Drei Piloten ins Cockpit

26. März: Entsetzen über Airbus-Absturz. Ursache unklar, Stimmrekorder wird ausgewertet

Die Meldungen über die Auswertung des Stimmrekorders geben Anlass zu ernster Besorgnis. Es scheint nach der Air Malaysia-Maschine der zweite Fall eines auffälligen Pilotenverhaltens zu werden. Noch bleiben weitere Untersuchungen abzuwarten, ob es sich bei dem allein im Cockpit befindlichen Piloten um ein gesundheitliches oder technisches Problem gehandelt hat, aber ein Pilot allein im Cockpit muss als Risikofaktor angesehen werden. Wenn aber der Risikofaktor Mensch größer ist als bisher bei der Automatisierung der Flugzeugsteuerung angenommen, dann stellt sich die Frage nach dem Zwei-Piloten-Cockpit. Es gibt viele Arbeitsprozesse, bei denen ein uneingeschränktes Vier-Augen-Prinzip vorgeschrieben ist: Dort darf die Steuerung eines Prozesses aus Sicherheitsgründen niemals nur einer Person überlassen sein. Mir scheint, dass die Zivilfliegerei auch zu diesen Risikoprozessen gehört. Bei dem Zwei-Piloten-Cockpit ist ein solches Vier-Augen-Prinzip nicht sichergestellt. Es muss gewährleistet sein, dass zu jeder Zeit immer zwei Piloten im Cockpit anwesend sind, zur gegenseitigen Unterstützung und Kontrolle. Aus dem Zwei-Piloten-Cockpit muss ein Drei-Piloten-Cockpit werden. Das macht das Fliegen zwar teurer, aber das sollte uns der Gewinn an Sicherheit wert sein.

Klaus D. Lutzenberger

„Tolle“ Erhöhung

26. März: Mehr Kin­der­geld im Monat: 2015 rück­wir­kend vier, 2016 zwei Euro

Meine Güte, da können die Familien ja richtig große Sprünge machen mit der „tollen“ Erhöhung. Aber Hauptsache, die Diäten steigen um Hunderte Euro.

Danica Hubrich

Verbraucher soll entscheiden

26. März: Damit es Tieren besser geht. Neues wissenschaftliches Gutachten zur Tierhaltung

Solange Stallhaltung und Antibiotika-Einsatz wirtschaftlich gefördert werden, wird sich nichts ändern. Hinzu kommt der wirtschaftliche Druck, dem Landwirte ausgesetzt sind. Förderlicher könnte vielleicht eine Kennzeichnungspflicht wie bei den Eiern sein: Stallhaltung oder Freilandhaltung bei Fleisch und Milch, so dass der Verbraucher mit entscheiden kann, was ihm lieber ist. Auch wenn Bürsten und Ketten im Stall für Abwechslung sorgen können, dem Rind und Schwein sind die Weide und frische Luft sicherlich lieber. Daneben könnte mit der Freilandhaltung auch das Problem der Überdüngung auf hofnahen Flächen vermieden werden. Letztlich zeigt auch diese Studie, wie weit sich auch Wissenschaftler von der Natur entfernen, indem sie die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Anpassung der Tiere an Technik und Massenproduktion zu optimieren und gesellschaftsfähig zu machen versuchen.

Rüdiger Ramm

Euro-Crash ist unvermeidbar

24. März: Alexis Tsipras im Kanzleramt. ,Wir müssen uns besser verstehen‘

Griechenland ist bankrott. Der Euro ist zur Bankrottwährung geworden und Deutschland wird demnächst auch bankrott sein, wenn die irrsinnige Euro-Rettung, die jeder Vernunft widerspricht, fortgesetzt wird. Die Euro-Fanatiker Merkel, Schäuble und Genossen klammern sich doch nur deswegen an den Euro, weil bei dessen Scheitern allen Bürgern klar wird, dass sie mit der sogenannten Euro-Rettung total Schiffbruch erlitten und Deutschland Schulden in Billionenhöhe aufgehalst haben. Jedes weitere Hinauszögern des Euro-Crashs, der unvermeidbar ist, erhöht nur diese Schulden.

Herbert Gaiser

Biorhythmus wird gestört

24. März: Ach, du liebe Sommerzeit!

Wenn 73 Prozent der Deutschen die Sommerzeit ablehnen, dann wird zweimal im Jahr bei den Zeitumstellungen jedem einzelnen dieser 73 Prozent wieder bewusst, dass die Politiker absolut nicht in unserem Sinne entscheiden. Warum gibt es die Sommerzeit noch? Weder wird Energie gespart noch unterstützt sie das Wohlbefinden. Viele klagen nach den Zeitumstellungen über eine Störung des Biorhythmus. Die Einführung der Zeitumstellungen war eine politische Entscheidung, genauso sollte sie auch abgeschafft werden. Oder aber es bleibt die Frage, welche Lobbyisten dies verhindern.

Volker Drave

Erwartungshaltung ablegen

23. März: Zeit für ein Einwanderungsgesetz

Endlich mal ein Artikel gegen den so fatalen Mainstream. Ich habe selbst als Migrantin in verschiedenen europäischen und überseeischen Ländern teils als Gastarbeiterin, teils mit der Familie gelebt, zu einer Zeit, als es noch erheblich schwieriger war, Kontakte zu knüpfen. Natürlich ist es vorteilhaft für die Vita, aber nur dann, wenn von den Migranten die Initiative ausgeht, ohne Erwartungshaltung – wie heutzutage vorwiegend üblich. Wir als auch Europa insgesamt können nicht dauerhaft das Sozialamt der Welt sein.

Kirsten Svanström

Perfektion ist nicht wichtig

21. März: Und immer wieder versagt ihm die Stimme. Art Garfunkel enttäuscht beim Konzert in ­Laeiszhalle.Viel Applaus gab es trotzdem

Es stimmt, die Stimme von Art Garfunkel ist wegen einer vorausgegangenen Stimmbandlähmung angegriffen, oft brüchig und versagt in den Höhen manchmal ganz. In der Konzertkritik ist von „mitleiderregender Selbstdemontage“ die Rede, die nur die dem verwehten Patchouliduft ihrer Jugend hinterhertrauernden Fans verzeihen. Das trifft es nicht. Die Jugendlichen von damals schätzen an Art Garfunkel die Authentizität, Wärme und emotionale Frische, mit der er die wunderschönen Lieder singt, die sie und ihn durchs Leben begleitet haben. Hier geht es um viel mehr als technische Perfektion und Makellosigkeit, vielleicht sogar auch darum, Abstriche und Einbußen durch die Jahre zu akzeptieren und nicht davor zu kapitulieren. Eben in Würde zu altern und weiter seinen Weg zu gehen.

Hilda Netzel