Dauerbeschallung!

11. Mai: Ein Allerweltstag in Hamburg Wie viele Maschinen täglich am Hamburger Flughafen abheben und wohin sie fliegen, hat Abendblatt-Redakteur Volker Mester sich genauer angeschaut

Erschreckend ist die Anzahl der Starts vom Flughafen – und damit die Flieger hier starten können, müssen sie ankommen, also bedeutet das, die gleiche Anzahl Landungen dazu, und das geht nicht selten bis 23 Uhr. Für rund 30 Prozent der Hamburger Bevölkerung eine krank machende Dauerbeschallung! Nun soll noch weiter expandiert werden, dann aber bitte mit einer weiteren Start-/Landebahn in Richtung Süden, genau über den Rathausmarkt, Alster und Innenstadt, damit die SPD doch noch mal ins Grübeln kommt und klüger ist als vor gut 30 Jahren, als sie es vermasselt hat, den Flughafen aus Hamburg zu entfernen. Eine Stadt mit einem innerstädtischen Flughafen ist niemals eine schöne Stadt.

Arno Meyer

Blanker Hohn beim Kita-Streik

9./10. Mai: Kita-Streik min­des­tens bis Pfingsten

Es hätte kaum einen passenderen Zeitpunkt für einen Kita-Streik geben können als zum Mutter- und vermutlich auch Vatertag. Nach Ansicht des Staates und der Gewerkschaft sind nach vielen Generationen die heutigen Eltern nicht mehr fähig, ihren Kindern frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung im erforderlichen Umfang zukommen zu lassen. Einer der Gründe dürfte meiner Meinung nach darin liegen, dass die heutige Großelterngeneration, insbesondere die der 1968-er Jahre, etwa von Erziehung kaum etwas hielten. Dass ausgerechnet diese Großeltern nun während des Kita-streiks einspringen sollen, erscheint als blanker Hohn und Versündigung an den Enkelkindern. Für einen Muttertag (und Vatertag) gibt es im herkömmlichen Verständnis keinen Bedarf mehr. Als Ausdruck der Wertschätzung sollte die Einführung eines Erzieherinnentags erwogen werden. Die Einkommen der Blumengeschäfte sind dadurch nicht gefährdet.

Hans-Peter Hansen

London verspielt Zukunft

9./10. Mai: Cameron mit absoluter Mehrheit. Überraschend klarer Sieg der Konservativen in Großbritannien. Parteichefs von Labour, Ukip und Liberalen treten zurück

Großbritannien befindet sich gemäß Industrieproduktionsindex mittlerweile auf dem armseligen Produktionsniveau von 1991, der Rückgang des britischen Anteils am Welthandel seit 2007 beträgt rund sechs Prozent, der Anstieg der Gesamtverschuldung innerhalb der vergangenen fünf Jahre hat sich mehr als verdoppelt. Ein Land, das einen Produktivitätsrückgang dieses Ausmaßes zulässt und auf Immobilienblasen und die Heilungskräfte des Finanzzirkus setzt, hat die „Fundamente einer besseren Zukunft“ bereits verspielt.

Irmgard Schulz

Telekom half schnell

9./10. Mai: Kabel gekappt – Viele Ni­en­dor­fer ohne Internet

Auch ich war von dem beschriebenen Ausfall betroffen, kann aber die Kritik von Herrn Müller-Sönksen nicht nachvollziehen: Ich habe auch schon erheblich unter Problemen mit Telekommunikationsanbietern gelitten, bin aber noch nie so gut informiert und unterstützt worden wie am Freitag und Sonnabend durch die verschiedenen Kolleginnen und Kollegen der Telekom. Der entstandene Schaden war wohl nicht durch die Telekom ausgelöst worden und war zudem in seinem Umfang offensichtlich schwer absehbar. Freitagabend war wieder alles in Ordnung.

Peter Mewes

Raser-Autos konfiszieren

8. Mai: Rennstrecke Jungfernstieg. An den Wochenenden sorgen feiernde Jugendliche häufig für Polizeieinsätze

Schon lange warte ich auf eine Änderung seitens Polizei oder Politik bezüglich des Fehlverhaltens von Autofahrern. Warum sind wir in Deutschland bloß so zögerlich im Umgang mit Verkehrs-Rowdys? In Dänemark wird bei Geschwindigkeitsübertretungen von 30 km/h das Auto konfisziert, verkauft, und der Erlös geht an den Staat, der damit die Straßen saniert oder ähnliche Projekte finanziert. Würden wir ähnlich vorgehen, wäre für die meisten unserer Mitmenschen das Leben angenehmer. Lärm und Angst vor unberechenbaren Autounfällen würden wegfallen, und solch ein hartes Durchgreifen seitens der Justiz würde sicherlich dazu beitragen, dass sich auch die „ Automachos“ vielleicht doppelt überlegen würden, ob ihnen der kurzfristige Kick den Verlust des Autos wert sein würde.

Ilse Oetken

Geld zum Fenster raus

8. Mai: Rad­weg­posse in der Ha­fenCity kostet 450.000 Euro

Es kann doch nicht sein und muss endlich ein Ende haben, dass Behördenstellen in Hamburg derart aberwitzige Maßnahmen ausführen und das Geld mit offenen Händen zum Fenster rauswerfen. Wann wird derartigen Handlungsweisen endlich durch ein Gesetz Einhalt geboten, nachdem die Verantwortlichen strafrechtlich und zivilrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden? Wenn die Verantwortlichen meinen, zu viel Geld in ihrem Etat zu haben, so sollte dies meiner Meinung nach für Maßnahmen ausgegeben werden, die der Bildung, Erziehung oder Sicherheit dienen.

Rupprecht Schaper

Die beste Stadtreparatur

8. Mai: Hamburg bekommt ein neues Gymnasium. Immer mehr Anmeldungen: Schulen platzen aus allen Nähten. Im Sommer 2016 startet Angebot an der Struenseestraße in Altona

Ich freue mich, dass es jetzt langsam mit der Neugestaltung der Königstraße beginnt. Das geplante Gymnasium knüpft an eine Bildungstradition wieder an und steht auf dem Grundstück des alten Christianeums, welches in der NS-Zeit abgebrochen wurde. Eine zusätzliche neue Wohnbebauung entlang der Königstraße würde der ehemaligen Mitte ihre verlorene Urbanität zurückgeben und wäre Stadtreparatur im besten Sinne.

Martin Wendt