Lärm verscheucht den Gegner

22./23. August: Kom­mis­sion zum Sturm­ge­wehr G36: ,Klares Ergebnis‘

Wenn Untersuchungen von 152 Gefechten in Afghanistan ergaben, „dass die mangelnde Treffsicherheit keinen Einfluss auf den Kampfverlauf hatte“, so wird doch zugegeben, dass dieser Aspekt in der modernen Kriegsführung ohne Belang ist. Es kommt demnach nur noch auf eine intensive Geräuschentwicklung an, damit der Gegner die Flucht ergreift. „Siegen“ wollte man ja ohnehin nicht, denn man ist ja mit der Mission ausgezogen, möglichst viele Brunnen und Mädchenschulen zu bauen. Frau von der Leyen, die den Schießkrüppel ausmustern wollte, wird da erheblich dazulernen müssen.

Klaus Matthies, Hamburg

Trauerspiel in Travemünde

22./23. August: Mit dem Zug an den Strand. Schnell, bequem, günstig: Von Hamburg aus lassen sich viele Ausflugsziele per Bahn erreichen

Ich weiß nicht, in welchem Bahnhof die Autorin in Travemünde angekommen ist, aber mein Eindruck ist ganz anders. Auf dem Endbahnhof „Travemünde Strand“ gibt es zwar einen schönen, neuen Bahnsteig, aber die völlig zerstörte, überwucherte Bahn-Plattform gegenüber wirkt wie nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg. Das an sich schöne Empfangsgebäude wurde leider den vielen Vögeln überlassen, die sich innen unterm Dach niedergelassen haben. Überall Vogelkot und Dreck. Kein Wunder, dass die meisten Ankömmlinge lieber draußen herumgehen und dem sogenannten „Welcome-Center“ im Bahnhof keinen Besuch abstatten. Dazu setzt die Bahn bei gutem Wetter viel zu kurze Züge ein. Einige Fahrgäste, besonders die mit Kinderwagen, Rollator oder Fahrrad müssen dann auf den nächsten Zug warten. Was haben sich die Verantwortlichen der Bahn und der Stadt nur dabei gedacht? Schön ist hier schon lange nichts mehr. Vom Bahnhof kommend, über die früher einmal quirlige Bertlingstraße, passiert der Gast leer stehende Häuser, Hotels und Geschäfte. Ein Trauerspiel!

Hans Meins, Hamburg

„Altes Land“ ohne Magie

22./23. August: Die Frau, deren Buch derzeit alle lesen. Dörte Hansens Roman ,Altes Land‘ ist der literarische Knaller der Saison

Das Buch „Altes Land“ ist meiner Meinung nach ein „Knaller“ in ganz anderer Bedeutung: Es ist das typische Produkt einer Journalistin, die alles an Fakten hineinknallt, was sie recherchiert hat. Weniger wäre hier viel mehr gewesen. Stattdessen fehlen größtenteils Gefühle, Stimmungen, Magie, Spannung – dabei ist der Plot sehr vielversprechend, und aus den parallelen Geschichten könnte man sicher gut einen Filmstoff machen. Literatur jedoch liest sich anders.

Kornelia Kirwald, per E-Mail

Vertrauen ist gut ...

21. August: Ver­trau­ens­sa­che Olympia. Die ,beratende Äußerung‘ des Rechnungshofs ist politisch naiv und fußt auf Vermutungen

Man kann dem Rechnungshof der Hansestadt Hamburg zu seinem Mut, sich in die Diskussion um Olympia einzumischen, nur gratulieren, denn zurzeit sind große Teile der Politik, die Mehrheit der Hamburger Bürger und auch die Hamburger Medien von dem Olympiagedanken trunken. Deshalb ist es so wichtig, dass eine unverdächtige und seriöse Organisation, die nicht das Dollarzeichen im Auge hat, auf das große finanzielle Risiko einer Olympia-Ausrichtung hinweist. Der Autor schreibt in seinem Leitartikel, dass die einzige Basis, um mit Ja zu stimmen, das Vertrauen in Olaf Scholz und seinen Senat sei. Da kann ich nur sagen, Vertrauen ist gut, der gesunde Menschenverstand ist besser.

Wolf-Rüdiger Engel, per E-Mail

Toleranz lernen

21. August: 14 Verletzte bei Aus­schrei­tun­gen in Flücht­lings­heim. Die angebliche Schändung des Korans löst Schlägerei in einer Unterkunft in Suhl aus

Per Definition fliehen Flüchtlinge vor der Gewalt im eigenen Land. Unannehmbar ist es, dass einige von ihnen gerade hier, wo sie Schutz suchen und finden, Gewalt anwenden, Polizisten verletzen und Mobiliar der Erstaufnahmeeinrichtung zerstören, egal aus welchem Grund. Getrennte Flüchtlingsunterkünfte für verschiedene Ethnien sind nicht die Lösung, oder wollen wir Gettoisierung und noch mehr „No-Go-Areas“? Diese Flüchtlinge haben sich christliche Länder zum Leben ausgesucht, also müssen sie Vielfalt akzeptieren, Toleranz lernen und Abstand von jeglichem religiösen Fanatismus nehmen. Wir wiederum dürfen nicht tolerieren, dass sie ihre Konflikte hierherimportieren.

Claudia Schmidt, per E-Mail

Mehr Sicherheit im Bahnhof

20. August: Täglich 500.000 Menschen – Hauptbahnhof wird ausgebaut. Bahn lässt Verkehrsströme in dem Gebäude untersuchen

Wenn der Hauptbahnhof zum Ausgang Steintorplatz erweitert werden könnte, würde auch mehr Sicherheit entstehen für den Fall einer plötzlichen Evakuierungsmaßnahme sämtlicher Personen in diesem Bereich. Schon jetzt wäre meines Erachtens eine große Anzeigetafel, lesbar von allen Bahnsteigen, eine große Erleichterung für die Fahrgäste. Die Lautsprecherdurchsagen sind meist kaum zu verstehen. Besonder ärgerlich ist das, wenn ein Bahnsteigwechsel angekündigt wird.

Antje Schmidt, per E-Mail

Fußgängertunnel nutzen

Zur Entlastung des Hauptbahnhofs die Steintorbrücke zur Plaza zu machen, klingt nach kommerziell geleiteten Interessen. Es genügt ja, dass der Hauptbahnhof im Nordteil zu einem Einkaufszentrum geworden ist. Unterhalb des Südstegs und parallel zur U 3 verläuft in ganzer Länge ein Fußgängertunnel, der heute nur noch im Bereich der S-Bahnsteige als Übergang zur U-Bahn genutzt wird und früher einen Zugang zu allen Bahnsteigen erlaubte. Zu prüfen wäre dessen Reaktivierung mit einem Durchbruch in Richtung Mönckebergstraße, um so mit vertretbarem Aufwand eine weitere Verbindung zur Querung des Hauptbahnhofs in Richtung Schnellbahnen zu schaffen.

Lutz Achilles, Hamburg