Mangelhafte Infrastruktur

17. März: Olympia in Hamburg

Es ist erstaunlich, mit welcher Naivität sich die Hamburger Politik um die Ausrichtung der Spiele bewirbt. Hamburg ist aufgrund der Infrastrukturmängel völlig ungeeignet. Jeder kennt die täglichen Staus in und um Hamburg. Jeder kennt den Fluglärm, den der zu kleine Flughafen verursacht. Jeder liest immer wieder von den Kapazitätsproblemen im Hamburger Hafen. Wie sollen diese Probleme innerhalb von nur neun Jahren beseitigt werden? Die außerparlamentarische Opposition bezieht schon Front, entsprechende Projekte zu verhindern.

Jürgen Flehr

Zustimmung wird wachsen

Wunderbar, eine ganze Stadt ist Feuer und Flamme für Olympische Spiele in Hamburg. Die ersten Hürden sind genommen und die Zustimmung wird weiter wachsen. Hamburg hat mit Michael Neumann einen engagierten Sportsenator, tolle Sponsoren und über 600.000 aktive Hamburger Sportler. Ein neues Wir-Gefühl wird entstehen. Wir sind Hamburg.

Gert-Rüdiger Wüstney

Erfrischender Gegenentwurf

16. März: Hamburger Kritiken: Vielleicht hat Houellebecq doch recht

Der Artikel ist ein sehr durchdachter erfrischender Gegenentwurf zu anderweitig gehörten Reaktionen, die allzu häufig schablonenhaft erfolgen und selbst auferlegten Denkverboten unterliegen. Man mache sich nur bewusst, dass bislang niemand in unserer Gesellschaft auf die Idee gekommen ist, unsere abendländischen Werte kritisch zu hinterfragen. Warum sollten wir diese Werte jetzt leichtfertig zur Disposition stellen, nur weil Unterschiede zu migrierten Menschen zutage treten? In der Tat muss die hierzulande erkämpfte Gleichberechtigung der Frau verteidigt werden, unabhängig davon, durch wen sie gefährdet wird. Das gleiche gilt für all unsere Freiheitswerte und Menschenrechte, um die uns viele Menschen in der Welt beneiden. Man kann es anders sozialisierten Zuwanderern nicht einmal übel nehmen, wenn sie versuchen, ihre kulturellen Werte uns gegenüber durchzusetzen. Denn wie sollte jemand unsere Werte schätzen lernen können, wenn wir selbst allzu gleichgültig bereit sind, unsere eigenen über Jahrhunderte gewachsenen Werte der Aufklärung plötzlich beliebig über Bord zu werfen?

Michael Groth

München macht es besser

16. März: ‚Hamburg zerstört zu viel his­to­ri­sche Substanz‘. Stadtplaner Julian Petrin übt Kritik am Denkmalschutzamt

Da ich über 30 Jahre in München und Nürnberg gelebt habe, konnte ich feststellen, dass der Denkmalschutz dort ganz andere Maßstäbe ansetzt und offensichtlich auch mehr Einfluss hat, historische Bausubstanz zu erhalten. Um das Stadtbild aus der jeweiligen Epoche zu bewahren, bleiben die Fassaden erhalten oder sie werden dem Baustil angepasst, nicht kopiert. Dahinter wird dann intelligent ein Neubau errichtet. Karstadt in Nürnberg wäre von außen nicht erkennbar, wenn nicht der Name in den Eingangsbereichen einen Hinweis gäbe. Ähnlich ist es mit den fünf Höfen in München. Unser Denkmalamt in Hamburg ist für die Stadtbildpflege nicht zuständig, das ist nach ihrer Auffassung Sache der Stadtplanung. Dort sieht man sich wiederum nicht in der Verantwortung, weil man der Meinung ist, das müssen die Bezirke entscheiden. Was soll das denn? Wenn niemand wirklich zuständig ist und eine Richtung vorgibt, dann bauen die anonymen Investoren eben zweckmäßig und das bedeutet: abreißen ist billiger als erhalten!

Bernd Zietlow

Fotos mit Helm, bitte

14./15. März: Der große Radwege-Test. Vier Abendblatt-Reporter haben ausprobiert, wie gut man derzeit vorankommt

Es gibt immer mehr Unfälle mit Fahrradfahrern, durch Fremdeinwirkung passieren jedoch die wenigsten davon. Ich bin auf Splitt ausgerutscht und mit dem Kopf aufgeschlagen. Kopf heil, Helm gebrochen. Mehr ist nicht passiert. Andere haben da weniger Glück gehabt als ich. Ein Freund hat sich bei einem Sturz vom Fahrrad ohne Helm ein Blutgerinnsel und einen Schädelbruch zugezogen. Krankenhaus und monatelange Reha sind das Ergebnis. Ich bin nicht für eine Helm-Pflicht, aber Fotos mit Helm wären schon vorbildlich und verhindern – hoffentlich – schwerwiegende Unfälle.

Hans-Werner Kubon

Rücksicht auf Fußgänger

Gibt es keine anderen Themen? Mir als Fußgänger reicht es langsam, wie die Radfahrer verhätschelt werden. Wer sagt den Radfahrern eigentlich mal, dass sie mehr Rücksicht auf Fußgänger nehmen sollen? Steige ich aus dem Bus und überquere den Radweg, hält kein Radfahrer an. Eher wird geklingelt. Komme ich über die Fußgängerampel und möchte den Radweg überqueren, klingeln. Ich habe aber doch Grün! Beim Spaziergang am Alsterwanderweg sausen die Radfahrer um mich herum, können die keinen anderen Weg nehmen?

Jörg M. Peters

Betrag ist eine Bagatelle

3. März: Kinderporno-Prozess: Edathy gesteht, zahlt und geht

In einer guten Demokratie muss man die Entscheidung des Gerichts respektieren – aber nicht unbedingt akzeptieren. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die homoerotische Orientierung des Herrn Edathy nicht mein Problem ist. Aber dass der bekannte Politiker sich auf obskuren Wegen kinderpornografisches Material beschafft hat, ist höchst bedenklich. Wie abgefeimt muss ein Intellektueller sein, der die geistigen Wurzeln zur Rechtfertigung der Pädophilie legt? Diese falsch verstandene Liberalität hat alle moralischen Grenzen überschritten. Der Verdacht liegt nahe, dass härtere, abscheulichere Darstellungen von entblößten Kindern als Beweise für diese perverse Entgleisung rechtzeitig entfernt worden sind. Nach meinem Empfinden ist der ganze Verfahrensverlauf ein einziger Skandal. Bei dem bisher hohen Einkommen und horrender Überbrückungsgelder des Beschuldigten, ist der zu bezahlende Betrag eine Bagatelle.

Heinz Brückner