Für schlechte Zeiten sparen

19. März: Mehr Geld für die Bundeswehr. Die schwarz-rote Koalition erhöht die Ausgaben

Manche der beschlossenen Mehrausgaben sind sicherlich sinnvoll, auch für die marode Bundeswehr. Nirgends hört oder liest man aber davon, dass die sprudelnden Steuereinnahmen dafür genutzt werden, die Bürger endlich zu entlasten und von der kalten Progression zu befreien. Auch von nachhaltigen Sparmaßnahmen für schlechtere Zeiten durch Reduzierung der gewaltigen Personalkosten bei Bund, Ländern und Gemeinden in nicht operativen Stabs- und Leitungsfunktionen ist in der Politik wenig bis gar nicht die Rede. Ebenso wenig wie von der Nutzung der hohen Einnahmen für einen beschleunigten Abbau der nach wie vor horrenden Staatsverschuldung. Stattdessen wird nur mit der Einhaltung der „Schwarzen Null“ geprahlt. Die wird aber nicht von den Politikern mit ihrem zweifelhaften Umgang mit dem Geld der Steuerzahler erarbeitet, sondern von den Bürgern mit der Wirtschaft.

Manfred W. H. Kuhlmann

Konzept nachbessern

18. März: ‚Olympia wird die Stadt einen, nicht spalten‘. Michael Vesper, Vorstandsvorsitzender des DOSB im Abendblatt-Interview

Die Argumentation von Michael Vesper kann nicht ganz überzeugen. Denn wenn Olympia Hamburg einen und nicht spalten soll, dann muss in jedem Fall das bisherige Konzept insbesondere in sozialer Hinsicht noch einmal deutlich nachgebessert werden, da mit dem Grasbrook sowie der Veddel zwei der ärmsten Stadtteile direkt an die geplanten Spielstätten angrenzen. Ohne dass man sich im Senat bislang die Mühe gemacht hat, darüber nachzudenken, wie man bei einem möglichen Zuschlag hier rasant steigende Mieten, die es in der Regel mittlerweile bei jedem größeren Sportereignis in der Nachbarschaft gibt, verhindern will. Weswegen es auch eine leider für die zunehmende Bürgerferne der SPD sehr bezeichnende verpasste Chance bleibt, dass sich während des letzten Wahlkampfes so gut wie kein (Regierungs-)Politiker aus dem Rathaus gerade auf der Elbinsel näher umgeschaut hat.

Rasmus Ph. Helt

Skandalöses Urteil

16. März: Hamburger Kritiken: Vielleicht hat Houellebecq doch recht

Bis zu dem türkischen erzkonservativen Kalifen Erdogan waren in der neuzeitlichen, säkularen Türkei Atatürks an öffentlichen Einrichtungen und Universitäten Kopftücher verboten, weil sie eben doch als eine politisch/religiöse Demonstration gelten und ein Kopftuch auch für gläubige Muslima nicht obligatorisch sein muss. Und jetzt fällen gutgläubige Richter im Elfenbeinturm Verfassungsgericht ein derart haarsträubendes, skandalöses Urteil in einem christlich geprägten Deutschland, das den muslimischen Extremisten Tür und Tor für jegliche unterdrückende Aktivitäten hauptsächlich an Schulen öffnen wird. Offensichtlich bekommt ein Volk nicht nur die Regierung, die es verdient, sondern auch aus

Lethargie, Gutgläubigkeit und falsch verstandenem Laisser-faire eine Religion, die es im Endeffekt vielleicht gar nicht wollte, wie in Houellebecqs Bestseller.

Joern O.F. Jacob

Unverständliche Argumente

16. März: Kritik am Denkmalschutz. ‚Hamburg zerstört zu viel historische Substanz‘

In der Sache teile ich die von Julian Petrin dargelegte Kritik am Denkmalschutzamt. Auch die City-Häuser befinden sich längst nicht mehr im Originalzustand. Dennoch hatte hier das Amt keine Bedenken, diesen Gebäudekomplex unter Schutz zu stellen. Im aktuellen Fall der vom Abriss bedrohten um 1900 erbauten Terrassenhäuser in Wandsbek argumentiert das Denkmalschutzamt nun wieder mit dem nicht mehr vorhandenen Originalzustand und positioniert sich gegen einen Erhalt. Warum?

Markus Erich-Delattre

Wie in den 70er-Jahren

Endlich bringt das Thema mal einer aufs Tapet. Die Hamburger Baupolitik ist gerade in den 70er-Jahren angekommen. Damals hat man auch einfach alles abgerissen, was so rumstand und auch keinen Halt vor historischen Gebäuden in urbanen Stadtlagen gemacht und sie dann durch klotzartige und wenig ansehnliche Neubauten ersetzt. Diejenigen, die diesen Frevel zu verantworten haben, gehören sofort aus ihren aktuellen Entscheidungspositionen suspendiert.

Sigrid Vaasen

Griechenland ist wundervoll

14./15. März: Mehrheit der Deutschen fordert: Griechen sollen Euro-Zone verlassen

Man sollte endlich aufhören, von „den Griechen“ zu reden. Griechenland ist ein wundervolles Land mit vielen wundervollen Menschen und Traditionen. Die jetzige Regierung hat mit Wahlversprechen, die nicht umzusetzen sind, die eigenen Landsleute belogen und betrogen und steht jetzt mit dem Rücken an der Wand und erfindet immer neue Kuriositäten, welche kaum umzusetzen sind. Griechenland gehört zu Europa, und es ist die Aufgabe der Europäer dafür zu sorgen, dass die jetzige Regierung entweder durch harte Verhandlungen zur Vernunft gebracht wird oder mit einer groß angelegten EU-Aktion der Bevölkerung von Griechenland klarzumachen, dass ein Verlassen der EU für ihr Land eine ungeheure Katastrophe bedeuten würde.

Heiner Dreesen

Auch Busse fahren mit Diesel

13. März: Stadtluft sorgt für Streit

Mit Recht klagt die Behörde über zu viele Diesel-Pkw in der Stadt als Verursacher der hohen Stickoxidbelastungen. Die Behörde vergisst aber zu erwähnen, dass 100 Diesel-Buslinien täglich unterwegs sind, mit einem drei bis vierfach höheren Verbrauch als der Pkw. Vor jeder Ampel, an jeder Haltestelle und im Stau benötigt der Bus Dieselkraftstoff. Nicht nur die Stadtluft wird durch die Abgase belastet, auch unser Straßennetz wird durch die schweren Busse in Mitleidenschaft gezogen. Eine Stopp-Start-Funktion wie bei einem modernen Pkw kennen die Bushersteller nicht.

Peter Schütt