Dilettantische Energiewende

17. August: Su­per-Som­mer wird teuer für Strom­kun­den. Hohe Produktion von Sonnenstrom verstopft Leitungen

Wieder ein Problem an der Schnittstelle zwischen staatlicher Einflussnahme und privater Wirtschaft. Natürlich ist ein stabiles Netz sicherzustellen, aber wenn die Energiewende so dilettantisch durchgeführt wird, sind die Folgen programmiert. Begleitende Gesetzgebungen für einen raschen, der neuen Situation angepassten Netzausbau unterblieben vermutlich aus kleinstaaterischen Lokalinteressen, wie in Bayern. Strom aus erneuerbarer Energie kann nicht eingespeist werden, weil zu viel vorhanden ist. Hierzu fällt mir als Lösung die Speicherung ein, aber das würde ja Investitionen der Stromerzeuger voraussetzen. Sollte man dieses Engagement und die Forschung hierzu vielleicht staatlich fördern? Zurzeit werden die Profite einfacher über Prämien für das Abschalten und Vorhalten von Kraftwerken erzielt.

Jürgen Meyer, Norderstedt

Bekommen oder verdienen?

15./16. August: Die große Hamburger Ge­halts­liste. Was Politiker und Manager in Hamburg verdienen

Nach dem Lesen der Gehaltsliste fiel mir auf, dass mit dem Wort „verdienen“ viel zu sorglos umgegangen wird. Es müsste viel öfter über Gehalt oder Einkommen geschrieben werden, denn Gehalt bekommen oder verdienen ist nicht immer dasselbe. Einige Beispiele: Frau Isabella Vértes-Schütter verdient vermutlich mehr, als sie bekommt. Günther Fielmann hat die 4,92 Mio Euro sicher verdient durch den Aufbau seines Brillenkonzerns. Hans-Jörg Schmidt-Trenz bedient sich von den Zwangsbeiträgen der Zwangsmitglieder. Verdient?

Hellmut Bein, per E-Mail

Ärgernis für Kleinbetriebe

14. August: Straf­an­zei­gen gegen Han­dels­kam­mer-Füh­rung

Nun ist mir auch klar, warum in Deutschland jedes kleine mittelständische Unternehmen der Handelskammer beitreten muss, ob es will oder nicht. Wir hatten ein kleines Gardinengeschäft, in dem drei Personen beschäftigt waren, und wurden gezwungen, der Handelskammer beizutreten. In all den Jahren hatten wir nicht einmal mit der Handelskammer zu tun, außer, dass wir regelmäßig unseren Beitrag entrichten mussten. Ein Ärgernis für alle Kleinbetriebe. Wenn der Beitritt freiwillig wäre, könnte die Handelskammer dichtmachen, und das wäre auch gut so.

Gitta Uther, Seevetal

Volleyball in der Matschkuhle

14. August: Drin oder nicht drin? Mit dem Klassiker Bayern gegen HSV startet die Bundesliga in ihre 53. Saison

Die im Artikel gegebenen Erklärungen, warum Fußballer spucken, mögen aus medizinischer Sicht richtig sein, sind aber trotzdem Quatsch. Auch in Wettkämpfen anderer Sportarten gibt es Frust und Mundatmung. Würden Handballer genauso viel spucken wie die Fußballer, wäre die Platte schnell eine Glitsche und das Beachvolleyballfeld eine Matschkuhle, und beim Wasserball könnte man übers Wasser laufen. Frauen spielen ebenfalls Fußball und atmen auch – bis auf wenige Ausnahmen ohne zu spucken. Bei den Fußball-Männern ist dies einfach eine Unart. Diese Bilder sollten im Fernsehen nicht mehr gezeigt werden. Und am Spielfeldrand könnten doch Spucknäpfe aufgestellt werden.

Klaus Kuberzig, per E-Mail

Flüchtlinge mindern Wert

14. August: Wandsbeks größtes Neubaugebiet Jenfelder Au ist im Verzug – und schwer zu vermarkten. Doch trotz reichlich Platz will der Senat dort keine Flüchtlinge

Der Fall Jenfelder Au ist doch kein Sonderfall. Auch am Vogelkamp in Neugraben, direkt am Bahnhof, gibt es freie Flächen ohne Ende. Oder die Röttiger Kaserne in Fischbek mit den wunderschönen Baulandflächen und den nicht genutzten und stehen gebliebenen Kasernen. Wie viele Flüchtlinge könnte man hier unterbringen? Aber darum geht es gar nicht. Die Stadt Hamburg will die eigenen Baulandflächen teuer verkaufen und hat Angst, dass sich die Flächen nur schwer vermarkten lassen, wenn erst Zelte und Wohncontainer stehen und Flüchtlinge eingezogen sind.

Rolf Sonnenberger, per E-Mail

Stadtteil ist überfordert

Nicht umsonst setzen sich Jenfelder Bürger seit Jahren für die Umsetzung des anspruchsvollen Projektes Jenfelder Au ein. Wir wollen den Ruf Jenfelds verbessern und helfen, Jenfeld aus der Armutsfalle herauszuholen. Unser Engagement würde zunichtegemacht, wenn auf dieser Fläche Zelte und Container für Flüchtlinge aufgestellt würden. In diesem Fall würde nicht ein weiteres Grundstück verkauft. Der ohnehin sozial belastete Stadtteil wäre mit der schwierigen Aufgabe der gesellschaftlichen Integration der Flüchtlinge konfrontiert und überfordert. Der Vergleich von Jennyfer Dutschke (FDP) mit dem Häuslebauer, der keine Flüchtlinge vor seiner Tür haben wolle, greift zu kurz und wird unserer Lage nicht gerecht.

Volker Nicolai, Jenfeld

Der Verbraucher hat die Wahl

11. August: Milch­bau­ern leiden unter Preis­ver­fall. Nach dem Wegfall der Quotenregelung kämpfen viele Landwirte um ihre Existenz

Als Konsumenten sollten wir uns genau überlegen, in welchen Geschäften wir einkaufen, und stets hinterfragen, wie in diesen Geschäften der Umgang mit Lieferanten und Angestellten gehandhabt wird. An diesen beiden Kriterien erkennt man, ob ein Unternehmen ethisch korrekt arbeitet. Milch ist ein wertvolles Lebensmittel, und wir können es uns nicht leisten, die Milchbauern und Milchkühe in unserem Land verhungern zu lassen. Als Verbraucher haben wir die Wahl, eine faire Produktion, gute Lebensmittel und gute Arbeitsbedingungen zu unterstützen und alles andere zu boykottieren. Machen wir doch von dieser Möglichkeit Gebrauch, indem wir Fragen stellen und das Wort „billig“ aus unserem Wortschatz streichen, denn für ein billiges Produkt muss immer irgendjemand mehr zahlen.

Petra Isermann, per E-Mail