Erste Hilfe ist wichtig für jeden

28./29. März: Airbus-Tragödie: Co- ­Pilot war am Flugtag krankgeschrieben

Mit tiefer Betroffenheit habe ich den Absturz des Fluges Germanwings 4U 9525 vernommen, weil ich selbst als Flugbegleiter, Purser (Verantwortlicher der Kabine in enger Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem Cockpit und Kabinenpersonal) und Medical Instructor (Ausbildung im Erste-Hilfe-Sektor für Flugbegleitung und Cockpit) vor und während meines Studiums im Einsatz tätig gewesen bin und mir zunehmend auffiel, dass immer mehr Piloten bei der Fluggesellschaft eingestellt wurden, die eine gewisse Unreife oder unsicheres Verhalten an den Tag legten. Oft dachte ich, ob das mal alles gut geht in einem Notfall oder ob einige Piloten nicht selber professioneller Hilfe bedürften. Ich habe mich aufgrund meiner Erfahrungen entschieden, aus der Fliegerei auszusteigen. Schon vor Jahren habe ich dafür plädiert, dass ein Pilot niemals allein im Cockpit sein darf. Ich habe dies aus medizinischer (Erste Hilfe) Sicht betrachtet. Denn für mich bedürfen auch Menschen, die Suizidhandlungen in Erwägung ziehen, Erster Hilfe, die keinen Aufschub duldet. In tiefem Gedenken an die Opfer und deren Angehörige – ein ehemaliger mitfühlender Flugbegleiter (Flight Attendant).

Matthias Leufgen

Kluft spaltet Gesellschaft

27. März: ,Olaf, rück die Kohle raus‘

Volles Verständnis habe ich einerseits für die schlecht bezahlten Pädagogen. Andererseits lesen wir in derselben Ausgabe auch, dass die Kommunen wieder ins Minus rutschen. Die Bevölkerung spaltet sich immer mehr in Berufsgruppen, die gewerkschaftlich organisiert sind, und die, die zugucken müssen, wenn ihre Steuergelder wieder großzügig verteilt werden. Das spaltet auf Dauer noch mehr die Gesellschaft.

Lars Bollerson

Menschlich verwerflich

23. März: Der Leserbotschafter – Auto einer Behinderten weg

Die Hamburger Politik, die Behörden, die Verantwortlichen sind in jeder Beziehung behindertenfeindlich. Ein jahrelanger Kampf mit den Behörden zwecks Ausstellung einer Behinderten-Parkberechtigung aG – Schwerbehinderung 100 Prozent, Pflegestufe 2 – wurde nach monatelanger Wartezeit mit diversen Paragrafen erneut abgewiesen. Man muss erst „querschnittsgelähmt, doppeloberschenkelamputiert, doppelunterschenkelamputiert oder hüftexartikuliert sein“ ... Ein kleiner Lichtblick in dieser schweren Situation, insbesondere für pflegende Angehörige, ist die bürgernahe Polizeistation, die gegebenenfalls vor Ort anders reagiert als die Polizeidirektion laut Bericht, denn die Beamten können sich ein reales Bild vom Zustand des Behinderten machen und menschlich reagieren. Die Herren in den Direktionen haben oftmals den Bezug zur Wirklichkeit verloren. Das Abschleppen eines Autos von behinderten Personen, auch wenn es Vorschriftsdiskrepanzen gibt, ist ­absolut inakzeptabel und menschlich verwerflich.

Eleonore und Klaus Hellberg

Verstärkt aufklären

26. März: 250 Jahre Patrioten: Ein Fest für Hamburg

Die in Hamburg seit 250 Jahren tätige Patriotische Gesellschaft, 1765 gegründet unter dem Namen „Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe“, hat sich als private wissenschaftliche Vereinigung, ebenso wie die 1690 gegründete Mathematische Gesellschaft (ab 1790 unter „Gesellschaft zur Verbreitung der Mathematischen Wissenschaften“) mit den entsprechenden Aktivitäten über Hamburg hinaus verdient gemacht. Hier aus dem Namen eine „rechte“ Gesinnung herzuleiten, ist völlig absurd, aber leider dem (auch von den 68ern begründeten) Zeitgeist geschuldet, der alles, was nur im Entferntesten „nationalen Anstrich“ hat, verteufelt, mit Hinweis auf unsere jüngere Geschichte. Ich hatte gehofft, dass dies – auch durch Ereignisse wie die „Sommermärchen“ im Fußball – überwunden ist. Ich kann hier nur zu verstärkter Aufklärung raten, dass ein patriotisch klingender Name keine nationalistische Bedeutung hat.

Dr. Jürgen Koch

Belanglose Architektur

27. März: Porzellan-Turm für die ­HafenCity

Was Professor Jörn Walter und Co. an diesem Entwurf als „überragende gestalterische Qualität“ ausmachen, entzieht sich dem Normalbürger. Ein weiterer – schon vielfach ähnlich gesehener – Büroturm entsteht und wird mit 70 Metern Höhe klotzig die Hamburger Skyline dominieren. Hamburg wird unter der Ridigität des amtierenden Oberbaudirektors immer langweiliger, verwechselbarer. Schade!

Michael Björnson, Fotograf