Konzept für Integration

15. April: ,Ein Schatten ist auf unsere Stadt gefallen‘ – 17-Jähriger ersticht Mitschüler

Unfassbar ist, dass Herr Scholz meint, sich eine solche Tat angeblich nicht vorstellen zu können. Als ich von der Tat in der Überschrift „an einer Hamburger Schule“ las, fielen mir sofort die Stadtteile Harburg, Wilhelmsburg und Billstedt ein. Derartige Schlagzeilen werden leider noch zunehmen, auch wenn unsere Politiker meinen, derartige Taten seien unfassbar. Eine erfolgreiche Integration erfordert ein umfangreiches Konzept und nicht nur „intensives Deutschpauken“ für die Jüngeren und einen Geldtopf zur Verfügung zu stellen! Diese Menschen kommen in eine für sie völlig neue Welt. Wenn man sie ernsthaft integrieren will, müssen sie ab ihrem Eintreffen für einen längeren Zeitraum persönlich und eng betreut werden. Bei dem angeblich starken und leider oft nur verbalen sozialen Engagement unserer Politiker müsste dies doch eigentlich für ein reiches Land wie Deutschland ein Klacks sein. Alles andere wäre wirklich unfassbar.

Erhard Huth

DRK-Team hilft bei Einsätzen

16. April: Strebsam, unauffällig – und nun ein Mörder

Sie weisen darauf hin, dass die Schüler und Lehrer bei dem tragischen Vorfall in Wilhelmsburg von Experten des „städtischen Kriseninterventionsteams“ betreut worden sind. Das Kriseninterventionsteam ist aber eine Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und nicht der Polizei. Auf dem Foto Ihres Artikels kann man auf dem Ärmel der Jacke des KIT-Leiters (KIT = Kriseninterventionsteam) übrigens das DRK-Abzeichen erkennen. Dieser Hinweis ist mir deshalb so wichtig, weil das DRK-Kriseninterventionsteam zwar ständig für Einsätze wie in Wilhelmsburg zur Verfügung steht, aber ausschließlich aus Spenden und Eigenmitteln des DRK-Kreisverbandes Harburg finanziert wird. Schulung, Fortbildung, Supervision, Einsatzfahrzeuge, Ausrüstung usw. des Kriseninterventionsteams sind sehr aufwendig. Bei mehr als 300 Einsätzen im Jahr stellt diese DRK-Gruppe ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis.

Harald Krüger, Vorstand DRK,
Kreisverband ­Hamburg-Harburg

Familiennah unterbringen

16. April: Feuer im Flüchtlingsheim: Es war Brandstiftung

Die jüngsten Ausgaben des Hamburger Abendblatts zeigen in dramatischer Form die derzeitige Situation hinsichtlich der Flüchtlingsunterbringung. Schlägereien, Brände und Kriminalität, Polizeieinsätze. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Lage noch weiter zuspitzen wird. Eine wesentliche Problemlösung sehe ich in der privaten Unterbringung und Betreuung der hier gestrandeten hilfesuchenden Menschen. Es gab in den letzten Monaten immer wieder große Demonstrationen von Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich für ein weltoffenes, tolerantes sowie buntes Deutschland einsetzten. Gerade in diesen Bevölkerungskreisen sehe ich das Potenzial, die Flüchtlingsscharen menschenwürdig und familiennah unterzubringen. Ein Zimmer kann sicher dafür geräumt werden. Die Bereitschaft zur unmittelbaren Hilfeleistung unterstelle ich einfach.

Hans-Wilhelm Stehnken

Noch nicht mal eine Antwort

14. April: Regierung startet Dialog mit Bürgern

Man muss sich schon fragen, von welchen Themen diese Regierung ablenken möchte, wenn sie nun in den Dialog mit Bürgern eintreten will. Ich habe vor Wochen Kontakt mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgenommen, um etwas über die geplante „Reform“ des Betriebsrentengesetzes zu erfahren. Die Teilnahme an einem Seminar zum Thema wurde abgelehnt. Die Bitte um schriftliches Material nicht einmal beantwortet. Das zum Bürgerdialog, an dem sich angeblich alle Bundesministerien beteiligen sollen.

Reinhard Drönner

Hoffnung auf Umdenken

16. April: ,Die Frage von Schuld und ­Ehre‘ – Frankenfelds Welt

Wir haben Freunde mit armenischen Wurzeln, daher ein besonderer Dank, dass Sie dem Schicksal des kleinen geschundenen christlichen Volkes der Armenier im Kaukasus viel Beachtung schenken. Das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr, insbesondere wenn man bedenkt, wie „zurückhaltend“ viele Politiker mit diesem Thema aus „Rücksicht“ auf die offizielle Türkei umgehen. Hoffnung macht aber, dass bei immer mehr Türken ein Umdenken einsetzt – natürlich ist die heutige Türkei nicht schuld an den damaligen Gräueltaten, aber selbstverständlich trägt sie Verantwortung für Aufarbeitung und Aussöhnung.

Horst Mahl

Erziehung selbst gestalten

15. April: Zweifel am Betreuungsgeld

Mit den massiven Streiks des Erziehungspersonals bekommen die Eltern zu spüren, dass Zuverlässigkeit nicht vorrangiges Ziel einer Professionalisierung der Kindererziehung ist. Wer es bisher noch nicht gemerkt hat: Der Paradigmenwechsel in der Jugendpolitik hat nicht so sehr das Wohl der Kinder, sondern in erster Linie arbeitsmarktpolitische und emanzipatorische Ziele. Ich hoffe, dass unser Verfassungsgericht den Eltern, die ihre ein- und zweijährigen Kinder verlässlich selbst erziehen wollen, nicht aus formalen Gründen das vergleichsweise geringe Betreuungsgeld streicht. Materielle Gründe sind an den Haaren herbeigezogen und stehen im Konflikt mit dem Grundrecht von Eltern, Kindererziehung selbst zu gestalten.

Jürgen Schmidt

Aprilscherz-Werke

17. April: Große Kunst für den Augen-Blick

„Bock auf Bismarck“ und die Installation „To Be in Limbo“ hat m. E. nichts mit Kunst zu tun. Bei allem Respekt gegenüber den Künstlern, aber fällt ihnen nichts anderes mehr ein? Für mich ist die Steinbockskulptur eine Respektlosigkeit gegenüber dem Wirken des Reichskanzlers, ebenso der schwebende Felsbrocken in St. Katharinen. Für einen Aprilscherz ist es wohl zu spät!

Ingrid Kallbach