Keine Garantie aus Athen

14. Juli: Geht Merkels Rechnung auf? Vorläufiges Ende des Grexit-Dramas

Nicht zu früh Hurra rufen! Auch die in Gesetzesform gebrachten bisherigen Reformvorschläge sind keine Garantie für eine echte Änderung, weil die zur Durchführung erforderliche Verwaltung nicht funktioniert oder fehlt. Schon die bisherigen niedrigen Steuerquoten konnten nicht eingezogen werden, Grundbuchämter gibt es zwar, aber keine brauchbaren Grundbücher, die alten Seilschaften aus der Onassis- und der Obristenzeit existieren nach wie vor. Erfolgskriterien können nur von der EU nachprüfbare Einsparungen sein, nicht schöne Gesetzestexte.

Friedrich Weinhold

Mehr Selbstkritik üben

Noch ist die „Kuh nicht vom Eis“, es kann noch einiges schiefgehen. Die Parlamentsabstimmungen sind abzuwarten. Im Prinzip ist der Staat Griechenland pleite, insolvent. Normalerweise würde jetzt ein Insolvenzverwalter die Geschäfte übernehmen. Bei Staaten ist das nicht so ganz einfach, aber das Abkommen kommt doch einer Insolvenzverwaltung sehr nahe. Man kann nur hoffen, dass sich Griechenland in zehn bis 15 Jahren wieder selbst verwalten kann. Ich hoffe sehr, dass dann auch die mafiaähnlichen Strukturen in der Verwaltung zerschlagen sind. Im Übrigen sollten die Griechen mal ein bisschen Selbstkritik üben, denn sie selbst haben die Krise ausgelöst.

Dieter Lehmkuhl

Unsinnige Verkehrspolitik

14. Juli: Ex-Wirt­schafts­se­na­tor Uldall kri­ti­siert Rad­fahr­po­li­tik

Die den Grünen geschuldete Radfahrpolitik des Senats ist genauso unsinnig wie das 260 Millionen verschlingende Busbeschleunigungsprogramm, das in seiner Wirkung kaum erkennbar ist, dafür aber den Individualverkehr wirkungsvoll ausbremst. Die Einrichtung von Fahrradstraßen und die Verlegung von Radwegen auf die Fahrbahn sind nur als Schildbürgerstreich zu bezeichnen und gehen zu Lasten der Autofahrer und vor allen Dingen der Wirtschaft, worauf die Handelskammer zu Recht hinweist. Der Senat sollte nicht vergessen, dass auch die staugeplagten Autofahrer Wähler sind, ein gutes Gedächtnis haben und dem Senat bei der nächsten Bürgerschaftswahl die Rechnung für diesen Unsinn präsentieren.

Helmut Jung

Hilfsfonds einrichten

13. Juli: Wir sind die neuen Nachbarn. Fast 6000 Flüchtlinge wurden im ersten Halbjahr in Hamburg untergebracht

Die Aufnahme von Flüchtlingen wird jeder verstehen, der ein Familienmitglied hat, das von der eigenen Flucht aus den ehemals deutschen Ostgebieten berichten kann. Diese Menschen waren leider nicht immer willkommen, wie ich selbst aus meiner Familie weiß. Es ist humanitär und deshalb unstrittig, dass solchen Menschen geholfen wird. Strittig bleibt, wie man ihnen hilft. Da Migrationen weltweit zunehmen, kann es nicht sein, dass die Zuwanderung in nur wenige Länder gelenkt wird und auch nur von wenigen Ländern finanziell bewältigt wird. Europa allein in der Pflicht zu sehen, ist zu kurz gedacht. Reiche Länder, wie etwa die Golfstaaten, haben immense Kapazitäten. Sinnvoll wäre es, einen internationalen Hilfsfonds einzurichten, der nach einem Vermögensschlüssel von jedem Land der Erde verpflichtend finanziell bedient wird. Aus diesem Topf, ergänzt durch Spenden, wird Fluchthilfe finanziert.

Detlef Lange

Tolle Schmunzelgeschichte

13. Juli: Ich glaub’, das hab’ ich passend

Ein Volltreffer, die Glosse im heutigen Abendblatt. Wer hat nicht selbst schon mal solche Situationen an der Supermarktkasse erlebt? Und wer hätte nicht am liebsten selbst die Geldbörse der Frau an sich genommen und diese sonst wohin geschmissen? Was wäre geschehen, wenn die EC-Karte nicht funktioniert hätte? Oder keine Deckung auf dem Bankkonto vorhanden? Für diese Schmunzelgeschichte noch einmal ein Dankeschön, der Montagmorgen fing damit richtig toll an.

Monika Sommerfeld

Mit zwei Cent aushelfen

Es fehlten bei der Barzahlung zwei Cent. Warum hat der Autor diese zwei Cent nicht schweigend dazugelegt mit der charmanten Bemerkung: „Sie erlauben, dass ich Ihnen helfe?“ So ist es mir schon passiert, und ich habe natürlich auch anderen helfen dürfen. Was für ein Unterschied zu dem heimlichen Wunsch, der Dame das Portemonnaie zu entreißen, um es wütend durch den Supermarkt zu schleudern. Ganz abgesehen dazu lieferte die langsame Dame den Stoff für die Glosse, schon daran gedacht? Mir kam das Ganze allerdings eher wie ein deutsches Trauerspiel vor.

Viola Kleffel

Gefahr durch Magnetfelder

11./12. Juli: Bauen unter Strom. Wer in der Nähe von Überlandleitungen baut, sollte massive Materialien einsetzen

Leider wird im Artikel die Gefahr des Elektrosmogs nicht deutlich genug dargestellt. Die zehn Meter Mindestabstand des Gebäudes von der 220 kV Hochspannungsleitung ist nur sicherheitstechnisch erforderlich. Nach der Broschüre des Wissenschaftsladens (WILA) Bonn „Elektrosmog-Ratgeber Hauskauf“ wird ein Abstand zur 220 kV Hochspannungsleitung von 50 bis 70 Metern empfohlen. Hochspannungsleitungen erzeugen elektrische und magnetische Wechselfelder. Die gesundheitsgefährdenden Magnetfelder dringen jedoch ins Gebäude ein und können den dort lebenden Menschen Schaden zufügen. Im Artikel wird richtigerweise beschrieben, dass das Gebäudedach aus Stahlbeton gefertigt wurde. Durch Stahlbeton werden die elektromagnetischen Felder um etwa 90 Prozent vermindert. Aber ein Haus hat nicht nur ein Dach, sondern Außenwände, Fenster und Türen. Der Artikel gibt zum verwendeten Baumaterial keine Auskunft. Beispiele dazu: Porenbeton und Kalksandstein vermindern die elektromagnetischen Felder um 70 Prozent, Fensterglas maximal ein Prozent. Fazit: Das Gebäude steht viel zu nahe an der Hochspannungsleitung. Nach meinem Dafürhalten hätte der Gebäudeabstand mindestens 30 Meter betragen sollen.

Dieter Günther, Bauingenieur