Späte Rückkehr zum Schönen

20./21. Juni: Nach Kritik: Neue Regeln für die Fahr­rad­straße

Das Einlenken der Verkehrsbehörde war überfällig: Das Vorhaben einer Fahrradstraße am Harvestehuder Weg ist missglückt. Wichtiger als das kostspielige Hin und Her des Umbaus der Straße ist für uns Bürger die Entscheidung, den alten Radweg zu erhalten und weiter nutzen zu können. Dort zu fahren ist erstens wesentlich gefahrloser, zweitens erheblich schneller und drittens einfach schöner. Wo gibt es einen landschaftlich attraktiveren Weg durch einen Park mit Alster-Blick?

Helmuth Barth

Die Erde – Mülldeponie im All

19. Juni: Hört auf den Papst. Sein leidenschaftlicher Appell zur Rettung der Erde geht uns alle an

Leider werden Rufe vom Papst, von Politikern, den Grünen und allen anderen „Naturgutmenschen“ nichts mehr nützen, denn die Erde wird schon lange wie eine Zitrone ausgepresst. Das zeigt sich besonders augenfällig am Fracking – auch der letzte Tropfen muss rausgequetscht werden. Es wird auch so weitergehen, denn Milliarden Menschen aus Regionen, denen es nicht so gut geht wie uns, wollen an der Ausbeutung ihrer Heimatländer durch die Indus­trienationen partizipieren. Außerdem wird die Erdbevölkerung in den nächsten 100 Jahren von derzeit sieben auf zwölf Milliarden Menschen zunehmen. Wohlleben und Profit sind die Maßstäbe der Zerstörung, daher ist es zu spät; die Zeit wird uns alle einholen, und das Schicksal der Erde kann nur noch eine Abfalldeponie im Weltraum sein.

Helmut von Binzer

Auf Kosten der Patienten

19. Juni: Post­streiks im Norden werden aus­ge­wei­tet

Wir sind ein Medizintechnik-Unternehmen mit dem Schwerpunkt Regeneration von Nerven und Muskeln und versorgen jährlich mehrere Tausend Kinder und Erwachsene mit innovativer Technik. Die Rezepte der Ärzte mit Versorgungsaufträgen und die Kommunikation mit Krankenkassen erfolgt nach wie vor zum größten Teil per Post. Seit zehn Tagen haben wir keine Post mehr bekommen. Nachfragen bei der Hotline der Post blieben ergebnislos. Dies bedeutet, dass zum Teil schwerstkranke Patienten unversorgt bleiben und nicht die dringend benötigte Behandlung erhalten. Das Verhalten von Ver.di ist verantwortungslos. Es muss endlich aufhören, dass Gewerkschaften große Teile der Bevölkerung verhaften, um ihre Interessen durchzusetzen. Firmen wie wir werden alles daransetzen, die Kommunikation im Geschäftsverkehr zukünftig gegenüber solchen Störungen resistent zu machen. Auf der Strecke bleiben dann arbeitslose Postmitarbeiter, denn die Kommunikation wird in andere Kanäle wandern.

Dr. med. Albert Heimerl

Manöverkritik wichtiger

19. Juni: Son­der­gip­fel soll Grie­chen­land retten – Banken bald ge­schlos­sen?

Nüchtern betrachtet geht es beim Grexit längst nicht mehr um die Frage ob, sondern nur noch um das Wann. Wichtiger ist inzwischen die Manöverkritik. Wie konnte es geschehen, dass hoch dotierte Wirtschaftsprüfer und Politiker bei der EU-Aufnahme Griechenlands geschönte, vielleicht sogar gefälschte Bilanzen nicht sehen wollten? In Zukunft muss verhindert werden, dass Länder aufgenommen werden, nur um den Nato-Bereich zu erweitern.

Dr. med. Dietger Heitele

Schlechte Terminplanung

19. Juni: A 7 gesperrt. Das ganze Wochenende lang ist die Autobahn bei Schnelsen dicht

Angesichts der Tatsache, dass die Kieler Woche beginnt und Kiel als „Olympia-Partnerstadt Hamburgs“ die Segelolympiade 2024 übernehmen soll, ist mir unbegreiflich, wie diese hanseatische Terminplanung möglich sein kann. Zumal Kiel bis zu drei Millionen Besucher erwartet. Das Chaos an Elbbrücken und -tunnel ist perfekt.

Rainer Kranzusch

Seltsames Angebot

18. Juni: Deutsche Bahn plant er­wei­ter­tes Angebot für Sylt

Die Liberalisierung des Schienenverkehrs treibt merkwürdige Blüten: Um den Konkurrenten RDC bei der Trassenvergabe für den lukrativen Autozug Sylt–Niebüll auszuschalten, will die DB an den Autozug einen Triebwagen anhängen, der bis Hamburg weiterfährt. Wenn es der DB tatsächlich um ein besseres Angebot ginge, gäbe es eine effektivere Lösung: IRE-Züge zwischen Hamburg und Sylt, wie sie nach Berlin fahren, könnten 500 statt 140 Fahrgäste transportieren. Aber der DB geht es wohl eher um das Geschäft als um das Wohl der Kunden.

Jürgen Beeck