Welche Werte bereichern?

14./15. März: In Hamburg gibt es mehr Moscheen als ka­tho­li­sche Kirchen

Auch ich gehöre zu den knapp 60 Prozent der Hamburger, die ihr Wissen über Muslime als gering einschätzen. Allerdings gehöre ich nicht zu den 58,7 Prozent der 60 Prozent Nichtwissenden, die der Meinung sind, dass die muslimische Kultur Deutschland bereichert. Ich kann mich nur an das halten, was ich tagtäglich lese, höre und sehe, über den Kampf der Muslime untereinander, die Ablehnung einer Verbindung mit Andersgläubigen, die Intoleranz gegenüber Homosexualität, die Zwangsverheiratung. Welcher dieser Werte könnte unsere Kultur bereichern? Unabhängig davon, egal welchen Glaubens oder Herkunft, wer bei uns leben möchte und nicht nur seine Werte lebt, sondern auch unsere, gehört zu uns.

Gisela Langkamp

In der Stadt fährt man Bahn

14./15. März: Rot-Grün setzt auf die falschen Themen

Erfreulich, dass ein gestandener Gewerkschafter die Dinge beim Namen nennt. Die Grünen halten aus alter Sozialromantik Industrie und Wirtschaft für Gegner, dabei werden dort die Werte geschaffen, von denen wir leben. Wenn die Industrie also die Hafenquerspange fordert, gehört das ins Regierungsprogramm ganz nach oben und nicht sinnfreie Fahrradwege. Mit dem Fahrrad kann man morgens um elf Uhr Brötchen holen, aber nicht den harten Berufsalltag meistern. In der Stadt fährt man Bahn und Bus. Ich jedenfalls freue mich über jeden Lkw, der fährt, und über jeden Dampfer, der die Elbe hochkommt. Dort werden Werte geschaffen und nicht beim gepflegten Harken der Grünanlagen.

Dr. med. Kay Meschke

Das Kopftuch stört nicht

14./15. März: Kopf­tuch­ver­bot gilt nur noch aus­nahms­weise

Ich befürworte es, dass das Verfassungsgericht das Kopftuchverbot für Lehrerinnen gekippt hat, denn ich verstehe nicht, warum um dieses Thema so ein Aufruhr gemacht wird. Meiner Meinung nach hat jeder das Recht zu entscheiden, wie er oder sie leben will. Wenn dazu ein Kopftuch gehören sollte, ist das auch kein Problem. Mich als Schülerin würde es jedenfalls nicht stören, wenn eine meiner Lehrerinnen im Unterricht ein Kopftuch tragen würde. Laut der im Artikel genannten Untersuchung würden mir da viele Jugendliche zustimmen. Wir leben doch im 21. Jahrhundert, wo Toleranz zur Tagesordnung gehören sollte. So sollte unsere Gesellschaft sich auf ernstere Themen konzentrieren und das Hin und Her der Diskussion um das Kopftuchverbot endlich ein Ende finden.

Marieke Niemann

Verhandlungen abbrechen

14./15. März: Wie Olaf Scholz die Grünen regiert

Hätten die Verhandlungsführer der Grünen Charakterstärke, dann gäben sie jetzt, wo ihre Ziele alle verfehlt werden, Bürgermeister Scholz den Laufpass. Dann stünde er ohne Mehrheit in der Bürgerschaft da und müsste sich einen Koalitionspartner aus den Parteien wählen, die er vorher durch seine Ablehnung brüskiert hat. Die grünen Verhandlungsführer wären bei ihrer Basis wieder angesehen und könnten eine qualifizierte Opposition bilden. Man darf gespannt sein, wie weit sie sich noch von Olaf Scholz treiben lassen.

Dr. Gunter Alfke

Radwege im Stadtteil sanieren

14./15. März: Der große Rad­wege-Test

Velorouten und Radschnellwege sind schön und gut, aber man sollte auch an die vielen Radfahrer denken, die nur in ihrem Stadtteil oder Bezirk unterwegs sind, für die ein Radweg plötzlich im Nichts endet, die einen Weg zusammen mit Fußgängern nutzen müssen oder die als Linksabbieger mehrere Ampelphasen abwarten müssen, bis sie die Kreuzung endlich hinter sich haben. Ich glaube, diese vielen „kleinen“ Verbesserungen erreichen viel mehr Radfahrer als die Prestigeobjekte. Außerdem fühle ich mich auf einem gut ausgebauten Radweg viel sicherer als auf der Fahrbahn, lediglich durch eine weiße Linie von den Autos getrennt – da mag der ADFC sagen, was er will. Warum radeln denn so viele Erwachsene verbotenerweise auf dem Bürgersteig?

Thomas Jobst

Regel für alle anwenden

14./15. März: Rote Karte für Drobny. HSV hofft auf Torwart Adler

In der 20. Minute geht Drobny dem Ball entgegen, was jeder Torhüter macht. Er macht sich breit, berührt den Spieler nicht mit den Händen, wird von diesem noch kräftig in die Rippen getreten. Trifft aber auch nicht den Ball. Klarer Fall: Elfmeter. Keine Frage, aber warum auch noch die Rote Karte? Damit war das Spiel gelaufen, der HSV musste 70 Minuten in Unterzahl spielen. Doppelte Strafe. Am nächsten Tag im Spiel Wolfsburg gegen Freiburg reißt der Torwart den Stürmer mit den Händen bewusst von den Beinen. Klarer Fall, auch Elfmeter, aber keine Rote Karte. Liebe Schiedsrichter: Wenn es eine derartig blöde Regel schon gibt, dann bitte gleich für alle anwenden. So bleibt ein fader Beigeschmack, dass es doch nicht immer objektiv zugeht.

Reinhold Huff

Skiferien als Jahresurlaub

9. März: Ferien für Bes­ser­ver­die­ner. Die Frühjahrsferien sind ein Privileg für reiche Familien und Skiläufer – die anderen Kinder schauen in die Röhre

Offenbar kann sich der Verfasser nicht vorstellen, dass die Skiferien für viele Menschen der Jahresurlaub sind. Wir sind mit unseren Kindern als „Nichtbesserverdiener“ immer in den Winterurlaub gefahren. Weitere Reisen kamen nicht in Betracht. Jetzt fahren wir mit unseren Enkeln, die in Mecklenburg wohnen, zwei Wochen im Februar zum Skifahren. Dort gibt es auch zwei Wochen Winterferien. Unsereins macht den Schülern, Eltern und Lehrern die anderen Ferientermine doch auch nicht streitig. Eine Verschiebung auf Ostern würde gerade den Winterurlaub teuer machen, weil dann nur noch entsprechend hoch gelegene Orte in Betracht kommen, die entsprechend nachgefragt sind.

Wilfried Schumacher