Elternbeiträge erhöhen

11. August: Neue Kita-Streiks im Oktober? Ver.di-Chef Frank Bsirske will die Schlichtung für gescheitert erklären

Nun ist es wieder so weit. Die Verunsicherung der Eltern, die auf die Kita angewiesen sind, beginnt von Neuem. Eine schon geglaubte Lösung des Problems durch den Schlichterspruch hat sich in Luft aufgelöst. Dass eine Tariferhöhung um zehn Prozent nach Meinung der Beschäftigten angebracht wäre, um dem Berufsstand gerecht zu werden, ist keinem zu vermitteln. Das die öffentlichen Kassen dieser Forderung nicht nachkommen können, sollten auch die Beschäftigten der Kitas begreifen. Um den Schlichterspruch, der jetzt mehrheitlich abgelehnt wurde, nicht ganz vom Tisch zu fegen, sollten auch einmal die Eltern befragt werden, ob sie bereit wären, eine Erhöhung ihrer monatlichen Kitabeträge zu akzeptieren. Wenn es dann im Gesamtergebnis zu einer fünfprozentigen Erhöhung der Bezüge für die Kitamitarbeiter kommen sollte, wäre diese Variante für beide Parteien eher akzeptabel als ein weiterer Streik mit riesigen Problemen für die Eltern.

Thomas Fetzberger, Bargteheide

Schmerzhafte Erkenntnis

10. August: Jede Schlie­ßung einer Kirche ist ein GAU

Es wird Zeit, dass die Kirchen – und das betrifft sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche – zur Kenntnis nehmen, dass sie wie jeder andere Dienstleister ihre Leistungen einschränken müssen, wenn diese nicht mehr nachgefragt werden. Offensichtlich sind viele Menschen heute nicht mehr in die Kirchen zu locken. Diese Erkenntnis mag für diejenigen, die wie Herr Lohse ihr Leben dem Glauben gewidmet haben, schmerzhaft sein, entspricht aber nun mal dem Intellekt unserer aufgeklärten Zeit.

Manfred Schmidt-Beyer, Horst

Gleiche Vorgaben für alle

10. August: Mehr Woh­nungs­bau für Flücht­linge. Rot-grüne Koalition strebt 8000 neue Einheiten pro Jahr an. Baurecht soll vereinfacht werden

Ich kenne viele Hamburger, die versuchen, ein Grundstück in Hamburg zu ergattern, um ein Haus zu bauen. Für die meisten bleibt es ein Traum, auch wegen der zahlreichen energetischen und gestalterischen Vorgaben, die, neben hohen Grundstückspreisen, den Erwerb einer Immobilie für Normalverdiener fast unmöglich machen. Es klingt wie Hohn für diese Menschen, wenn sie lesen, dass für die Errichtung von Flüchtlingswohnungen zahlreiche Erleichterungen geschaffen werden sollen. Wenn diese Vorgaben sinnvoll und wichtig sind, dann gelten sie grundsätzlich und können nicht nach Belieben geändert werden.

Lasse Bergbiegel, per E-Mail

Metropolregion einbeziehen

Wo sollen diese Wohnungen gebaut werden? Die Fläche Hamburgs ist begrenzt, der Bodenpreis nicht. Und zusätzliche Wohnungen bedeuten zuzüglichen Flächenbedarf für Infrastruktur und Einkaufsgelegenheiten. Ein Dach über dem Kopf alleine reicht nicht. In Richtung Bergedorf und in den Vierlanden ist noch jede Menge Platz. Es dürfte also noch etwas dauern, bis wir Zustände wie in Istanbul, Mumbai, Bangkok oder Mexiko-Stadt erreicht haben. Es stellt sich die Frage, ob die Personen, die sich berufen fühlen, zu diesem hochsensiblen Thema Kommentare abzugeben, jemals die städtebaulichen Katastrophen in den oben genannten Städten gesehen haben. Was Hamburg braucht, ist eine über Lippenbekenntnisse hinausgehende Einbeziehung des Potenzials der Metropolregion Hamburg, nicht nur beim Wohnungsbau. Natürlich kostet das Hamburg zunächst etwas, aber der Nutzen wird die Kosten für die gesamte Metropolregion weit übersteigen.

Hans-Peter Hansen, Hamburg

Amüsante Lektüre

7. August: Verstehen Sie Slang?

Wenn mich jemand fragen würde, ob ich „Verstehen Sie Slang“ verstanden habe, dann müsste ich dies bedauerlicherweise verneinen. Ich bin Jahrgang 1962 – für diese Sprache der heutigen Jugend bräuchte ich eine altersgerechte Übersetzung. Meine Fantasie reicht trotzdem ganz gut aus, um mir vorzustellen, was all diese „Slang-Ausdrücke“ tatsächlich bedeuten sollen – wir haben während unserer Schulzeit unsere eigene coole Jugendsprache gehabt. Ein Lachen beim Lesen dieser Kolumne konnte ich mir jedenfalls nicht verkneifen. Danke für diese amüsante und unterhaltsame Lektüre!

Monika Sommerfeld, Hamburg

Tickende Zeitbombe

6. August: Nirgendwo stehen so wenige Wohnungen leer

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Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen, hat den Finger in die Wunde der hamburgischen Wohnungsbaupolitik gelegt: Wer genossenschaftlichen Wohnungsbau jetzt nicht stramm fördert, Kostenexplosionen durch energetische Vorgaben meidet, den sozialen Wohnungsbauunternehmen nicht vorrangig öffentlichen Baugrund zuweist, gibt weder Familien und schon gar nicht Flüchtlingen, die bleiben wollen, eine Chance, aus eigener Kraft bezahlbaren Wohnraum zu finden. Kaltmieten im Neubaubereich von 13 Euro grenzen Menschen mit Kindern und Zuwanderer aus: Diese tickende soziale Zeitbombe wurde nach dem Krieg durch massiven sozialen Wohnungsbau verhindert.

Carlos Sievers, Hamburg

Gesundheit höher bewerten

1./2. August: Hamburg erhöht Gebühren für Landungen nach 24 Uhr

Ein Mehrpreis von 800 Euro wird die Fluggesellschaften nicht davon abhalten, ihre Flieger nach Mitternacht auf dem innerstädtischen Hamburger Flughafen landen zu lassen. Viel wichtiger wäre es, die Starts und Landungen in der Zeit zwischen 23 und 24 Uhr mit hohen Entgelten zu belegen, um das Nachtflugverbot nicht aufzuweichen. Bei einer vernünftigen Organisation der Fluggesellschaften sind derartige Flüge zu vermeiden. Es darf einfach nicht sein, dass die wirtschaftlichen Interessen der Fluggesellschaften höher bewertet werden als die Gesundheit von Tausenden Menschen, die aus ihrem Schlaf gerissen werden.

Heinz-Walter Schmatz, Norderstedt