An das Gute glauben

4./5./6. April: Atom­ver­trag mit Iran: Israel sieht sich in seiner Existenz bedroht

Zweifelsfrei ist wohl, dass die Mehrheit der Menschen auf Erden Frieden wünscht. Dieser Gedanke sollte alle Politiker und Verantwortlichen leiten. Der Weg dorthin kann nur aus Kompromissen bestehen, die letztlich die Staaten und deren Bürger näher zusammenrücken lassen. Jeder, der sich dieser Idee mit Zweifeln, Ängsten vor dem eigenen Machtverlust oder bösartigen Vermutungen entgegenstellt, hat es nicht verdient, die Geschicke eines Landes zu lenken. Damit werden die Hoffnungen auf friedliche Einigungen weltweit torpediert. Ohne den Glauben an das Gute im Menschen kann es keinen Frieden geben.

Christiane Mielck-Retzdorff

Grundlegend etwas ändern

1. April: Deutschland will Kampfdrohnen anschaffen. Ministerin von der Leyen: Gemeinsames Projekt mit Frankreich und Italien

Die Probleme bei der Bundeswehr mit der Beschaffung von Waffen und Fahrzeugen scheinen wohl doch ein ernstes Thema zu sein. Frau von der Leyen lässt sich vom Rüstungsboard informieren. Hier stellen die Herren Staatssekretäre und Abteilungsleiter fest: Es wird alles teurer und kommt mit Verspätung. Die Verantwortlichen für die Beschaffung und die Vertragsgestalter mit der Industrie stellen selber fest, was alles in ihrem Bereich aus dem Ruder läuft. Konsequenzen? Keine! Undenkbar in der freien Wirtschaft. Die Industrie, meist namhafte Unternehmen, ist sicherlich über Verträge mit unendlichen Nachforderungsmöglichkeiten sehr glücklich. Airbus baut sehr erfolgreich Flugzeuge und hat die Auftragsbücher für die zivile Luftfahrt voll. Mit dem Eurofighter gibt es jedoch erhebliche Pro­bleme. Komisch!? Das Gewehr G36 schießt nicht so gut und genau. Da wir nur noch so wenige Soldaten haben, hat man es erst jetzt gemerkt. Es wurde wohl kaum benutzt. Die 150.000 Stück kann man ja einschmelzen und für den Bau der Drohne verwenden. Hoffentlich gelingt es, jetzt etwas zu kaufen, was auch fliegt – eine Kampfdrohne, die nicht für Tötungsaktionen beschafft wird, sondern anders eingesetzt werden soll. Wenn sie nicht bewaffnet ist und nur kleine Probleme hat, bietet sich eventuell eine Zusammenarbeit mit Amazon zur Paketauslieferung an. Ich glaube, hier muss mal ­jemand scharf durchgreifen und grundlegend etwas ändern.

Günther Papendick

Aus Atomdesaster lernen

2. April: Strenge Regeln, aber kein ­Verbot von Fracking

Wenn die Regierung schon leichtfertig diverse Ausnahmegenehmigungen erteilen will, dann sollte sie sich von den besten europäischen Anwälten ein hieb- und stichfestes Papier erarbeiten lassen, mit dem die Frackingfirmen für alle eventuellen Schäden aufkommen müssen, die durch Fracking entstehen. Außerdem liegt die Beweislast, dass sie kein Verschulden trifft, bei ihnen! Nur so lässt sich vielleicht großer Schaden abwenden. Man muss aus dem Atomdesaster lernen. Hier will die Atomindus­trie die Kosten für Rückbau und Atommüllentsorgung – nach satten Gewinnen – dem Steuerzahler aufbürden. So etwas darf sich nie wiederholen. Auch eine Regierung muss lernen.

Hellmut Bein

Nicht nur ein Problem

2. April: Universität brüskiert Studenten

Als Absolventin des Studiengangs Gesundheitswissenschaften Lehramt an der Oberstufe beruflicher Schulen fühle ich mit den Studenten. Die Situation am Fachbereich ist mit nur einer Professorin ohnehin seit Langem angespannt. Wer Kritik äußert, darf auch gerne mal ein Seminar mehrfach belegen, weil Scheine verweigert werden – und das nicht aufgrund von mangelnder Leistung. Mehrere Kommilitonen aus meinem Jahrgang haben wegen solcher Vorkommnisse länger studiert, als notwendig gewesen wäre. Von wertschätzendem Umgang oder gar Fürsorge gegenüber den Studenten konnte kaum die Rede sein. Die aktuelle Situation passt also nach meiner persönlichen Erfahrung voll in dieses Bild und bedarf daher grundsätzlicher Verbesserung. Ich wünsche den Studenten der Gesundheitswissenschaften, dass nun endlich der Dekan oder andere Entscheidungsträger der Universität entsprechende Regelungen finden.

Joana Wackernagel

Ein dicker Hund

2. April: Hunde dürfen trotz Beschlusses nicht ohne Leine laufen

Dass ein von gewählten Volksvertretern nach demokratischen Spielregeln erarbeiteter Beschluss vom Bezirksamt nicht umgesetzt wird, ist schon ein dicker Hund. Dies mit sich häufenden Beschwerden gegen Hunde und ihre Halter zu begründen, scheint vorgeschoben. Die Aussage widerspricht einer öffentlichen Mitteilungsdruck­sache der Bezirksversammlung Altona vom 6.1.2015, in der über Kon­trollen der Polizei bezüglich der Einhaltung der Hundeverordnung berichtet wurde. Die wenigen Verstöße wurden meist mit Verwarnungen geahndet und wegen ihrer Geringfügigkeit nicht weiterverfolgt. In derselben Drucksache wurde für die Umsetzung des BV-Beschlusses im Übrigen als Zeitschiene das erste Quartal 2015 angegeben. Da kann einem schon der Gedanke kommen, dass im Altonaer Rathaus Hundegegner das Sagen haben, die eine artgemäße Haltung von Hunden – nachgewiesen mit einer Prüfung, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht – mit allen Mitteln verhindern wollen.

Jule Thumser,

1. Vorsitzende Hunde-­Lobby e. V.

Wenig Fleisch, viel Gemüse

30. März: Mutti schlägt die Sterne­küche

Die Kochkunst unserer Mütter war teilweise okay, nur die Erkenntnisse über gesundes Kochen sind immer weiter fortgeschritten. Für mich heißt das: wenig Fleisch, gerne Fisch, Gemüse im Wok gegart, der zu Mamas Zeiten noch unbekannt war. Dafür hat Mama viel mit sogenannten Mehlschwitzen angedickt, schrecklich. Die erwähnten Tütenbeimischungen sind beliebt bei Berufstätigen, die bemüht sind, schnell das Essen aufzutischen. All das hat sich leider verändert, man kocht anders, die Zeit fehlt. Und schaut man in die Regale und Tiefkühltruhen: Fertiggerichte in allen Geschmacksrichtungen.

Inge Nolting