Mehr Waggons einsetzen

23. April: Streik und Bombe legen Zug­ver­kehr lahm

In den Stoßzeiten ist es auch normalerweise oft schwierig, in Hammerbrook in eine S-Bahn zu steigen, da die Züge bereits randvoll mit Fahrgästen ankommen. Wenn nun, dank Streikfahrplan, nur noch jede vierte Bahn kommt, dann kann das nicht passen. Dann darf man zusehen, wie gelegentlich ein überfüllter Zug kommt und irgendwann weiterfährt, nachdem es endlich geklappt hat, trotz der verzweifelt Wartenden die Türen zu schließen. Warum also fährt der HVV auch dann nur mit sechs Wagen und nicht mit neun?

Tim Berndt

Berührende Schicksale

23. April: Serie: Wer sind die Menschen, die nach Hamburg flüchten?

Die geschilderten Einzelschicksale berühren jeden mitdenkenden Menschen, die Flüchtlingswelle selber macht sprachlos. Die Entwicklungshilfe sollte bei jenen afrikanischen Ländern eingestellt werden, aus denen die meisten Menschen flüchten, und die Gelder sollten lieber hier der entsprechenden Hilfe zur Verfügung gestellt werden. Es scheint doch, dass die Entwicklungshilfe in den besagten Ländern versickert und den Menschen nichts bringt.

Klaus-Peter Müller

Fährverkehr einrichten

22. April: EU nimmt Kampf gegen Schleuser auf. Krisengipfel soll Zehn-Punkte-Plan verabschieden

Ich kann nicht verstehen, warum man nicht einfach reguläre Fährlinien einrichtet. Die Flüchtenden bekommen eine sichere Passage auf hochseetauglichen Schiffen, ohne weit überteuerte Preise bezahlen zu müssen. Die Schleuser haben keine Geschäftsgrundlage mehr, die Seenotrettung muss nicht verstärkt werden, und die EU behält die Kontrolle über den ganzen Ablauf – auch über die eventuelle Rückreise nach einem beschleunigten Asylverfahren, das dann in vielen Fällen einfacher zu lösen ist, weil so mehr Flüchtlinge ihre Papiere retten können.

Tom Schoeps

Beide Seiten haben recht

Objektiv betrachtet haben sowohl die Befürworter als auch die Gegner einer intensiven Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer leider recht. Wenn man die Boote schon dicht vor der afrikanischen Küste abfängt, spielt man vermehrt in die Hände der Schlepper. Wenn man dies nicht tut, ertrinken Hunderte auf dem Weg übers Meer. Eines ist dabei sicher: Den Schleppern ist dies vollkommen egal, ebenso wie es den Behörden in denjenigen Ländern, in denen die Schlepperorganisationen aktiv sind, vollkommen egal ist. Die Profite aus diesem Menschenhandel sind gewaltig. Ein einziges Dilemma. Wir zahlen jetzt den Preis für eine seit Jahrzehnten verfehlte Migrations- und Asylpolitik. Migration kann man eben nicht über ein Asylrecht steuern und schon gar nicht, wenn es kein EU-einheitliches ist. Jetzt einfach nur die Schleusen zu öffnen, wird jedenfalls keine Lösung bringen. Es wäre absehbar, dass bei der dann immer unkon-trollierteren Zuwanderung der Widerstand der betroffenen Bevölkerung weiter wachsen wird. Was wäre also zu tun? Asyl nur denjenigen gewähren, die des Asyls bedürfen. Alle anderen, die den Kriterien von EU-einheitlichen Einwanderungsregeln nicht entsprechen, müssten Europa wieder verlassen.

Klaus Steffen

Auf Profit verzichten

22. April: ,Wachstum für alle ist un­mög­lich.‘ Dennis Meadows, Frank Otto und Jakob von Uexküll im Gespräch mit dem Abendblatt

„Steuert die Weltwirtschaft auf einen Kollaps zu?“ Ja, das tut sie. Die Gründe dafür sind seit Jahren bekannt und auch, was man dagegen tun könnte. Die Profiteure dieser Art von Wirtschaft wollen aber weder auf Profite noch auf Macht verzichten, was für die Rettung der Welt aber unverzichtbar wäre. Deshalb lassen sie durch ihre Denkfabriken Nebelkerzen zünden mittels bestellter Gutachten. Außerdem besitzen sie einen Großteil der Massenmedien oder haben großen Einfluss auf die Berichterstattung. Ein ganz wesentliches Problem, das das Umdenken und Umsetzen wissenschaftlicher Erkenntnisse verhindert, ist die Politik: Solange es Politikern wichtiger ist, die Interessen von Konzernen und Reichen zu wahren, statt ihren eigentlichen Verpflichtungen nachzukommen, nämlich dem Allgemeinwohl zu dienen, steuern große Teile der Erdbevölkerung auf eine Katastrophe zu.

Michael Wolff

Lösungsansätze fehlen

Dennis Meadows und seine Gesprächspartner zählen nur Probleme über Probleme auf. Ich lese keinen einzigen Lösungsansatz. Außer vielleicht die Beruhigungspille, mit Bildung die Geburtenraten zu senken. Realistisch müssen wir doch zunächst einmal zur Kenntnis nehmen, dass es keine Weltregierung gibt, die ab morgen das Wachstum verbietet und den bald drei Milliarden Menschen in Afrika und China den Traum vom Wohlstand austreibt. Mit Kritiken an Öl und Fracking kommt man einer Lösung nicht näher. Kernthema bleibt das Bevölkerungswachstum, nicht das immer wieder verteufelte Wirtschaftswachstum. Zu meiner Schulzeit gab es drei Milliarden Menschen auf der Erde, heute sieben Milliarden.

Dieter Brandes

Aus dem Zuhause gerissen

16. April: Neue Hoffnung für das Kin­der­heim auf Nord­strand

Auf Nordstrand werden die Heimbewohner vom St.-Franziskus-Kinderheim bereits aus ihrem Zuhause gerissen, obwohl noch kein Schließungstermin feststeht. Die Kinder und Jugendlichen auf Nordstrand wollen bleiben und das Erzbistum Hamburg und Dr. Krüger, der die Immobilie übernehmen möchte, stehen bereits im Dialog. Ein Skandal, wie mit den Heimbewohnern umgegangen wird. Die armen Kinder, die jetzt ihre Heimat verlieren sollen: Haben sie wirklich keine Lobby? Ich hoffe, dass sich noch viele dem Protest anschließen und dass das Kinderheim auf Nordstrand erhalten bleibt, damit die Kinder in ihrem vertrauten Umfeld leben können.

Gudrun Pöthau