Kindgerecht ausbilden

8. April: ,Es geht uns nicht nur ums Geld.‘ Erzieher beklagen Arbeitsbedingungen und mangelnde Anerkennung

Natürlich werden Erzieherinnen schlecht bezahlt – häufig allerdings deswegen, weil sie Teilzeit arbeiten. Verlässliche, immer gleiche Ganztagsbetreuer würden auch den Kindern guttun. Und dem Träger, der die Betreuung von 16 unter Dreijährigen durch nur eine Erzieherin zulässt, sollte die Zulassung zum Kita-Gutscheinsystem entzogen werden. Aber auch abseits dieser Extremfälle wird der Betreuerschlüssel in Hamburg – insbesondere bei den Kleinsten – den Kindern und den Erziehern nicht gerecht. Zur Qualität des Baulichen: Hamburg hat für die unter Dreijährigen einen Standard von drei Quadratmetern pro Kind; Fachleute wissen, gebraucht werden sechs. Zu viele Kinder auf zu wenig Raum fördert u. a. Verhaltensauffälligkeiten und Infektneigung. Die Qualität der Ausbildung von Lehrern und Erziehern gleichzusetzen – und damit die Bezahlung –, ist im jetzigen Zustand unsinnig. Die Qualität und Quantität der Ausbildung ist auf allen Ebenen vom Erzieher bis zum Studienrat nicht vergleichbar, aber immer unzureichend kindgerecht. Ziel muss sein, alle Pädagogen dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechend auszubilden – dann können sie auch vergleichbar bezahlt werden. In der Regel überhaupt nicht vorhanden ist eine Ausbildung für die unter Dreijährigen. Für sie bedeutet quantitativ und qualitativ schlechte Betreuung verlorene Lern- und Entwicklungszeit. Mehr Geld würde die Erzieher zufriedener machen, löst aber die Probleme überhaupt nicht.

Dr. Ursula Augener

Zu lange verhandelt

9. April: Dasselbe in Grün

Sowohl Grüne als auch SPD hatten vor der Wahl gesagt, sie wären zu einer Koalition bereit. Beide Parteien hätten sehr viele Übereinstimmungen und gemeinsame Interessen. Nun stellte der erstaunte Wähler fest, dass seit der Wahl Wochen vergangen sind, in denen zwei Parteien vor sich hin verhandelten, als ob es da draußen kein Hamburg gäbe, das regiert werden müsste. „Immer schön sutsche“, wie der Hamburger sagt. Wenn diese „Gemütlich-Beamten“ womöglich eines Tages eine Olympiade stemmen müssten, wird mir jetzt schon schwummerig.

Thomas Quast

Ziele an Garderobe abgegeben

Die Grünen haben mit diesem Koalitionsvertrag ihre früheren politischen Ziele weitgehend an der Rathausgarderobe abgegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die grüne Parteibasis dies widerspruchslos hinnimmt. Zugespitzt formuliert: Die Grünen spielen in der Hamburger Regierungspolitik eine vergleichbare Rolle wie der HSV in der Fußball-Bundesliga.

Joachim Sack

Lkw sind Gefahrenquelle

9. April: Fischlaster rammt Mauer – 15 Kilometer Stau auf der A 7

In nahezu jeden Unfall auf der Autobahn sind Lkw verwickelt und/oder haben sie sogar maßgeblich verursacht. Sie fahren zu dicht auf, drängeln und sind i. d. R. deutlich zu schnell. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote und Abstandsvorgaben werden ignoriert und nur als unverbindliche Empfehlung wahrgenommen. Fahren Sie einmal die A 7 durch die Kasseler Berge, dann erleben Sie die komplette Palette der Lkw-Verkehrsverstöße. Für mich als Vielfahrer (70.000 km/Jahr) ist das mehr als nervenaufreibend, gerade in den Abendstunden, wenn es noch schlimmer wird, da dann scheinbar auch keine Polizei auf den Autobahnen unterwegs ist. Und dann sagt die örtliche Polizeisprecherin, dass es vielleicht nur ein dummer Zufall war. Befremdlich, realitätsfern und erschreckend diese Einstellung. Empfehlung an die Dame: einfach mal raus auf die Fernstraßen.

Hans-Jürgen Wörner

Beschwerden unerwünscht

10. April: 112 – Hilfesuchende landen in Warteschleife

Das passt. Vor etwa fünf Wochen stürzt eine alte Dame, 83 Jahre. Der erste Verdacht: Schlaganfall. Bestätigt sich nicht, aber dafür leichter Schädelbruch und Hirnblutungen. Die 112 wird um Hilfe gebeten, nimmt die Frau aber nicht mit, weil sie wohl nicht wollte. Einige Stunden später kommt derselbe Einsatzwagen, weil die 112 erneut gerufen wurde, und nimmt die alte Dame mit ins Krankenhaus. Ich habe an die Feuerwehr eine Beschwerde geschrieben. Auf eine Antwort warte ich heute noch. Wegducken, aussitzen – wie kann sich jemand anmaßen, sich über die Feuerwehr zu beschweren? Ein Vorfall, der mir zu denken gibt.

Wolfgang Rodemann

Freundlichkeit hilft weiter

8. April: Was die deutschen Autofahrer am häufigsten stört

Tatsächlich zähle auch ich deutsche Autofahrer zu den unfreundlichsten der Welt: rechthaberisch, meckerig, ja rachsüchtig und unhöflich. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich bin in circa 50 Ländern in Europa, Amerika, Afrika und Asien mit eigenem Fahrzeug – meistens Motorrad und z. T. öffentlichen Verkehrsmitteln, unterwegs gewesen. Wenn einer in der Einbahnstraße entgegenkommt, macht der andere Platz, so dass beide aneinander vorbeikommen. Nirgendwo habe ich erlebt, dass dem anderen ein „Vogel“ gezeigt wird, weil er/sie sich angeblich falsch verhalten hat. Ich versuche, jeden rein-, raus-, wegfahren und überholen zu lassen, der meint, er möchte gern schneller sein. Meistens geht es nur um Sekunden. Und wenn dann noch jemand die Hand zum Dank hochhält, können beide lächeln.

Gunther Niemann

Nur Kaninchen kuscheln

9. April: Witz des Tages

Ihr Witz wird sicher auch von Schulkindern gelesen, daher erlauben Sie mir folgenden Hinweis: Hasen gehen in keinen Bau, weder auf der Flucht noch zum „Kuscheln“. Das machen nur Kaninchen. Hasen leben (und lieben) ausschließlich oberirdisch, kleine Hasen liegen in einer Mulde. Bei ihrer Geburt haben Hasen aus diesem Grunde auch schon ihr Fell und können sehen, im Gegensatz zu den Kaninchen.

Heinz O. Stümper