Finanzierung noch unklar

11. März: Her mit den Spielen! Olympia-Umfrage: In der Hansestadt stimmen deutlich mehr Bürger einer Bewerbung zu als in Berlin. Wird der Stimmungstest den Ausschlag geben?

Das Ergebnis der Umfrage war nach dem medialen Dauerbeschuss der vergangenen Monate und der einseitigen Haltung des Senats nicht überraschend. Allein – es ist kaum etwas wert, denn die Grundlagen für eine halbwegs objektive Entscheidung sind ja noch nicht bekannt. Weder die Frage der Finanzierung noch die der Umsetzbarkeit sind hinreichend klar. So hätte man die Leute auch fragen können, ob sie sich ein wöchentliches Freibier wünschen. Ich habe den Vorschlag, dass die Befürworter eine Anlage zeichnen, um damit die Planung zu finanzieren. Sollte Hamburg dann tatsächlich mit der Ausrichtung der Spiele beauftragt werden, kann das Geld ja zurückgezahlt werden.

Peter Westendorf

Super Ergebnis

In Hamburg sprechen sich fast zwei Drittel der befragten Bevölkerung für die Olympischen Spiele in Hamburg aus. Ein super Ergebnis!

Michael Thomsen

„Olympia-besoffen“

Man muss den Eindruck gewinnen, Hamburg sei „Olympia-besoffen“. Ein bisschen mehr hanseatische Nüchternheit wäre vielleicht nicht verkehrt.

Hans-Emil Schuster

Auch an Normalbürger denken

10. März: Schöner Wohnen. Grandiose Aussicht aus bis zu 110 Metern Höhe. Preise pro Quadratmeter: 30.000 bis 36.000 Euro, bezugsfertig zur Elbphilharmonie-Eröffnung im Januar 2017

Sicherlich ist es sehr prestigeträchtig, wenn die „Schönen und Reichen“ ihren Zweitwohnsitz in der Hansestadt haben. Allerdings sollten die verantwortlichen Politiker nicht nur die oberen Zehntausend im Blick haben, sondern auch den überwiegenden Teil der Bevölkerung, der nicht über Einkommen im Millionenbereich verfügt. Hamburg muss für alle Bürger bezahlbar bleiben – das gilt nicht nur für das Wohnen, sondern auch für die übrigen Lebenshaltungskosten.

Martin Wucherpfennig

Ungenutzte Busspuren

10. März: Rot-Grün einigt sich: Hamburg wird Fahr­rad­stadt. Künftige Koalition beschließt Aus für die Stadtbahn. Radwegenetz wird massiv ausgebaut

Es ist sicherlich erforderlich, Radwege zu schaffen. Aber dabei muss auch die effiziente Nutzung des öffentlichen Verkehrsraums bedacht werden. Fährt man heute z. B. über die Grindelallee, stauen sich häufig die Autos auf zwei Fahrbahnen und die dritte – die Busspur – bleibt weitgehend leer. Das Ergebnis: längere Standzeiten vor der Ampel, also Staus und mehr Abgase. Soll den Autos nun weiterer Raum genommen werden, ist vorher eine Nutzenanalyse erforderlich: Wie häufig und intensiv wird eine Strecke von Radfahrern genutzt? Wieviel Radverkehr gibt es im Sommer und wieviel im Winter? Brachliegende Verkehrsflächen und gleichzeitige Behinderungen des übrigen Verkehrs mit Staus und Abgasen kann sich Hamburg nicht leisten. Es darf nicht um Ideologie, sondern es muss um effiziente Nutzung des Verkehrsraums gehen.

Wolfgang Knobel

Wählern in Rücken gefallen

Da wird ständig über Politikverdrossenheit diskutiert und nun so etwas! Die Grünen fallen ihrer gesamten Wählerschaft in den Rücken. Elbvertiefung, Hafenquerspange und Stadtbahn – nichts wurde bei diesen Themen erreicht! Die Konsequenz wäre gewesen, sofort aus den Verhandlungen auszusteigen, aber dafür ist man dann doch wohl zu machtorientiert.

Walter Spremberg

Verhalten nicht unhöflich

6. März: Muslima verweigert den Handschlag – Eklat bei Kinderarzt in Norderstedt

Vorwegschicken möchte ich, dass ich keiner Glaubensgemeinschaft angehöre und seit Geburt Deutsche bin (tut aber eigentlich nichts zur Sache). Ich finde es furchtbar, dass man jedermann die Hände zur Begrüßung schütteln muss – jedenfalls Leuten, die ich nicht kenne, über die ich nichts weiß. Und ich denke, dass ich von mir sagen kann, dass ich gute Umgangsformen besitze, höflich bin und weiß, was sich gehört – aber Händeschütteln gehört nun einmal in meinen Augen nicht dazu. Händeschütteln lehne ich ab, aus vielerlei Gründen, aber sicherlich nicht aus Unhöflichkeit. Meine Ärzte z. B. respektieren es alle, dass ich ihnen nicht die Hand gebe und wissen, dass ich das nicht aus Unhöflichkeit tue. Allerdings stößt es in meinen Beruf – ich arbeite in einem Büro – teilweise auf Unmut, wenn ich den Mandanten nicht die Hand gebe. Ich muss dann (leider) zu der Ausrede greifen, dass ich erkältet sei. Schlimm! Das empfinde ich zum Beispiel als respektlos, wenn man meinen Willen diesbezüglich nicht akzeptiert.

Kerstin Pilk

Gefällte Bäume sind Verluste

9. März: Aufregung um gefällte Kastanien

So einfach geht es: Mein Freund, der Baum, ist tot, er starb im ersten Morgenrot. Jeder gefällte Baum ist ein Riesenverlust für unsere Stadt, und es werden immer mehr Bäume gerodet und abgeholzt.

Karin Schramm

Wassertaxis – teurer Hype

9. März: Per Was­ser­taxi zum Olym­pia­sta­dion. Hamburgs Nahverkehr müsste für die Sommerspiele 2024 schnell und kreativ ausgebaut werden

Wenn der HVV es endlich schaffen würde, die Fährlinie 73 nach Wilhelmsburg auch an den Wochenenden zu betreiben, wäre das nett. Wassertaxis sind doch nur ein Hype und ein Sand-in-die-Augen-Streuen – das wird teuer und kann nicht die Lösung der Verkehrsprobleme auf der Elbe sein. Eine Stadtbahn würde da schon mehr wegschaffen, wäre nicht so teuer und schnell umzusetzen.

Jutta Kodrzynski