Griechenland am Abgrund

6. Juli: Griechen schocken Europa – jetzt Grexit? Klare Mehrheit für den Kurs von Tsipras und Varoufakis

Was würde wohl die europäische Bevölkerung sagen, wenn man sie nach Monaten des Verhandelns in einem Referendum fragen würde, ob man Griechenland weiter Geld geben sollte? Das griechische Volk hat sich eindeutig entschieden mit ihrem Nein und werten das als einen Sieg. Sicher, das griechische Volk ist eine stolze Nation, doch mit Stolz allein wird man nicht liquide. Wer jahrzehntelang über seine Verhältnisse gelebt hat, muss irgendwann mit Konsequenzen rechnen und nicht darauf hoffen, dass andere Staaten eine marode und korrupte Wirtschaft weiterhin unterstützen. Auch unsere Politiker haben eine Verantwortung gegenüber ihren Wählern und können nicht einfach das Geld zum Fenster hinauswerfen, um ein Land zu unterstützen, das in keinster Weise bereit für Reformen ist. Für mich ist das Taktieren der griechischen Regierung verantwortungslos, und ich hoffe und wünsche, dass Herr Tsipras zur Besinnung kommt und sein Volk nicht in den Abgrund führt.

Ingrid Kallbach

Wichtige Auseinandersetzung

6. Juli: 500 Flücht­lin­ge werden meine neuen Nachbarn

Ich bin beeindruckt von den Tagebucheinträgen Jan Melzers. Zeigen sie doch die innere Zerrissenheit von uns allen. Angst vor allem Neuen und Unbekannten. Die Auseinandersetzung damit ist sehr wichtig für uns alle. Da hilft keine Wut mehr, denn die bringt uns letztendlich nicht weiter. Mir hat dieser Bericht sehr imponiert, zum Denken angeregt und gut getan.

Sigrid Müller

Ehrliche Worte

Danke, Jan Melzer, für Ihre ehrlichen und besorgten Worte. Ich hätte es nicht anders formulieren können, sind doch unsere Gedanken und Sorgen ähnlich. Wir wohnen in einem Dorf mit knapp 2000 Einwohnern und auch hier sollen Container für 60 Asylbegehrende errichtet werden. Wie wird sich das Miteinander im Dorf verändern? Ich würde gern eine Patenschaft für jemanden übernehmen, habe aber gleichzeitig Angst, dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Wir haben 60 Jahre wie selbstverständlich in Frieden und Freiheit gelebt, sollten wir diese Menschen nicht mit offenen Armen aufnehmen und ihnen beim Start in eine völlig fremde Kultur helfen? Machen Sie bitte weiter so und damit allen Mut, die noch zweifeln.

Renate Soetebeer

Katastrophale HVV-Website

4./5. Juli: Die größten Är­ger­nisse in Bus und Bahn

Unfreundliche Busfahrer? Von wegen! Für jeden, der schlecht drauf ist, gibt es zehn, die sehr freundlich und hilfsbereit sind. Geradezu vorbildlich. Wer das nicht sieht, sollte mal den Vergleich mit Frankfurt oder Berlin machen, da gehört ein ruppiger Ton zur Tagesordnung. Als ich vor 30 Jahren nach Hamburg gezogen bin, war es hier ähnlich. Aber man konnte nach einiger Zeit die Anstrengung des HVV spüren, dem Kunden einen guten Service zu bieten – mit Erfolg. Dabei stehen die Fahrer ganz schön unter Druck – auch wegen der steigenden Zahl der Baustellen und Umleitungen. Und dann sind da noch die waghalsigen Radfahrer. In Sachen Freundlichkeit können dagegen zahllose Fahrgäste noch einiges dazulernen. Da ist es schon erstaunlich, dass es den meisten Fahrern gelingt, die Nerven und ein freundliches Lächeln zu bewahren. Lern- und Verbesserungsbedarf besteht dagegen bei dem Unternehmen HVV. Die Tarife und Fahrkarten-Typen an den Haltestellen sind kaum verständlich und werden nicht erklärt. Und die Webseite des HVV ist eine Katastrophe. Manche Routen, die er für entfernte Zielorte vorschlägt, sind absurd und reif fürs Kabarett.

Klaus Frederking

Applaus für den Busfahrer

Nach 50 Jahren als Autofahrerin bin ich vor einem Jahr auf Bus und Bahn in Hamburg umgestiegen. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entscheidung und dem angebotenen Service. Mit einer Ausnahme, dass die Linie 183 an einer Straße mit vielen Hotels abends und an den Wochenenden zu selten fährt. Allein der Wunsch, bei jedem zu spät kommenden Fahrgast die Türen noch mal zu öffnen, ist absurd und würde zu ständigen Verspätungen führen. Dass hier auch Ausnahmen gemacht werden, habe ich in der letzten Woche auf der Linie M20 persönlich erlebt. Beim Umsteigen versuchte ich, mit meinem dreijährigen Enkel den Bus durch Laufen noch zu erreichen. Als er anfuhr, gaben wir auf. Zu meiner Überraschung hielt er noch mal an und öffnete die Türen. Und noch überraschter war ich, dass die Fahrgäste dem Busfahrer applaudierten.

Angelika Bittner

30 Jahre Engagement

3. Juli: Sport­ver­eine in Not – es fehlen eh­ren­amt­li­che Helfer

Ich selbst bin begeisterte Ruderin, habe im letzten Jahr meinen zweiten Äquatorpreis erworben und über 30 Jahre bei uns im Club ausgebildet. Nicht ein Jahr, nicht eine Stunde haben mir leidgetan, denn ich habe nicht nur etwas gegeben, sondern auch sehr viel wiederbekommen, bis ich im letzten Jahr, mit über 80 Jahren, Schluss gemacht habe.

Ille Benkmann

Interessanter Artikel

30. Juni: Doppeltes Spiel um die Gar­ten­stadt Berne

Als Genossenschaftsmitglied seit 15 Jahren hat mich der Artikel sehr interessiert. Es wird darüber aufgeklärt, was die Genossenschaft Gartenstadt mehr oder weniger heimlich gemacht hat. Ich war begeistert, dass das Abendblatt Licht in das Dunkel solcher politischer Prozesse bringt. Das Wohnen in Genossenschaften – egal wie überbezahlt die Vorstände und aufgebläht die Verwaltungen manchmal sind –, ist eine der letzten bezahlbaren Wohnformen in der Stadt. So ein Vorgehen wie bei der Gartenstadt wird es hoffentlich bei anderen Genossenschaften nicht geben. Ein Vorstand, der Häuser der Mitglieder abreißen will, hat das Prinzip und den Sinn der Genossenschaft nicht ganz verstanden.

Jim Lacy