeschmack bleibt

Mit der Aktion „Spende dein Pfand“ landet der Flughafen einen PR-Coup. Das ist unumstritten. Mit der Bereitstellung einer produktiven Beschäftigung für Langzeitarbeitslose kommt Hamburg Airport oberflächlich seiner sozialen Verantwortung nach. Dass Flaschen und Dosen im Recyclingkreislauf bleiben, ist ökologisch wertvoll. Das ist löblich. Doch Pfand sammeln mit Würde, geht das? In der Innenstadt beim Wühlen im Müll kritisch beäugt zu werden ist sicherlich unwürdiger. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Es ist verstörend, dass Flaschensammeln zur Sicherung der Existenz zu einer Profession erhoben wird. Der Flughafen als Arbeitgeber könnte doch auch existenzsichernde Löhne zahlen, die das Flaschensammeln als Einkommensquelle überflüssig machen. Die Mitarbeiter für die Gepäckabfertigung fänden das spendabel.

Christa Pahl, per Mail

Immer neue Ausreden

2. September: Neu gebaut und wieder auf­ge­ris­sen. Kurz nach Fertigstellung werden Straßen oder Gehwege wie an der Grindelallee wieder zerstört

Die Verkehrsbehörde findet immer neue Ausreden, um ihr aktuelles Vor­gehen bei den Straßenbaumaßnahmen zu rechtfertigen. Unter dem Strich ist jedoch alles Dilettantismus in der Planungs- und Baudurchführung und kostet den Steuerzahler viel Geld. Ein Unternehmen würde dafür die Quittung erhalten, indem es auf Sicht aus dem Markt fliegt, Behörden kommen dagegen ungeschoren davon.

Günter Dorigoni, Hamburg

Alternativangebot verbessern

2. September: In der Stau-Falle

Es ist nicht zu glauben, dass manche immer noch meinen, dass ausschließlich eine Förderung des Autoverkehrs dem Standort Hamburg nutzt. Das Gegenteil ist der Fall: Eine Verlagerung des Pkw-Verkehrs in Richtung ÖPNV und Fahrrad führt dazu, dass der Wirtschaftsverkehr gerade zur Rushhour besser fließen kann. Ein verbessertes Alternativangebot führt doch dazu, dass sich viele „staugeplagte“ Autofahrer, die morgens und abends alleine in ihrem Auto sitzen, ernsthaft überlegen, ihr Ziel anders und oftmals schneller zu erreichen. Denn die Ursache von Staus ist ein zu hohes Pkw-Aufkommen, dessen Reduzierung dem Wirtschaftsverkehr zugutekommt.

Konrad Weber, per E-Mail

Extreme Beschallung

1. September: Par­ty­: Cro be­geis­tert 15.000 Fans auf der Trab­renn­bahn

Bestimmt waren viele Fans von dem Cro-Konzert auf der Trabrennbahn in Bahrenfeld begeistert, und ich gönne auch jedem seinen Spaß. Fakt ist aber, dass die Technik so schlecht ausgesteuert war, dass man schon den Soundcheck am Nachmittag bis weit nach Niendorf und Schnelsen gehört hat. Von dem Konzert am Abend ganz zu schweigen. Wir haben neue Fenster mit 13 Zentimeter Vollverglasung und konnten sämtliche Moderationen und Bässe in unserem Haus in Niendorf hören. Muss das an einem Sonntagabend sein? Wie ist es da erst den unmittel­baren Anwohnern in Bahrenfeld ergangen, wenn es uns hier schon durch Mark und Bein ging? Partystimmung hin oder her – für diese Form der extremen Beschallung, der man zwangsweise einen ganzen Abend ausgesetzt ist, habe ich kein Verständnis!

Katrin Schmitz, per E-Mail